Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Titel: Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
Vom Netzwerk:
Wachposten trampelten vielleicht fünfzehn Zentimeter an seiner Nase vorbei, die Augen geradeaus gerichtet, die langen Yxtrang-Gewehre um die breiten Schultern geschlungen.
    Val Con hielt seinen Atem an und ließ die Luft sehr sanft entweichen, als die Männer vorbei waren. Seine interne Uhr gab ihm noch zwei Stunden, bis die Generatorenhütte die abendlichen Festlichkeiten eröffnen würde. Genug Zeit, um die Bedingungen dafür zu schaffen, noch mehr Durcheinander zu erzeugen, ehe er sich zu seinem Flitter aufmachte.
    Vorsichtig und unter Einsatz all seiner Sinne überprüfte er seine unmittelbare Umgebung. Als er niemanden ausmachen konnte, verschwand er aus dem Fahrzeugpark in den Schatten eines Gebäudes.
    Einige Minuten später betrat er Soldatenunterkünfte, glitt die endlosen Reihen mit Betten entlang. Er pausierte hier und da, immer an den Kisten mit der Ausrüstung am Ende eines jeden Betts – leise, schnell und ohne zu zögern.
    Er hatte Glück, dass er keinem aufmerksamen Soldaten begegnete, obgleich er einmal in der Bewegung innehielt, für eine Zeitspanne, die ihm wie Stunden vorkam, als eine große Gestalt sich in ihrem Bett drehte und den irritierenden Befehl murmelte, einen Granch umzubringen und das verdammte Ding zu feuern.
    Der Schlafende beruhigte sich wieder, ohne aufzuwachen, und Val Con bewegte sich wieder, aus dem Gebäude heraus und in die Nacht.
     
    Das Kommunikationszentrum war sein letztes Ziel für diesen Abend. Er hatte die Wahl so mit Absicht getroffen, denn alles, was er hier versuchte, würde schnell gehen müssen, da die Entdeckungsgefahr größer war.
    Val Con versank in die enge, dunkle Stelle zwischen einem Wassertank und einer Metallhütte, auf der die Yxtrang-Symbole für »Gefahr: Hochspannung« angebracht waren, und bewertete die Situation.
    Die Zentrale war hell erleuchtet und sehr geschäftig. Zwei Wachen standen am Eingang und es gab ein ständiges Kommen und Gehen. Val Con runzelte die Stirn, bemerkte die zahlreichen Offiziersmarkierungen auf den zernarbten Gesichtern unter den heraus- und hineingehenden Soldaten.
    Etwas war geschehen. Etwas Großes. Er wusste es.
    Er versank wieder in den Schatten, beobachtete die Menge des Besucherverkehrs. Er überprüfte seine innere Uhr. Fünfzig Minuten bis zur ersten Explosion, die das Lager sehr überraschen würde. Nicht genug Zeit, sagte sein Verstand, um an den Yxtrang-Türen zu lauschen und etwas Wertvolles zu erhaschen.
    Und doch – wenn das 15. Eroberungscorps angekommen war?
    Er glitt bis an den Rand des Schattens, hielt den Atem an, suchte sich einen Pfad und wartete. Seine Geduld wurde kurz darauf belohnt, als drei aufgeregte Offiziere eintrafen, deren Gedränge an der Tür die Aufmerksamkeit der Wachen ablenkte, lange genug, dass er durch das gefährliche Licht eilen konnte, um den Schatten hinter der dünnwandigen, temporären Gebäudestruktur zu erreichen, wo er den Kabeln bis zu seinem Ziel folgte.

 
     
Liad
Jelaza Kazone
     
     
    Auf der sonnigen Ostterrasse schaute Anthora yos'Galan plötzlich von ihrem Frühstück auf und runzelte die Stirn, als sie über den leeren Rasen blickte.
    »Jeeves …«, murmelte sie und der große Roboter, der neben ihrem Stuhl stand, antwortete mit der Stimme eines gebildeten Mitglieds der gebildeten terranischen Elite:
    »Bei der Arbeit, Miss Anthora.«
    »Ich … glaube, wir haben Gesellschaft. Vier Individuen?«
    »Einer in jeder Himmelsrichtung«, sagte yos'Galans Butler geschmeidig. »Soll ich mich darum kümmern?«
    Sie schwieg für einen Moment, biss auf ihre Lippen und überdachte das Muster der Eindringlinge. Kälte, Ungleichgewicht, Disharmonie und Hässlichkeit – jeder so sehr wie der andere, dass es beinahe so erschien, als hätten sie alle nur ein gemeinsames Gehirn. Aber nein. Sie hatte solche wie diese schon einmal gesehen. Die Arbeit der Abteilung für Innere Angelegenheiten war unübersehbar, sobald man ihr einmal begegnet war.
    »Wie sind sie hereingekommen?«, fragte sie den Roboter.
    »Ich frage die Datenbank. Eine Anomalie von dreiundsechzig Sekunden Dauer, eine halbe Stunde her. Meine Entschuldigung, Miss Anthora. Sie sind durch einen besonders widerstandsfähigen Teil des Schutzkreises gekommen. Ich erkenne, dass härtere Maßnahmen ergriffen werden müssen, obgleich ich es nicht schätze, Gewalt anzuwenden.«
    Sie wandte sich um und blinzelte dem glatten Ball seines »Kopfes« zu, für einen Moment abgelenkt von der Bedrohung durch potenzielle

Weitere Kostenlose Bücher