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Flucht nach Avalon

Flucht nach Avalon

Titel: Flucht nach Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fest. Er hatte seinen eigenen zurückgeschoben. Das Gesicht war hochrot angelaufen. Den anderen Helm drehte er zwischen den Händen und glotzte ihn von allen Seiten an. Er schaute auch in die Öffnung hinein, um dort im Innern etwas erkennen zu können. Aber da gab es nichts zu sehen.
    »Leer!« ächzte er mit einer für alle Zuschauer fremd klingenden Stimme.
    »Verdammt, er ist leer. Das… das gibt es doch nicht. Das kann ich nicht glauben.«
    »Drake, das stimmt alles, verdammt! Wir haben es hier mit einem überirdischen oder parapsychologischen Phänomen zu tun. Akzeptieren Sie das doch endlich!«
    »Olmos!« keuchte der Captain den Colonel an. »Du redest Bockmist! Du redest verfluchten Bockmist, geistigen Dünnschiß! Hast du mich verstanden, Colonel?«
    »Vorsicht, Captain!« Einer der Soldaten stand in einem besonders günstigen Winkel zur Rüstung. Er hatte gesehen, daß sich das verdammte Ding bewgte und dabei seinen linken Arm ausstreckte.
    Der Handschuh war mit der Greifklaue eines ferngelenkten Roboters zu vergleichen. Er packte zu.
    Drake konnte nicht mehr verschwinden. Er hatte nicht auf den Ruf geachtet und zu lange gewartet.
    Die Klaue erwischte Drakes Fußknöchel, drückte ihn so fest, daß die Finger durch die Kleidung drangen, die Haut eindrückten und das Blut hervorquoll.
    Es gab einen Ruck.
    Drake brüllte noch auf.
    Er fiel zu Boden.
    Noch während er sich im freien Fall befand, hob die Rüstung den rechten Arm.
    Noch immer hielt sie das Schwert fest, und sie kantete es schräg in die Höhe, so daß Drake genau in die Spitze hineinfiel. Sein Schreien brach ab.
    Die Männer konnten nicht mehr hinabschauen. Das Unbeschreibliche hatte sie gelähmt.
    Erst als sie andere Geräusche hörten, drehten sie sich wieder um. Die Rüstung bewegte sich. Sie würde aufstehen.
    »Raus hier!« schrie Olmos. Das einzige, was ihnen noch blieb, war die schnelle Flucht. Sich in den Gang drängen und rennen, was die Beine hergaben.
    Aber die Rüstung war schnell, sehr schnell sogar. Sie wirkte so, als hätten sie die Worte angetrieben.
    Sie schwang ihr Schwert herum.
    Fast wäre Tadlock in die blutige Klinge gelaufen. Im letzten Augenblick warf er sich zur Seite.
    »Wir packen es nicht!« schrie er.
    »Doch, wir müssen!«
    »Nein, Sie bleiben!«
    Eine fremde Stimme hatte vom Flur her gesprochen, aber der Mann war nicht zu sehen…
    Der Sprecher war ich!
    Nur drei, vier Schritte war ich vom realen Grauen entfernt. Ich sah die beiden Toten, ich sah das Blut, aber auch die offene Zimmertür, aus der die Stimmen gedrungen waren, und ich fühlt mich so verdammt elend.
    Ich hatte gedacht, dem Ritter auf den Fersen bleiben zu können. Das war mir auch irgendwo gelungen, die Brücke hatte auch weiterhin Bestand gehabt, nur war ich dabei gewissermaßen abgetrieben worden.
    Ich war einige Gänge entfernt gelandet, hatte die Schüsse gehört und mich erst durchkämpfen müssen, denn aus zahlreichen Büros waren Menschen gestürmt. Verstört, verwundert, manche ängstlich, einige sogar bewaffnet. Ihnen war ich entwischt.
    Und jetzt stand ich hier.
    Da waren die unsichtbaren Hände, die sich um meine Kehle gelegt hatten und einen starken Druck ausübten. Mir fiel das Luftholen schwer, in meinem Kopf hämmerte es, die Hände hielt ich zu Fäusten geballt, aber ich schaffte es, mich von dem Anblick des Todes zu lösen. Es hatte ja keinen Sinn, darüber nachzudenken und sich Vorwürfe zu machen.
    Ich konnte das Geschehen nicht wegwischen. Es kam darauf an, weitere Taten zu verhüten.
    Zwar stand die Bürotür offen, in den dahinterliegenden Raum konnte ich nicht schauen. Dazu mußte ich weiter vorgehen. Meine Antwort hatte die sich im Raum befindlichen Personen überrascht und sie zum Schweigen gebracht.
    Ich rechnete damit, von diesem Ritter erwartet zu werden. Als ich vorschlich, da sah ich den Helm auf dem Boden liegen.
    War die Gestalt doch erledigt worden?
    Der Anblick irritierte mich, ich wurde sicherer, dann schneller und sprang vor. Genau vor der offenen Tür drehte ich mich, so daß ich in das Büro blicken konnte.
    Ich sah den kopflosen Ritter!
    Ich sah aber noch mehr. Drei Soldaten und zwei Offiziere. Sie hatten sich, so weit es möglich war, gegen die hintere Bürowand gedrängt, denn vor ihnen stand der Tod.
    Ohne Helm und mit blutbeschmierter Waffe bot der Ritter einen schrecklichen Anblick. Irgendwo heulten plötzlich Alarmsirenen los. Von den Menschen sprach niemand. Auch ich dachte nicht darüber nach, daß ich

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