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Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Titel: Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Rücken. Liz war irritiert. Etwas war im Gange. Etwas Großes. Sie blieb eine halbe Sekunde stehen und ließ eine sechsköpfige Truppe vollbepackter Techniker vorbei.
    »Könnte schwer für sie werden anzuheuern«, murmelte sie, als Nova zu ihr aufschloss. »Sieht so aus, als seien alle sehr beschäftigt.«
    »Führen Sie mich einfach zur Abfertigung. Ich erwarte keine Probleme.«
    Liz schnaubte und vergrößerte ihren Schritt, soweit es die Umstände erlaubten.
    Ein paar Minuten später bog sich nach rechts ab in die Abfertigung, in der ein noch größeres Durcheinander herrschte als in der Haupthalle, und kämpfte sich zum Schalter durch, ohne sich darum zu kümmern, ob die Liadenfrau mitkam.
    Sie drängelte sich an einen freien Platz und lächelte in plötzlicher Freude.
    »Hey, Roscoe!«
    Der gedrungen gebaute Mann hinter dem Hauptschirm schaute hoch, sein kahler Kopf schimmerte im Licht. Rosinenfarbene Augen durchsuchten die Menge, fanden sie. Der enorme Schnurrbart – schwarz, als sei der Mann noch zwanzig und nicht schon über sechzig – verzog sich zu einem breiten Grinsen.
    »Lizzie! Ich wusste doch, dass dich das hier aus deinem Versteck hervorholt! Komm rüber und zeig mir, wen du da hast!«
    Sie schüttelte den Kopf und ging zu ihm, griff über den Empfangstisch und packte ihn an den Schultern.
    »Was ist mit deinem Zopf passiert?«, fragte sie und erinnerte sich an das schimmernde, dreißig Zentimeter lange Flechtwerk, das einmal sein ganzer Stolz gewesen war, wichtiger selbst als der Schnurrbart. Roscoe machte ein langes Gesicht.
    »Ah, ich habe ihn verkauft, um meiner Frau eine Uhr zu kaufen, aber weißt du was? Die Zicke hat mich trotzdem verlassen.« Er lachte – ein Donnern, das zu einem Mann doppelter Größe gehörte –, ergriff sie an den Unterarmen und drückte sie, sanft, denn Roscoe war stärker, als er aussah. »Lizzie, du siehst toll aus. Ich werde in zwei Stunden abgelöst. Bleibst du hier und wir testen die Matratzen danach, hm? Ich buche dir einen Platz in der zweiten Gruppe!« Er ließ ihre Arme fallen und beugte sich nach vorne. »Zeig mir, wen du da hast!«
    »Ich habe niemanden«, sagte Liz leise.
    »Wir möchten Leute anheuern«, ergänzte Nova von der Seite. Roscoe sah auf, seine kleinen, harten Augen blinzelten.
    »Leute anheuern? Da müsst ihr warten. Suzuki nimmt alles unter Vertrag, das eine Waffe trägt.« Er machte eine abwinkende Handbewegung. »Kommt in zwei oder drei Tagen wieder, vielleicht haben wir dann noch ein paar Frischlinge übrig.«
    Nova schüttelte den Kopf. »Meine Angelegenheit ist dringend und ich werde Soldaten anheuern«, sagte sie bestimmt, aber nicht mit jener Wut, die Liz erwartet hatte. »Bitte machen Sie bekannt, dass ich Suzukis Sold verdoppele.«
    Roscoe starrte sie einen Moment lang an, ehe er zu Liz rübersah.
    »Wer zum Teufel ist das?«
    »Ich werde zahlen«, stellte Nova fest und schnitt damit Liz ab, ehe sie sprechen konnte. »In Cantra.«
    Roscoe spitzte seine Lippen. »Ist sie verrückt?«, fragte er Liz.
    »Könnte man sagen.«
    »Fein.« Roscoe sah Nova an. »Sie sind verrückt. Sie wollen Leute anheuern. Sie zahlen in Cantra. Ich kann da nichts machen. Sie müssen mit Suzuki reden, mit Ihr einen Deal vereinbaren. Dann werde ich das absegnen. Ichi? «
    »Su bei«, erwiderte Nova überraschenderweise. »Wo finde ich Suzuki?«
    »Hier bleiben. Ich bringe sie her. Das will ich auf keinen Fall verpassen.« Er grinste und kippte einen Schalter auf dem Pult um. »Suzuki, komm doch bitte zur Abfertigung«, sagte er in ein Mikrofon. »Jemand will mit dir sprechen.«
     
    Sie hatte eine zweite Person wie Angela Lizardi erwartet – breit, hart und groß. Aber die Frau, vor der sich die Menge Minuten später teilte, war nicht größer als sie selbst, wirkte kraftvoll und effizient. Ihr Haar war sehr kurz und sehr schwarz. Ihre Augen waren wie Scheiben aus blauem Eis, saßen etwas geneigt in einem entschlossenen, beherrschten Gesicht.
    Nova reckte sich, denn wenn Val Con selbst Angela Lizardi als Erste Sprecherin bezeichnet hatte, dann war diese Frau ganz sicher ein Delm.
    Die Frau stoppte am Rande der Menge mit einem Kopfnicken.
    »Liz«, sagte sie und ihre Stimme war ruhig und klar. »Wir können dich gebrauchen!«
    »Das hat Roscoe auch gesagt«, erwiderte Angela Lizardi lakonisch. »Aber ich bin mit ihr hier.« Sie deutete mit dem Kopf und Nova fand sich im Blick der schräg sitzenden, eisblauen Augen gefangen.
    Die Besitzerin der Augen

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