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Flucht nach Colorado

Flucht nach Colorado

Titel: Flucht nach Colorado Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Miles
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Haus?" fragte Yvonne.
    „Ja." Sie musste unbedingt wieder in die Normalität zurückkehren. „Ich muss etwas mit dir besprechen." .
    „Komm rein. John hat heute lange gearbeitet, deswegen durften die Kinder entscheiden, was wir zu Abend essen. Makkaroni mit Käse. Ich esse einen Salat."
    „Kann ich Pookie mit reinnehmen?"
    Yvonne blickte den Hund finster an und rief energisch: „Nicht bellen. Und kein Theater mit den beiden anderen Hunden im Haus. Verstanden?"
    „Wuffz", antwortete Pookie kleinlaut.
    Das Haus der Hansons war gemütlich und angenehm chaotisch mit den vier Kindern und den zwei Hunden. Libby, die Pfadfinderin, war die Älteste. Sie begrüßte Emily und grinste.
    „Ich mag deinen Hund. Er ist total verspielt."
    Pookie ließ die Zunge aus dem Maul hängen und nickte zustimmend. Sein ganzer Körper wackelte, als er auf Libby zurannte und sich ein Tätscheln abholte.
    „Total unerzogen", kommentierte Yvonne. „Wenn aus Pookie ein Rettungshund werden soll, musst du sofort mit seinem Training anfangen."
    Sie stellte Emily eine Schüssel Salat hin und rief die Kinder zurück an den Tisch, wo sie umgehend zu streiten, plaudern, rempeln und kichern anfingen und zwischendurch ihre Makkaroni aßen.
    „Nun?" fragte Yvonne. „Worüber wolltest du sprechen?"
    „Ich bin morgen Abend auf eine Party in Aspen eingeladen. Und ich weiß nicht, was ich anziehen soll."
    „Was? Eine Party in Aspen! Und wer hat dich eingeladen?"
    „Brian Afton."
    Yvonne runzelte die Stirn. Mit einem Blick auf die Kinder fragte sie: „In dem Haus, in dem der M-O-R-D begangen wurde?"
    „Mord", übersetzte Libby für die jüngeren Geschwister. „Mom redet über Mord."
    „Ich ermorde dich gleich", sagte Yvonne, „wenn du nicht still bist und endlich dein Abendessen isst."
    Emily änderte ihre Strategie. An Libby gewandt, fragte sie: „Was soll ich denn deiner Meinung nach bei einer eleganten Party tragen?"
    „Pink", sagte Libby in einem Ton, als ob die Antwort völlig offensichtlich wäre.
    „Geht es um ein Abendessen oder um eine Cocktail-Party?" fragte Yvonne.
    „Er hat es einfach ein Zusammentreffen genannt, also vermute ich mal, dass es eher zwanglos sein wird. Aber trotzdem, es ist in Aspen."
    „Eben. Die meisten Leute, die dort wohnen, geben mehr Geld für ihre Schuhe aus, als wir monatlich für unsere Hypothek zahlen." Yvonne schluckte nachdenklich. „Du solltest beim Western-Look bleiben. Zieh deine schicken Cowboystiefel an, schwarze Jeans und eine Seidenbluse. Und ich habe noch einen Blazer im Westernstil, den ich dir leihen kann."
    Emily spießte eine Kirschtomate auf. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie seit Mittag nichts mehr gegessen und wahnsinnigen Hunger hatte. „Und was für Schmuck?"
    „Ich habe etwas unechten Schmuck, aber diese Leute können einen unechten Diamanten aus hundert Metern Entfernung erkennen. Hast du irgendwas Echtes?"
    Der einzige echte Edelstein, den Emily besaß, war ein gelber Diamant auf einem altmodischen Platinmedaillon mit passender Kette. Ein Familienerbstück, das ihre Mutter ihr zum einundzwanzigsten Geburtstag geschenkt hatte. In dem Medaillon befand sich ein Foto ihres Vaters. Emily hatte es nie getragen; es fühlte sich zu schwer um ihren Hals an. „Ich habe einen Diamanten."
    „Na, dann ist ja alles klar", sagte Yvonne. „Ich war schon mal in dem Haus. Es ist wunderschön."
    Emily erinnerte sich daran, dass Yvonne einmal einen Besuch erwähnt hatte. „Du sagtest, es hätte was mit Kindern zu tun gehabt."
    „Ich hatte in Aspen eine Vorführung mit den Rettungshunden. Da war so ein liebes kleines Latinomädchen, das einfach nicht aufhören konnte, die Hunde zu streicheln und zu umarmen.
    Ihr Name war Isabel, sie war so was von süß. Sie konnte kaum Englisch und schien ziemlich einsam zu sein."
    Emily lächelte. Es war so typisch für Yvonne, die geborene Mutter, sich für ein trauriges Kind zu interessieren. „Und dann?"
    „Nachdem alle gegangen waren, wurde mir klar, dass Isabel und ihre Mutter niemanden hatten, der sie nach Hause fahren würde. Die Mutter sah schwanger aus, ich hatte das Gefühl, dass ihr schlecht war, und deshalb habe ich sie mitgenommen."
    „Wann war das?"
    „Am Anfang des Sommers. Ich schätze etwa einen Monat vor dem du weißt schon was", erklärte Yvonne mit einem Seitenblick auf Libby.„Jedenfalls waren sie bei der Haushälterin, Rita Ramirez, zu Besuch, die mich kurz durchs Haus führte. Unglaublich. Es ist riesig."
    Emily wunderte sich

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