Fluegel der Dunkelheit
Überschlägen auf dem asphaltierten Radweg, wobei sein
Rad mit dem Lenker auf ihn drauf fiel. Zunächst rührte er sich
nicht. Auf der Stirn lief Blut aus einer Platzwunde die Schläfe
entlang, Ellenbogen und Knie waren abgeschürft. Von dem frischen
Blut angelockt, verließen Traians Freunde ihren Unterschlupf.
Aufgeregt zogen sie über dem verletzten jungen Mann ihre Kreise.
Traian verspürte kein Mitleid, nur maßlosen Hass. Er begann sein
Opfer an Fuß- und Handgelenken zu fesseln, um ihn und sein
demoliertes Rad tief ins Unterholz zu ziehen. Gemächlich kam Vincent
zu sich. Er schien einige Momente zu benötigen, bis ihm seine
verlorene Freiheit bewusst wurde.
»W - was soll das?«
Suchend schaute er sich um, dann erkannte er Traian. »Verdammter
Mist, du? Mach mich los, du Irrer!«
Ja das könnte ihm
so passen. Vincent sollte winseln, jammern und betteln. Für Traian
eine Melodie der Rache. Den zerbrochenen Helm sowie das Rad legte er
neben sein Opfer. Vincent versuchte sich zur Seite zu rollen, worauf
Traian ihm einen Tritt in die Rippen versetzte. Wie gut das tat.
»Hör auf! Du
hattest deinen Spaß, jetzt mach mich los!«
Das hätte Vincent
wohl gern. Dabei hatte er doch noch gar nicht angefangen. Traian sah
ihm ins zerschundene Gesicht. Was für ein erhebendes Gefühl, die
Karten neu zu mischen. In dieser verdrehten Situation sollte der
Krankenpfleger mal zeigen, wie viel er einstecken konnte.
Siegessicher hob Traian kurz seine Hand, was für seine
Fledermausfreunde die Einladung zum Mahl darstellte. Sofort setzte
sich der erste der flatternden Freunde auf Vincents Hals. Er begann,
die Haut abzulecken.
»Scheiße!«
Vergeblich versuchte er die Fledermaus loszuwerden, indem er sich hin
und her warf. Traian sah sich in der Pflicht, seinem Kameraden zur
Hilfe zu kommen. Er hockte sich über sein Opfer, nahm dessen Kopf
zwischen die Beine, um der Fledermaus die Gelegenheit zu ermöglichen,
in Ruhe ihre Nahrung zu sich zunehmen.
»Nimm die Biester
weg! Die übertragen Infektionen.« Vincent klang dumpf, denn Traians
Schenkel presste sich auf seine Nase.
»Ich kriege keine
Luft!«
Was für ein
Jammerlappen. Traian begann seine Position zu genießen, er hatte ja
so viel nachzuholen. Vincent versuchte sich aus seiner Gefangenschaft
zu winden, stellte seine gefesselten Beine auf und genau das musste
Traian etwas eingrenzen. Er griff nach einem dicken Ast, den er
Vincent auf sein empfindlichstes Glied richtete. Der Ast war an einer
Seite abgebrochen. Das gesplitterte Holz am Ende ragte wie ein Spieß
aus der Rinde. Bereits sachte Berührungen mit der Spitze brachten
Vincent außer Atem.
»Bitte nicht. Ich
bin auch ganz artig«, hechelte er unter Traians Schenkel.
Eine Reaktion, die
Traian spürbar ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Ein winselnder
Vincent. Gab es etwas Befriedigendes? Im nächsten Augenblick bissen
die Fledermäuse zu. Vincent zuckte zusammen, stöhnte dabei auf. Bis
die drei Tiere sich satt gegessen hatten, verhielt sich Vincent
verdächtig ruhig. Erst als die kleinen Freunde davon flogen, gab
Traian den eingeklemmten Kopf wieder frei. Mit einem wendigen Satz
saß er blitzartig auf dem Unterleib seines gefesselten Opfers, damit
auch auf dem abgebrochenen Ast, der sich nun in Vincents Bauch, vor
allem auf sein Glied, drückte.
»Verdammt, pass
auf!« Er keuchte auf, wobei die Angst, sein bestes Stück würde
unbrauchbar werden, vermutlich größer war. Traian suhlte sich in
Vincents Furcht, er konnte dessen Angst förmlich aus jeder einzelnen
Pore triefen sehen, sie riechen und in sich aufnehmen. Dieses Gefühl
verschaffte ihm unermessliche Genugtuung.
Dieser Abschaum von
Mensch verdiente den Tod nicht. Nein! Ihnen Schaden zuzufügen, sie
leiden zu sehen, genau diese Empfindungen wollte Traian weiter
auskosten, um sich dieses Gefühl der Macht zu bewahren. Sollten sie
nur vor Qualen ihren Verstand verlieren und alles entbehren, was in
ihrem Dasein von Bedeutung war. Genauso wie sie sein Leben, seine
Träume und seine Zuversicht zerstört hatten. Sie mussten am eigenen
Leib erfahren, wie machtlos man sich in derartigen Situationen fühlt.
Das Zittern seiner Opfer zu spüren, den Angstschweiß zu sehen, ihre
panischen, lauten Gedanken zu lesen, sollte ein angemessener Preis
für ihre schändlichen Taten sein. Traian nutzte jetzt den
Blickkontakt, um mit seinen Vampirfähigkeiten den Verstand des
Krankenpflegers zu beeinflussen. Bisher musste Vincent alles bewusst
miterleben, doch für
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