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Flucht nach Avalon

Flucht nach Avalon

Titel: Flucht nach Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Worte überdenke, dann hast du den Entschluß, nach Avalon zu reisen, schon während deiner Kur gefaßt.«
    »Das stimmt.«
    »Du hättest uns etwas sagen können. Hast du nie dabei an die Conollys gedacht?«
    »Auch, sehr sogar. Es tut mir auch manchmal leid. Aber ich habe mich nun einmal entschlossen, und ich bin fest davon überzeugt, daß ihr versucht hättet, mich davon abzuhalten, in dieses wunderschöne Land zu gehen.«
    »Stimmt.«
    »Deshalb habe ich den Entschluß für mich allein getroffen.«
    Was sollte ich dazu noch sagen?
    Ich konnte mir die Lippen fransig reden; sie davon zu überzeugen, wieder zurückzukehren, das würde ich nicht schaffen.
    Es war schon seltsam, wie das Schicksal spielte und seine Karten verteilte. Hätte Nadine nicht in ihrer Kur diesen Gerry Tadlock kennengelernt, wäre es zu einem Chaos gekommen. Andererseits konnte ich nicht behaupten, daß es nicht eintrat.
    Alles hing in der Schwebe…
    Ich lächelte Nadine schief an und legte meinen Arm um sie. »Es ist schön, daß du zufrieden bist. Auf der anderen Seite hätten wir dich gern in unserer Nähe gehabt.«
    Sie wartete mit der Antwort. Dann meinte sie: »Nein, John, so ist es besser. Eine Frau kann bei anderen Frauen eine zu große Unruhe auslösen, wenn sie…«
    »Nein, Nadine!«
    »Doch, John, das weiß ich. Und du weißt auch, wen ich mit den anderen Frauen gemeint habe.«
    »Sicher, aber das hätte sich regeln lassen.«
    »Nicht für mich. Ich finde, daß es so besser ist. Ich werde mich auch nicht umstimmen lassen.«
    Ich spürte die Wärme ihres Körpers. Mich überkam ein Gefühl wie damals, noch vor ihrer Verwandlung zur Wölfin. Da waren wir uns einige Male sehr nahe gewesen.
    Der Zauber des Augenblicks zerbrach.
    Ich spürte, daß sich etwas tat, auch Nadine rückte von mir ab und sprang geschmeidig auf die Füße.
    Ein seltsames Siegen oder Klirren erfüllte die Luft, als würden Glassplitter zusammengeschlagen oder sich die gläsernen Tropfen eines Lüsters aufeinander zubewegen.
    »Kommt er?«
    Nadine nickte nur. Ansonsten starrte sie auf das klare Wasser, obwohl sich dort nichts tat. Dafür aber über der Oberfläche!
    Das Licht bewegte sich, es zuckte. Das Klirren hörte auf, etwas Glänzendes erschien. Es war der Ritter.
    Nein, war nur die Rüstung, aber die war bewaffnet, denn die Finger des rechten eisernen Handschuhs umklammerten den Griff eines Schwerts mit blutbefleckter Klinge.
    Ein Zeichen dafür, daß es bereits Opfer gegeben hatte!
    ***
    Beide Männer sagte nichts, als sie den Spruch des Captains gehört hatten. Der Colonel blieb starr hinter seinem Schreibtisch sitzen, und Gerry Tadlock lehnte wie ein Pfahl an der Wand, ohne auch nur mit einer Wimper zu zucken.
    Drakes Gesicht war ausdruckslos. Eine militärische Maske mit etwas wulstigen Lippen, einer zu klein geratenen Nase und buschigen, bleichen Brauen. Darunter zeichneten sich die Augen ohne einen Funken von Gefühl ab.
    Auch die vier Soldaten regten sich nicht. Sie schienen die Worte überhaupt nicht gehört zu haben. Beinahe teilnahmslos blickten sie die beiden Offiziere an.
    »Colonel, was haben Sie zu diesem Vorwurf zu sagen?«
    Auch wenn es ihm schwerfiel und schmerzte, Olmos hob die Schultern.
    »Ich kann Ihnen sagen, daß weder Lieutenant Tadlock noch ich den General getötet haben.«
    »Nicht nur getötet, Colonel. General Harriman wurde viehisch umgebracht! Man hat ihn beinahe zerstückelt.«
    »Ich weiß!«
    »Sie geben zu, daß Sie…?«
    Olmos schüttelte den Kopf. »Ich gebe gar nichts zu«, erklärte er, »und Ihnen gegenüber schon gar nicht. Sie sind nicht kompetent, um mich zu verhören, das müsen Sie anderen überlassen. Sie dürfen mich nur festnehmen. Ich kenne die Regeln. Aber ich will es Ihnen trotzdem zu erklären versuchen. General Harriman ist von einer Gestalt umgebracht worden, die man durchaus als Ritter bezeichnen kann. Sie kennen sicherlich die Geschichten aus der Alten Welt, aus Europa, wo Ritter und Burgfräuleins noch gewisse Verhältnisse…«
    »Sir!« unterbrach ihn Drake scharf. »Was soll das? Wollen Sie mir das tatsächlich weismachen?«
    »Nein, ich will Ihnen nur die Tatsachen darlegen. Harriman starb durch diesen Ritter. Er wurde durch dessen Schwert umgebracht. Sein Mörder schlug mehrere Male zu, deshalb auch diese schrecklichen Verletzungen. Oder trauen Sie uns zu, daß wir hier im Sicherheitsbereich mit einem Schwert durch die Gegend laufen?«
    »Nein!«
    »Dann bitte ich Sie…«
    »Ich traue es auch

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