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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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zu! Ich werde nicht in Gesellschaft eines Verräters reisen.«
    Alle Unbeschwertheit floss aus Horrens Zügen. Ara glaubte, noch nie ein so trauriges Gesicht gesehen zu haben. »Dann werdet ihr sterben.«
    Kari wandte sich um und stürmte davon. »Das muss ich mir nicht anhören!«
    Ara schaute von ihrer Gefährtin zu dem gewaltigen Addin und wieder zurück. Obwohl Kari oft kalt und unnahbar wirkte, hatte Ara Vertrauen zu den Kenntnissen und Fähigkeiten der Frau gefasst. Wenn sie dem Addin mit Argwohn begegnete, war dies vielleicht angemessen. Andererseits schien Horren aufrichtig besorgt zu sein und einiges über Salin Urdrokk zu wissen. Darüber hinaus wusste er, wohin Sarah und Alek wollten. Allein deshalb konnte er sich unterwegs als wertvoller Begleiter erweisen. Wenn sich nur Kari überzeugen ließe.
    Ara sah zu Landyn, der sich nicht gerührt hatte, seit sie das Heim des Addins betraten. Reglos und aufmerksam stand er da, als bündle er alle Aufmerksamkeit darauf, sich jede Einzelheit seiner Umgebung einzuprägen. Sofern er den Wortwechsel zwischen Kari und Horren mitbekommen hatte, ließ er es sich nicht anmerken.
    Ara ging zu ihm, vorbei an der wutschäumenden Kari und einem belustigten Jinn. Als Landyn bemerkte, dass sie sich näherte, grinste er.
    »Genau wie in den Geschichten«, sagte er.
    »Im Augenblick sind mir Geschichten egal«, gab Ara zurück. »Hast du nicht zugehört? Der Addin scheint zu glauben, wir wären dem Untergang geweiht, wenn wir meiner Tochter weiter nachspüren. Und da sich irgendwo dort draußen Salin herumtreibt, fürchte ich, er könnte Recht haben.«
    Landyn musterte sie ernst. »Natürlich habe ich zugehört. Kari und Jinn sind Elben, und Elben mögen Addins nicht. Mir gehen bloß auch andere Dinge durch den Kopf, beispielsweise, wie ich diesen Augenblick in einem Lied festhalten soll.«
    Ara war zum Schreien zumute. »Vergiss dein von Grok verdammtes Lied! Horren hat angeboten, mit uns zu kommen. Ich habe das Gefühl, er könnte unterwegs ein nützlicher Gefährte sein, sollten wir in Schwierigkeiten geraten. Aber jemand muss Kari davon überzeugen.«
    Landyn nickte. »Dem pflichte ich bei. Ich wäre
entzückt
, einen Addin … einen
Addin!
… als Begleiter auf unserer Reise zu haben. Ich kenne Kari schon eine ganze Weile; sie achtet meine Meinung. Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    Landyn ging zu Kari hinüber, die den anderen den Rücken zugekehrt hatte. Gleich darauf gesellte sich Jinn zu ihnen. Das schelmische Grinsen wich nie aus seinen Zügen. Ara hielt sich abseits der Gruppe und beobachtete mehr, wie der Addin all dies aufnahm. Er saß still auf seinem Strunk und rieb sich mit gedankenverlorenem Blick den knorrigen Bart. Ara fragte sich, was ihm durch den Kopf gehen mochte.
    Landyn, Kari und Jinn sprachen längere Zeit miteinander. Ara konnte nicht verstehen, was gesagt wurde, aber letztlich warf Kari gereizt die Hände hoch. Jinn begann, laut zu lachen, und Landyn nickte. Die große, braunhaarige Elbin ging auf Horrens Strunk zu.
    »Addin«, sprach sie gedehnt, »ich hege keine Liebe für deinesgleichen. Mein Volk hat euch auf diese Welt gebracht, euch eine Gestalt und einen Zweck gegeben, und ihr habt uns verraten. Aber … der Spielmann hat mich davon überzeugt, dass Salin Urdrokk ein weit größeres Übel verkörpert.« Ara konnte sehen, wie Kari mit sich und jedem Wort rang. »Deine Kraft und dein Wissen könnten uns auf der Reise nach Norden zum Vorteil gereichen. Falls dein Angebot, uns zu begleiten, noch gilt, nehme ich … ich es an.«
    Horrens Lächeln war so breit, dass es sein Gesicht zu teilen schien. Seine großen, weißen Zähne schimmerten unter den braunen, rauen Lippen. »Werte Elbin, es wird mir eine Ehre sein.«
    »Halt dich nur von mir fern«, brummte Kari, als sie forsch davonstapfte.
    Ara seufzte vor Erleichterung, und Landyn lächelte zufrieden. Jinn hielt sich vor Lachen den Bauch, während er über den Boden kugelte.
    Sie verbrachten die Nacht in Addinherz und folgten der Fährte beim ersten Tageslicht weiter. Horren vergoss eine Träne, als er sich ausgiebig von dem Hain verabschiedete, den er zurückließ. Später erklärte er, dass der Addinhain ohne seine Kraft welken würde und Böses ungehindert in ihn eindringen könnte. Wenn und falls er zurückkehrte, würde sein Heim vielleicht verschwunden sein, entweder in den Wald ringsum aufgesogen, oder von Schattenkreaturen zerstört, die stets danach trachteten, Orte des Lichts

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