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Flucht nach Avalon

Flucht nach Avalon

Titel: Flucht nach Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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›Hot Shot‹ noch übertraf.
    Nur drehte man im Weißen Haus keinen Film. Also mußte der Ritter mit seiner blutbesudelten Waffe echt sein, der sich ihm mit knarrenden, aber zielstrebigen Schritten näherte…
    ***
    Die Spannung lastete wie ein Bleigewicht auf mir!
    Nadine Berger hatte nicht gelogen. Es gab diesen unheimlichen und ungewöhnlichen Ritter tatsächlich, obwohl er mir in dieser Welt gar nicht mal so fremd vorkam und ich eher den Eindruck hatte, er würde einfach dazugehören.
    Er schwebte über dem Wasser.
    Er stand in der Luft.
    Er hatte sein Visier vor das Gesicht geklappt und befand sich so nahe, daß ich durch den waagerechten Schlitz im Blech schauen konnte, aber keine Augen sah.
    »Das ist er, John! Das ist die Gestalt, die den Weg gefunden hat. Sie ist in diese Welt, in dieses Land für einen Moment zurückgekehrt, weil sie spürte, daß hier etwas nicht stimmte. Aber sie will wieder zurück, und deshalb mußt du mit.« Sie hatte die Worte hastig ausgesprochen und trotzdem flüsternd.
    »Okay. Ins Weiße Haus?«
    »Ja.«
    »Wie fange ich das an?«
    »Baue die Brücke, John! Bilde sie selbst, dann hat sie Bestand. Himmel, dir gehört der Gral. Du mußt ihn nehmen und die vorderen Symbole verändern. Genau die, auf die du schaust, wenn du ihn hochgehoben hast und in den Händen hältst.«
    »Ich werde es versuchen!«
    »Mach es!« drängte sie. »Es hängt irrsinnig viel davon ab. Es ist die letzte Chance!«
    Ich hob das Gefäß hoch. »Sehen wir uns wieder, Nadine?«
    »Bestimmt – irgendwann.« Sie sprach mit mir, ohne den Ritter aus den Augen zu lassen. »Aber tu jetzt etwas. Ich bitte dich inständig und von ganzem Herzen.«
    Ich beugte mich schnell nach unten und hob den Dunklen Gral ebenso schnell an. Mein Blick glitt über die äußere Wand.
    Es mußten die ersten beiden Zeichen sein. Zwei Vierecke wurden von einem verschlungenen Muster aus filigranen Linien bedeckt. Ich wußte nicht, was ich von den beiden Dingen bewegen mußte. Ich ließ es darauf ankommen, und meine Daumenkuppen wanderten über die beiden leicht vorstehenden Symbole hinweg.
    Ja, sie ließen sich verschieben.
    Ich drückte sie aufeinander zu und nicht voneinander weg. Die Chancen standen dabei fünfzig zu fünfzig. Glück oder Pech – ich hoffte auf mein Glück.
    Und ich hatte es.
    Nadine Berger hatte immer von einer Brücke gesprochen. Es war natürlich keine normale, die über einen Fluß oder einen Bach führt, es war die Brücke, die Zeiten überwinden konnte.
    Zwischen mir und dem Ritter existierte plötzlich eine Verbindung. Ich sah, daß er zuckte, von einer Aura umtanzt wurde, und dann spürte auch ich, wie mich eine gewaltige Kraft heranzog und mich nicht mehr loslassen wollte.
    Auf magische Art und Weise war ich nach Avalon gelangt. Auf ebenso magische Art verließ ich die geheimnisvolle Nebelinsel wieder…
    ***
    Drake war zur Salzsäule erstarrt. Er hatte den rechten Arm angewinkelt und die Hand auf seine Pistolentasche gelegt, aber er war nicht in der Lage, die Waffe auch zu ziehen und zu schießen.
    Zu unwahrscheinlich war dieser Eindringling, zu unglaublich, wie in einem Irrenhaus.
    Auch Olmos und Tadlock hörten ihn. Sie konnten ihn nicht sehen, doch seine Schritte fielen auf. Die waren ihnen bekannt. Das Schleifen und das Knirschen des schweren Metalls, und beide wußten, daß es zu einem weiteren Blutbad kommen würde, denn die Waffen der Soldaten richteten gegen den Ritter nichts aus.
    Der Colonel versuchte zu retten, was noch zu retten war. »Drake, kommen Sie zurück oder fliehen Sie! Es gibt keine Chance mehr. Verdammt, glauben Sie mir!«
    Norman Drake hob den Kopf. Er schaute Olmos für einen kurzen Moment an und erkannte dessen beschwörenden Blick. Damit aber war Drake nicht umzustimmen, er dachte eben nur auf der Schiene wie viele Militärs.
    »Halten Sie den Mann ruhig!« fuhr er seine Soldaten an und schaffte es endlich, die Waffe aus der Pistolentasche zu ziehen.
    Die Rüstung aber bewegte sich weiter. Noch zeigte die Spitze nach unten und schleifte über den Boden, wo sie eine schmale Kratzspur hinterließ. Angst zeigte die Gestalt nicht.
    Und Drake nahm die für ihn günstigste Position ein. Er ging in die Combatstellung, streckte die Arme vor, hielt seine Waffe mit beiden Händen fest und zielte auf den Schädel der Gestalt.
    Dann drückte er ab.
    Rasend schnell hintereinander. Kugel auf Kugel jagte aus dem Lauf und traf auch das Ziel.
    Die Geschosse hämmerten gegen den Helm. Wäre das

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