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Flucht nach Colorado

Flucht nach Colorado

Titel: Flucht nach Colorado Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Miles
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über diese neue Information. Jordan hatte nicht erwähnt, dass noch jemand in dem Haus gewohnt hatte, und zumindest im Hinblick auf den Kunstraub war diese Tatsache interessant. Aber vielleicht waren Isabel und ihre Mutter ja auch nur wenige Tage geblieben.
    Nachdem die Kinder mit dem Essen fertig waren und sich ihren verschiedenen abendlichen Pflichten widmeten, servierte Yvonne eine Tasse starken schwarzen Kaffee und ein Stück selbst gebackenen Apfelkuchen. „Ich mache mir Sorgen um dich, Emily", sagte sie leise.
    „Hast du nichts Besseres zu tun?" Emily machte sich über den Apfelkuchen her.
    „Schmeckt herrlich."
    „Du weißt, was ich meine", sagte Yvonne. „Du bis nie krank, und jetzt hast du dich fast eine Woche in Spence' Wohnung verbarrikadiert."
    „Fünf Tage", korrigierte Emily. Fünf lange Tage. „Aber es geht mir wirklich besser."
    „Wie bist du an die Einladung bei Afton gekommen? Entschuldige, dass ich frage, aber du gehörst nun mal nicht zum Jet-Set."
    „Ich habe Brian Afton zufällig getroffen", erklärte Emily. „Und er hat mich eingeladen."
    „Aber warum?"
    Gute Frage. Was wollte Brian Afton von ihr? Sie steckte sich eine große Gabel voll Apfelkuchen in den Mund. „Vielleicht denkt er, dass ich ganz guten Gesprächsstoff zu bieten habe, wegen der Geiselnahme und alldem."
    Yvonne schüttelte den Kopf. „Deine Überzeugung, dass Jordan unschuldig ist, wird sich auf der Party nicht besonders gut machen. Was ist da wirklich los? Hast du dich in was reingeritten?"
    Emily zögerte, den Mund voll mit süßem Kuchen. Ihr Leben war so kompliziert geworden.
    Sie durfte die Wahrheit nicht sagen, aber sie konnte auch nicht lügen. Sie schluckte. „Ich tue das Richtige, Yvonne. Du musst mir einfach vertrauen."
    Alle vier Kinder und Pookie kamen in die Küche gerannt, schrien gleichzeitig durcheinander. Der Hund kläffte und jagte seinen Schwanz.
    „Aufhören!" rief Yvonne. „Libby, was ist los?"
    „Ein Polizeiwagen! Vor unserem Haus! Das Licht dreht sich und dreht sich und dreht sich und ..."
    „Das reicht", unterbrach Yvonne sie. Dann tätschelte sie Emilys Arm. „Egal, was geschieht, Süße, ich stehe hundert Prozent hinter dir."
    Emily erhob sich. „Ich werde mal nachsehen, was die wollen."
    Als sie die Tür öffnete, erkannte sie sofort die breiten Schultern von Deputy Frank Kreiger, der auf sie zukam. Sie hätte eigentlich über die Gelegenheit froh sein müssen, noch einmal mit einem Verdächtigen sprechen zu können, doch eine dunkle, rätselhafte Vorahnung erfasste sie. Sie zwang sich, freundlich zu blicken. „Kann ich Ihnen helfen?"
    „Ich habe Ihren Landrover wieder erkannt", sagte er. „Ich möchte Ihnen ein paar Fragen stellen, Emily."
    Yvonne kam auf die Veranda und stellte sich neben sie. „Wollen Sie meine Freundin verhaften?"
    „Mich verhaften?" Emily starrte Yvonne schockiert an. „Wie kommst du auf die Idee, dass ich ..."
    „Keine Bange." Yvonne zwinkerte. „Wenn sie dich ins Gefängnis stecken, werde ich dafür sorgen, dass die kleinen Pfadfinder einen Kuchen mit einer Feile darin backen."
    „Könntest du das verantworten?"
    „Darauf kannst du wetten." Yvonne warf Deputy Kreiger einen unheilvollen Blick zu. „So was nennt man übrigens Loyalität. Wenn man zusammenarbeitet, zusammen Leben rettet, dann lernt man alles darüber. Verstehen Sie, was ich damit sagen will, Kreiger?"
    Er nickte. Zwar machte er keinen Rückzieher, doch Emily hatte das Gefühl, dass er sich unwohl fühlte, als er die Mütze abnahm und sich mit der Hand durch sein kurzes, blondes Haar fuhr.
    „Ich werde nicht verhaftet, Yvonne", sagte Emily, „weil ich nichts Unrechtes getan habe."
    Davon abgesehen, dass sie einem entflohenen Häftling bei der Flucht geholfen hatte. Sie wandte sich an Kreiger. „Was gibt es, Deputy?"
    „Ich habe nur ein paar Fragen. Bitte kommen Sie mit mir."
    Emily ging mit ihm zum Gartentor. „Machen Sie das Blaulicht aus, Kreiger", rief Yvonne hinter ihnen her. „Sie regen die Kinder unnötig auf."
    „Sofort", rief er zurück. Und an Emily gewandt, sagte er: „Yvonne scheint sich Sorgen um Sie zu machen."
    „Hat sie Grund dafür?"
    „Nicht, solange Sie bei mir sind." Er vermied es, sie anzusehen. „Bei mir sind Sie sicher, Emily. Ich bin Polizist."
    Als sie auf das Fahrzeug zugingen, sah sie, dass jemand auf dem Beifahrersitz saß. Kreiger langte durchs Fenster in den Wagen und stellte das Blaulicht aus. Der andere Mann stieg aus und ging auf sie

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