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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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beiseite und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Die Straßen strotzten vor Bewohnern der Stadt, und der Krieger hatte weder Zeit noch Geduld, um sich ihrer langsamen Geschwindigkeit zu fügen. Die finsteren Blicke der schwächlichen Männer, die er schubste, oder der alten Frauen, die er beiseite drängte, belustigten ihn. Wäre die Lage nicht so dringlich gewesen, hätte er sie regelrecht genießen können.
    Bald gelangte er zu der Unterkunft, in der sein Meister weilte. Der
Alte Bulle
war riesig und stand im Ruf, die größte Herberge im nördlichen Gebiet zu sein. Gerüchten zufolge handelte es sich um einen beliebten Unterschlupf für Diebesgesindel und Grobiane, doch das verhinderte nicht, dass der Ort einen Mittelpunkt für Unterhaltung und Ausschweifungen verschiedenster Art bildete. Da stets reger Betrieb herrschte, eignete sich die Herberge hervorragend als Versteck für Salin.
    Ungeachtet seiner gelegentlichen Gewaltausbrüche verstand er es meisterlich, in einer Menschenmenge unterzutauchen. Tor hingegen zog es vor, mit kleineren Gruppen zu arbeiten.
    Seine wirksamste Waffe war, dass er das
Charin-ta
beherrschte, das sich am besten einsetzen ließ, wenn es nur wenige Opfer zu beeinflussen galt.
    Als er das Gebäude betrat, überraschte ihn, dass der Schankraum fast verwaist war. Obwohl es bald Zeit fürs Abendessen war, saß nur eine Handvoll Gäste um die Tische. Die Ecke des Raums, die für gewöhnlich Spielleuten, Dichtern oder sonstigen Unterhaltungskünstlern vorbehalten blieb, lag verlassen und stumm da. Auf der gegenüberliegenden Seite saß Salin Urdrokk mit einem staubgrauen Mantel über dem fleckigen Fleisch.
    Die Knoten in Tors Magen zogen sich enger, als er sich zwang, langsam auf den Hexer zuzugehen, was er mit hoch erhobenem Kopf und aufrecht tat, doch seine Hände ballten sich unablässig zu Fäusten. Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn, als er seinem Meister gegenüberstand.
    »Ich dachte schon, du würdest nie eintreffen«, sagte Salin.
    »Ich bin gekommen, so schnell ich konnte. Sie sind durch das Westtor aufgebrochen.«
    Salins Stirnrunzeln verriet Tor, dass der Hexer bereits ahnte, was geschehen war. »Ich vermute, der Hinterhalt war nicht erfolgreich.«
    »Nein, Meister. Ich fürchte, Maurer hat fähige Gefährten gefunden.«
    »Setz dich, Tor.«
    Der Krieger zögerte kurz, da er wusste, dass ein ruhiger Salin gefährlicher als ein aufgebrachter sein konnte. Dann zog er sich einen Stuhl herbei und nahm gegenüber seinem Meister Platz.
    »Weißt du«, begann der Hexer und faltete die Hände vor sich, »ich fürchte, ich habe im Umgang mit diesem Alek Maurer Fehler begangen. Ich habe ihn für einen Trottel gehalten, der sich durch die Veranschaulichung meiner Macht in Bartambuckel mühelos einschüchtern ließe. Ich hätte ihn klammheimlich aufsuchen, töten und mir den Talisman nehmen sollen. Aber manchmal werde ich wütend, Tor, das weißt du, oder?«
    Salins freundloses Grinsen erfüllte Tor mit Furcht. »Ja, Meister.«
    »Und wenn ich wütend bin, muss ich etwas zerstören. Und Menschen metzeln. Ich fürchte, das ist mein Laster, allerdings eines, mit dem ich leben kann. Als Maurer mir den Talisman nicht wie versprochen brachte, habe ich die Beherrschung verloren. Ich mag es nicht, wenn Leute Versprechen brechen.«
    Tor schlug das Herz bis in den Hals. »Na… natürlich nicht.«
    »Hast du mir nicht gesagt, du würdest mir den Talisman beschaffen? Hast du mir nicht versichert …
versprochen
… der Hinterhalt würde erfolgreich sein?«
    Tors Knöchel traten weiß hervor, so krampfhaft umklammerte er die Armlehnen des Stuhls. »Ich … ja, das habe ich, Meister.«
    Salin atmete tief ein, schloss die Augen und blies die Luft wieder aus. »Dann musst du dafür sorgen, dass du dein Versprechen hältst. Sie können noch nicht weit sein. Ich begleite dich zu den Wäldern im Westen. Vermutlich sind sie nach wie vor zu Fuß unterwegs, also sollten wir mit unseren Pferden mühelos in der Lage sein, die Narren zu überholen.«
    Tor bemerkte erst, dass er den Atem angehalten hatte, als er ihn vor Erleichterung geräuschvoll ausstieß. »Wie Ihr wünscht«, sagte er keuchend. »Soll ich zusammentrommeln, was noch von der Koboldstreitkraft übrig ist?«
    »Nein«, erwiderte Salin. »Sie haben bewiesen, dass sie wertlos sind. Ich werde sie töten lassen. Ich habe einen magischen Ruf entsandt, um uns Hilfe aus dem Norden zu besorgen.«
    »Aus dem Norden?«, fragte Tor. »Aber sie

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