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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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schaffen würden.
    »Für Wiedersehensfreude ist später Zeit«, ergriff Lorn das Wort. »Wir müssen weiter.«
    »So ist es«, pflichtete Michael ihm bei. »Aber wir müssen vorsichtig sein. Bevor wir diesen Ort hinter uns lassen können, müssen wir durch eine weitere dieser Grabkammern, was bedeutet, dass uns vermutlich weitere dieser untoten Ungeheuer erwarten. Wenn wir wachsam und schnell sind, können wir ihnen entwischen. Sie sind langsam und größtenteils schwach.«
    Da ertönte das Geräusch schlurfender Füße, und Alek vernahm das Stöhnen, von dem er wusste, dass es von der großen Mumie stammte. Die Gefährten verschwendeten keine weitere Zeit und flüchteten in den nächsten Tunnel. Rasch, aber vorsichtig führte Michael sie in die Finsternis. Die Geräusche der Toten verfolgten sie, wurden nicht leiser, näherten sich jedoch auch nicht.
    Unterwegs betrachtete Alek seine Gefährten und begriff sofort, dass sie alle schwer mitgenommen waren. Lorns Kettenhemd war an mehreren Stellen von Klauen und der Klinge der Mumie aufgerissen worden, und sein Schwert war zerbrochen und nutzlos. Schlimmer noch, Blut aus offenen Wunden befleckte seine Kleider. Sarah war verbrannt und voller Blasen, und allein der Anblick, wie sie sich zum Weitergehen zwang, war schmerzlich. Alek wusste, dass sie größere Schmerzen hatte als er, und er war froh, dass sie den Ring nicht mehr trug. Zwar hatte dieser ihnen das Leben gerettet, dennoch fand er es gut, dass er nun in seiner Tasche weilte und dem Mädchen keinen Schaden mehr zufügen konnte. Er richtete den Blick auf Kraig und Michael, die das Grauen, dem sie sich zu stellen gehabt hatten, am wenigsten beeinträchtigt hatte. Beide waren unverletzt, wirkten jedoch ein wenig erschüttert. Alek fragte sich, was sie gesehen haben mochten, während sie getrennt gewesen waren.
    Er selbst spürte immer noch die Hitze von Sarahs Feuer auf der Haut. Auch die Blutergüsse und Platzwunden, die er sich im Kampf gegen die Untoten zugezogen hatte, bereitete ihm beträchtliche Schmerzen, doch sie störten ihn nicht wirklich. Offenbar härtete ihn die Reise ab, machte ihn stärker. Er würde nie wieder der schlichte Bäcker vom Lande sein, für den er sich immer gehalten hatte. Irgendwie stimmte ihn der Gedanke zugleich traurig und fröhlich.
    Vor ihnen lauerte in der Begräbnisstätte weitere Gefahr, davon war er überzeugt. Und in der Welt draußen wartete Salin, um den Talisman zurückzufordern oder ihn aus Aleks toten Händen zu lösen. Alek verdrängte derlei Gedanken. Er musste überleben. Schließlich musste er an Sarah denken. An Sarah, den Talisman und das Schicksal der Welt. Er fand, das dies von einem einfachen Bäcker aus einem ländlichen Dorf recht viel verlangt sei.
    Aber er würde überleben. Er würde obsiegen. Unablässig wiederholte er diese Gedanken. Alek glaubte es nicht wirklich, aber sie zu denken, half ihm, die Geräusche der Toten zu überhören, die sich vor und hinter ihnen scharten.

D IE S UCHE GEHT WEITER
    Ara saß stumm da, während sie an ihrem heißen Tee nippte. Im Schankraum herrschte angenehme Stille; sie war nicht in der Stimmung für den üblichen Lärm einer Schänke. Sie hatten sich bewusst für den
Dunklen Helm
entschieden, weil er recht ruhig wirkte, und waren nicht enttäuscht worden. Landyn war viel herumgekommen und hatte gewusst, dass von allen Herbergen und Schänken Bordonstetts diese am wenigsten besucht wurde. Ihre Unbeliebtheit rührte zum einen Teil daher, dass sie an der Nordspitze der Stadt lag, am weitesten von den Märkten und den meistbenutzten Toren entfernt, zum anderen Teil von dem verbreiteten Gerücht, dass der Besitzer den Wein und das Bier so sehr verwässerte, bis sie nach nichts mehr schmeckten. Ara hatte festgestellt, dass dies der Wahrheit entsprach, doch es störte sie nicht. Ihr stand der Sinn ohnehin mehr nach Tee.
    Sie ließ den Blick durch den Raum zu Jinn wandern, der eine junge Kellnerin belästigte, indem er die Augen auf ihren tiefen Ausschnitt heftete, während er ihr mehrfach mit der Hand auf den Hintern klopfte. Aus unerfindlichem Grund schienen dem Mädchen die Annäherungsversuche des kleinwüchsigen Elben nichts auszumachen. Im Gegenteil, sie schien seine Aufmerksamkeit zu genießen. Über Geschmack ließ sich nun mal streiten.
    Wenngleich Ara ihn anfangs nicht gemocht hatte, erkannte sie, dass er einige versöhnliche Eigenschaften besaß. Er war Kari bedingungslos treu ergeben und allzeit bereit, jemandem in

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