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Flucht nach Colorado

Flucht nach Colorado

Titel: Flucht nach Colorado Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Miles
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alleine geblieben. Jordan hatte sie auf so viele verschiedene Arten geheilt.
    Als Jordan am späten Nachmittag mit seiner Harley zurück nach Aspen fuhr, fühlte er sich unbesiegbar. Trotz all der Schwierigkeiten hatte er jetzt einen Grund zu hoffen. Der Grund war Emily.
    Sie saß hinter ihm und hatte ihre schlanken Arme um ihn geschlungen. Als er in eine der scharfen Kurven oberhalb des Roaring Fork River fuhr, umklammerte sie ihn noch fester, ihre Brüste drückten sich an seinen Rücken. Dann lehnte sie sich zurück, und er hörte sie lachen, während der kühle Septemberwind an ihnen zerrte.
    Offensichtlich machte es Emily inzwischen Spaß, Motorrad zu fahren. Um genau zu sein, schien sie inzwischen so ziemlich jedes Abenteuer zu genießen, das sie zusammen erlebten.
    Was sie miteinander teilten, war so gut und wahrhaftig, dass er sich nicht vorstellen konnte, es jemals wieder zu verlieren. Das Schicksal durfte ihm dieses Glück nicht wegnehmen. Er musste den Mörder finden und seinen guten Ruf wieder herstellen.
    Morgen Abend fand die Party in Lynettes Villa statt, was nichts anderes bedeutete, als dass die Sicherheitsvorkehrungen wegen der Gäste zurückgefahren wurden. Trotz der vielen möglichen Zeugen war das die beste Gelegenheit, um auf das Anwesen zu gelangen. Er hatte vor, ein paar Abhörgeräte zu installieren. Und er wollte sich in Sean Madigans Haus umsehen.
    In Aspen angekommen, nahm er kleine Nebenstraßen, auf denen es wahrscheinlich keine Kontrollen gab. In dieser malerischen, gepflegten Stadt mit den vielen Viktorianischen Gebäuden konnte man sich kaum vorstellen, dass es so etwas wie Mord überhaupt gab.
    Er bog in eine Tankstelle ein und stellte den Motor ab. Zwar hätte er am liebsten den Helm abgesetzt und Emily noch einen Kuss gegeben, aber er traute sich nicht, sein Gesicht zu zeigen. „Ich kann dich jetzt nicht bis zu deinem Auto bringen", sagte er. „Es könnte sein, dass man es überwacht."
    Sie zog den Helm ab und schüttelte den Kopf. Ihr lockiges Haar fiel auf ihre Schultern.
    Vor weniger als einer Stunde hatte er noch in dieser blonden Mähne gewühlt. Und sich in den smaragdgrünen Augen verloren, als sie gemeinsam den Höhepunkt erreichten.
    „Ich gehe auf Brians Party", sagte sie.
    Das hatte er schon erwartet. Sie hatte ihm inzwischen mindestens hundert Mal versichert, dass sie ihm helfen wollte, dass sie unverzichtbar für seine Nachforschungen sei. Er hätte es lieber gesehen, dass sie sich irgendwo versteckte, aber sie war wild, entschlossen. Genauso wenig aufzuhalten wie der Schnee in den Bergen. „Ich kann es dir nicht verbieten", sagte er.
    „Also bin ich einverstanden."
    Sie hob die Augenbrauen. „Du hast nichts dagegen? Du erzählst mir jetzt also nicht, dass es viel zu riskant ist und ich mich in schreckliche Gefahr begebe und so weiter und so fort?"
    „Würde das denn etwas ändern?"
    „Nein", gab sie zu.
    „Dann habe ich nur zwei Bedingungen", sagte er. „Dass du ein Abhörgerät bei dir trägst, damit ich genau verfolgen kann, wo du bist, mit wem du sprichst und was gesagt wird."
    „Klar." Emily konnte selbst nicht fassen, dass sie sich so schnell einverstanden erklärte.
    „Und zweitens?"
    „Nimm Spence mit."
    „Kein Problem."
    Er berührte ihre Schulter, strich dann langsam ihren Arm hinab und drückte ihre Hand.
    „Ich schätze, ich brauche schon wieder deine Hilfe."
    „Jordan, du weißt, dass ich alles für dich tun würde."
    „Sei vorsichtig", murmelte er.
    Dann startete er die Harley und fuhr davon. Sie blickte ihm so lange nach, bis er nicht mehr zu sehen war. Sei vorsichtig. Das galt natürlich in erster Linie für ihn.
    Eigentlich hätte sie froh sein müssen, dass sie ihren Willen durchgesetzt hatte. Endlich konnte sie sich an Jordans Nachforschungen aktiv beteiligen, egal, in welche Gefahr sie sich dabei brachte. Sie wusste aus tiefstem Herzen, dass sie das Richtige tat. Wie hätte sie einfach untätig dasitzen können, während er um seine Zukunft kämpfte? Jordan war zu Unrecht eingesperrt worden. Sie musste ihm einfach helfen.
    Allerdings befürchtete sie, dass sie für die Rolle als Undercover-Agentin denkbar schlecht geeignet war. Sie war Krankenschwester, eine völlig normale Frau, gesetzestreu und ehrlich.
    Sie hatte keine Ahnung, wie man eine Wanze anbrachte oder sich unauffällig verhielt, wenn man beobachtet wurde. Noch nie zuvor hatte sie etwas Illegales getan.
    Jetzt wünschte sie, sie hätte mehr Agentenromane gelesen. Sie lief

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