Flucht nach Colorado
hart genug bestraft werden, weil Sie reich sind. Aber er wollte Lynette rächen."
„Und was ist jetzt mit Kreiger?" Jordan dachte an die Schlägerei auf Brians Party. „Hat er es sich anders überlegt?"
Es klingelte erneut, die Türglocke hallte durch das riesige Foyer.
Madigan winkte mit der Pistole. „Zur Hintertür. Wir werden viel Spaß haben, Jordan. Sie dürfen losrennen, bevor ich Sie erschieße."
„Wenn das keine fairen Bedingungen sind." Auf keinen Fall würde er zur Hintertür gehen.
Denn dann war Madigan noch näher an Ritas Apartment. „Ich dachte, Sie wüssten, was Sportsgeist ist."
„Überflüssiger Quatsch für jemand wie mich", sagte Madigan.
Für sein kleines Hirn hatte er ein mächtig großes Ego. Jordan war klar, wo er ihn packen konnte. „Lassen Sie uns das wie echte Männer regeln. Mit den Fäusten."
„Glauben Sie etwa, Sie haben eine Chance gegen mich?"
Vielleicht nicht . Aber eines war Jordan klar. Wenn er schon sterben musste, dann auf keinen Fall durch eine Kugel im Rücken. „Jedenfalls werde ich kämpfen."
Madigan richtete den Lauf der Pistole an die Decke und überlegte, was er als Nächstes tun sollte. Jordan ging das Risiko ein. Er stürzte sich auf den Mann, und gemeinsam krachten sie auf den Marmorboden. Jordan war oben. Er schmetterte Madigans Hand mit der Waffe gegen den Steinboden. Die Pistole schlitterte davon.
Sean Madigan war ein durchtrainierter Sportler und stärker als er. Doch Jordan war entschlossener. Seine Zukunft stand auf dem Spiel. Sein Leben mit Emily.
Er wurde am Kinn getroffen, so heftig, dass sein Kopf nach hinten flog und er nicht mehr denken konnte. Madigan warf ihn ohne allzu große Mühe von sich.
Ich darf einfach nicht aufgeben, dachte Jordan. Nicht jetzt. In Sekundenschnelle blendete er seine Schmerzen aus. Sprang auf die Füße. Er holte weit aus und verfehlte sein Ziel.
Madigan tänzelte wie ein professioneller Boxer, verteilte gut gezielte Schwinger und Kinnhaken. Jordan konnte es nicht mit ihm aufnehmen, zumindest nicht, wenn er nicht endlich sein Hirn einschaltete.
Er ließ die Arme sinken, stand ohne Deckung da. Madigan holte aus.
Als der Schlag kam, duckte Jordan sich. Der gewaltige Schwung riss Madigan von den Füßen. Jordan rammte ihm das Knie in die Eingeweide. Jede Aktion zieht eine separate, aber gleichwertige Reaktion nach sich.
Er wich Madigans Schlägen aus, bis diesen die Kraft verließ. Es dauerte nicht lange, und der rothaarige Mann taumelte zu Boden. Geschlagen. Durch einen blutverschmierten Nebel hindurch sah Jordan, wie die Eingangstür aufging. Polizisten, von Kreiger angeführt, stürzten ins Haus. Dann spürte er Emilys Arme um sich. Als er hinunterschaute, schien ihm der Boden entgegenzukommen. Er war kurz davor, ohnmächtig zu werden. Aber seine Kraft reichte noch für drei wichtige Worte. Ich liebe dich."
14. KAPITEL
Zwei Tage später fuhr Jordan Shane durch Cascadia. Er war ein freier Mann. Die Anklage gegen ihn war fallen gelassen worden. Madigan saß im Gefängnis von Pitkin County. Kreiger war für zwei Monate vom Dienst suspendiert worden. Seine Strafe wäre höher ausgefallen, wenn er nicht schließlich doch noch für die Verhaftung Madigans gesorgt hätte. Brian Afton befand sich nun im Besitz aller nötigen Papiere, um sein Erbe anzutreten. Jordan war in Verhandlungen mit der Einwanderungsbehörde, um zu erreichen, dass Isabels Mutter bei ihm in Florida arbeiten durfte. Alles wurde gut.
Von seiner Beziehung zu Emily einmal abgesehen. Sie hatte nämlich die drei wichtigen Worte nicht zu ihm gesagt.
Zwei Tage lang hatte sie sich nun schon in ihre Hütte zurückgezogen und nicht mit ihm gesprochen. Aber dieses Schweigen würde er nicht länger hinnehmen. Er konnte nicht zulassen, dass sie die Beziehung so einfach beendete, ohne ihm überhaupt eine Chance zu geben, mit ihr zu sprechen. Er wollte sie heiraten. Und wenn er sie mit einem Seil an sich festbinden und schreiend und tretend vor den Altar zerren musste.
Sie waren füreinander bestimmt. Seelengefährten. Sie würden einen Weg finden, sowohl in Florida wie auch in Colorado zu leben. Im Hinblick auf ihren Wohnort war er bereit, einen Kompromiss einzugehen. Aber nicht, was ihre Liebe betraf.
Als er vor der Hütte parkte und ausstieg, wurde er von Pookie dem Wunderhund begrüßt.
Emily kam nicht auf die Veranda. Die Eingangstür blieb fest verschlossen. Ein eisiger Wind pfiff, als er die Stufen hinaufkletterte. Es roch nach Schnee.
Er
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