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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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vor die Stadt und schlugen einen schmalen Trampelpfad ein, der fast sofort in einen dichten Wald führte.
    »Entlang dieses Weges liegen nur Weiler und Vorposten«, erklärte Lorn. »So hoch im Norden und außerhalb der Grenzen der Stadt leben kaum Menschen. Sobald wir uns ein gutes Stück von den Toren entfernt haben, schwenken wir nach Norden in Richtung der Wildnis. Weit im Norden befindet sich das Land Faerie.«
    Die Bäume rings um sie wurden höher und schienen sich bedrohlich über ihnen zu neigen. Das Blätterdach sperrte einen Großteil des Sonnenlichts aus, weshalb es immer dunkler wurde.
    Alek vermeinte, etwas im Wind zu hören, das wie das Geräusch zahlreicher, vor Qualen stöhnender Stimmen klang. Der Laut jagte ihm einen Schauder über den Rücken. Auch Sarah erzitterte und schlang schützend die Arme um sich. Sie rückte im Gehen dicht zu Alek, und er legte einen Arm um sie. Die Stimmen zwischen den Bäumen wurden deutlicher.
    »Da draußen ist etwas«, flüsterte Sarah.
    »Das ist nur der Wind«, entgegnete Alek unsicher.
    Wie zur Bestätigung der geflüsterten Befürchtung Sarahs blieb Lorn stehen und ließ die Hand zum Schwertgriff wandern. »Hier stimmt etwas nicht.«
    »Was?«, fragte Alek mit vor Angst geweiteten Augen.
    »Die Geräusche des Waldes klingen falsch. Die Bäume sprechen voll … Furcht. Das ist das Geräusch von …«
    Lorn brachte den Satz nie zu Ende. Er sprang zurück, nur einen Lidschlag, bevor sich ein Speer an der Stelle in den Boden bohrte, wo er gestanden hatte. Außerstande, das Gleichgewicht zu halten, taumelte er rücklings. Im Fallen hechtete er auf Alek und Sarah zu, um die beiden mit sich zu Boden zu ziehen, als drei weitere Speere über ihre Köpfe hinwegsausten.
    »Grok!«, stieß Alek hervor, während Sarah »Verflucht!« brüllte.
    Das Stöhnen des Windes schwoll an, bis es zum hohen Gackern von Koboldgelächter wurde. Plötzlich sprangen etwa zwanzig der hässlichen, kleinen Geschöpfe hinter den Bäumen hervor, lachten und brüllten ihren schrillen Kriegsruf. Viele hatten Speere, einige hielten lange Steinmesser. Aleks Herz drohte, in der Brust zu zerspringen, als ihn Angst überwältigte. Er war unbewaffnet und umzingelt. Verzweifelt schaute er zu Lorn, aber der große Mann lag immer noch auf dem Boden und duckte sich hinter seine erhobenen Arme.
    Zwei Kobolde rannten auf Sarah zu, während die anderen sie umkreisten. Alek stieß einen Schrei aus, sprang auf die Beine und warf sich vor das hilflose Mädchen. Der erste Kobold erreichte ihn und stieß mit dem Messer zu. Alek schwang den Sack, den er trug, und schlug die Klinge beiseite, dann ließ er den Sack ein zweites Mal herumwirbeln; die Silbertruhe darin prallte krachend gegen den Schädel des zweiten Kobolds und schleuderte diesen zu Boden. Die erste Kreatur holte mit dem Messer zu einem weiteren Streich aus. Alek sah den Kobold aus dem Augenwinkel, doch er war aus dem Gleichgewicht und außerstande, den Sack erneut zu schwingen, um den bevorstehenden Angriff abzuwehren.
    Sarahs Bein zuckte vor Alek nach außen, mitten in den Weg des anstürmenden Kobolds. Die Kreatur stolperte und schrie auf, fuchtelte ziellos mit der Klinge durch die Luft. Alek nützte den Vorteil des Augenblicks, den Sarah ihm verschafft hatte, und rammte den Fuß auf den Kopf des gefallenen Kobolds hinab. Übelkeit breitete sich in seinem Magen aus, als der Schädel zerbarst, doch sie war gepaart mit Erleichterung.
    Die allerdings nur einen Herzschlag lang währte. Die Kobolde zogen den Kreis um sie enger, und weitere ließen sich von den Bäumen herab. Dann teilte sich der Kreis, und ein wesentlich größerer, muskelbepackter Kobold betrat ihn. Er trug einen Kettenpanzer und eine schwere Keule. Die goldene Halskette und die Ohrringe, die ihn zierten, wiesen wohl darauf hin, dass es sich um das Klanoberhaupt handelte, ein Rang, den sich bestimmt nur der stärkste und klügste Kobold sichern konnte.
    »Salin wird uns gut für deinen Kopf bezahlen, Junge«, verkündete die Kreatur grunzend. Der Kobold schwang die schwere Keule mühelos und rückte auf Alek und Sarah vor.
    »Lorn!«, rief der Bäcker, doch ein rascher Blick verriet ihm, dass sich der Mann auf dem Boden eingerollt hatte und vor Angst zitterte.
    Jenseits des Kreises der Kobolde ertönte ein Schrei. Plötzlich spritzte Blut durch die Luft, und zwei Koboldschädel landeten mit dumpfem Laut auf dem Boden. Eine Axt blitzte auf, bevor sich die überraschten Kreaturen erholen

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