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Flüchtig!

Flüchtig!

Titel: Flüchtig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Manche finden über Mundreklame dort hin.
    Und Jane hat Anzeigen in Unterground-Zeitschriften und Pornomagazinen. Ich glaube, sie hat viel mehr Bewerbungen, als sie brauchen kann.«
    »Na schön, Doug«, sagte Milo und stand auf. »Hoffentlich sind Sie ehrlich gewesen.«
    »Wirklich, meine Herren Detektive. Und - bitte ziehen Sie mich nicht in irgendeine Geschichte hinein.«
    »Ich werde mein Bestes tun.«
    Wir gingen. Im Wagen meldete sich Milo bei der Funkzentrale seiner Dienststelle. Es gab keine wichtigen Nachrichten.
    »Und wie lautet die Diagnose über unseren schönen Beach-Boy?«
    fragte er.
    »Aus dem Handgelenk? Persönlichkeitsprobleme, vermutlich narzißtischer Art.«
    »Und das heißt?«
    »Er verfügt über ein geringes Selbstwertgefühl und versucht es durch zwanghafte Eigenliebe zu kompensieren: die Muskeln, die Vitamine, die ständige Betrachtung und Überwachung des Körpers.«
    »Das gilt für jeden zweiten hier in Los Angeles«, knurrte er und ließ den Motor an. Als wir losfuhren, kam Carmichael gerade aus dem Haus, in einer Badehose, mit einem Surfbrett, einem Handtuch und einer Flasche Sonnenöl. Er sah uns, lächelte, winkte und ging hinunter zum Strand.
    Milo parkte im Parkverbot nahe dem Eingang zum Western Pediatric.
    »Ich hasse Krankenhäuser«, sagte er, als wir in den Lift stiegen und hinauffuhren in den fünften Stock. Es dauerte eine Weile, bis wir Valcroix gefunden hatten. Er untersuchte gerade einen Patienten, und wir warteten auf ihn in einem kleinen Besprechungszimmer neben dem Büro der Stationsschwestern.
    Eine Viertelstunde später kam er herein, warf mir einen angewiderten Blick zu und sagte Milo, er solle schnell machen, weil er zu tun habe. Als der Kriminalbeamte zu sprechen begann, zog er eine große Schau ab, nahm eine Behandlungsakte heraus, ging sie sorgfältig durch und machte sich dazu Notizen.
    Milo war in der Technik des Verhörs sehr erfahren, doch in dem Kanadier fand er seinen Meister. Valcroix beschäftigte sich, ohne sich irritieren zu lassen, weiter mit der Akte, während ihn der Kriminalbeamte mit den Tatsachen konfrontierte, daß er die beiden Leute von der Berührungs-Sekte kannte und eine Affäre mit Nona Swope gehabt hatte.
    »Sind Sie jetzt fertig, Officer?«
    »Vorläufig ja, Doktor.«
    »Und was erwarten Sie von mir? Daß ich mich verteidige?«
    »Sie könnten damit beginnen, daß Sie mir Ihre Rolle beim Verschwinden des Jungen erläutern.«
    »Das ist sehr einfach. Es gibt keine.«
    »Keine Zusammenarbeit zwischen Ihnen und dem Paar von der Sekte?«
    »Absolut nicht. Ich habe die Sekte einmal besucht. Das ist alles.«
    »Und was war der Zweck Ihres Besuchs?«
    »Rein wissenschaftlich. Ich interessiere mich für alternative Gesellschaften.«
    »Und - haben Sie dabei viel erfahren, Doktor?« Valcroix lächelte.
    »Es war ein friedlicher Ort. Dort sind Polizeibeamten gänzlich überflüssig.«
    »Wie hießen die beiden Leute, die die Swopes besucht haben?«
    »Der Mann hieß Baron, die Frau Delilah.«
    »Familiennamen?«
    »Die werden dort nicht benutzt.«
    »Und Sie haben die Sekte nur ein oder zweimal besucht?«
    »Einmal.«
    »Schön. Wir werden das überprüfen.«
    »Bitte sehr.«
    Milo fixierte ihn mit einem harten Blick. Der Stipendiat lächelte verächtlich.
    »Hat Nona Swope Ihnen etwas gesagt, was uns Aufschluß über den derzeitigen Aufenthaltsort ihrer Familie geben könnte?«
    »Wir haben nicht viel miteinander geredet. Meistens haben wir nur gevögelt.«
    »Doktor, ich lege Ihnen hiermit nahe, Ihre Haltung in dieser Sache zu überprüfen.«
    »Ach, wirklich?« Die Augen wurden zu schmalen Strichen. »Sie stören mich bei der Arbeit, Sie stellen mir törichte und anzügliche Fragen über mein Privatleben und erwarten auch noch, daß ich mich Ihnen gegenüber so verhalte, wie Sie das vielleicht wünschen.«
    »In Ihrem Fall scheinen Beruf und Privatleben innig miteinander verflochten zu sein.«
    »Sehr verständnisvoll, so etwas zu bemerken.«
    »Ist das alles, was Sie dazu zu sagen haben, Doktor?«
    »Was möchten Sie denn noch hören? Daß ich gern mit Frauen ficke? Also schön, es ist in der Tat so. Ich liebe es. Ich werde in meinem Leben so viele Frauen ficken wie ich kann, und wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, dann hoffe ich, daß es mir eine endlose Kette heißer, williger Frauen zur Verfügung stellt, damit ich weiterficken kann. Meines Wissens stellt Ficken kein Verbrechen dar - oder ist inzwischen in Amerika ein neues Gesetz dagegen

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