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Fluegelschlag

Titel: Fluegelschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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fassungslos an. »Diese Liste darf auf keinen Fall in die falschen Hände geraten.«
    Juna öffnete ein zweites Fenster. »Ich will etwas nachsehen …« Keine Minute später stieß sie einen entsetzten Schrei aus. »Die Website El Prófugo ist auf Elsa Martins registriert! Sie kann über die Logins herausfinden, in welchem Ort die Mitglieder leben.«
    »Und so hat Micaal auch hierhergefunden.« Arian stand auf.
    »Und jetzt weiß er, dass sich jemand unter dem Namen Batarjal eingeloggt hat.« Juna starrte auf den Bildschirm. »Vorausgesetzt, er weiß, wie man diese Infos ausliest. Das kann nicht jeder, vielleicht hat Elsa diese irdischen Handreichungen für ihn übernommen. Zu ihm passen würde es allemal. Sollen wir es einfach riskieren und sie alle unter Batarjals Namen warnen? So schnell kann Micaal doch bestimmt nicht reagieren.«
    »Das wäre nicht recht …«, begann Arian und verstummte, als Juna genervt an die Decke sah. »Ich weiß schon, alte Gewohnheiten und so.«
    Er gab sich zerknirscht. »Aber abgesehen davon ist mir das Risiko zu hoch. Falls einer in dieser Community bereits weiß, dass Batarjal getötet wurde, könnte man unsere Warnung
für einen Trick halten. Nein, ich werde Daniel anrufen, er soll diesen Arzt und alle Gefallenen, die er kennt, informieren.«
    Juna kopierte die Namensliste und schaltete den Computer ab. Maggie gestattete ihnen, das Gerät mitzunehmen. Wenig später begleitete sie beide zur Haustür.
    Sie hatten sich bereits verabschiedet, da erklang hinter ihnen eine zaghafte Stimme. »Werde ich ihn wiedersehen?«
    Arian kehrte zu ihr zurück, legte die Hände an Maggies tränenfeuchte Wangen, beugte sich herab und küsste sie. Als er sie wieder losließ, war die Ruhe in ihr schönes Gesicht zurückgekehrt. Maggie drehte sich um und ging ins Haus. Die Tür fiel leise hinter ihr ins Schloss.
    Erst als sie im Auto saß, gelang es Juna, sich von dem Zauber des Augenblicks zu befreien. »Du hast ihr doch nicht etwa die Erinnerung genommen?«
    Arian wählte Daniels Nummer und erzählte ihm von ihrer Entdeckung. Der gefallene Engel versprach, sofort seine Bekannten zu informieren und ihnen ans Herz zu legen, die Warnung weiterzugeben. »Keine Sorge, das klappt schneller als eine Info in diesem Netzwerk. Das Schneeballsystem ist immer noch unschlagbar. Ein Handy hat heute sogar bei uns fast jeder.«
    Arian startete wortlos den Motor und fuhr los. An der nächsten Wegbiegung beantwortete er schließlich auch Junas Frage. »Nein, ich habe Maggie die Hoffnung zurückgegeben, dass am Ende ihres Wegs jemand auf sie warten wird.«
    »Du meinst Batarjal?«
    »Ich wünsche es ihr.«
    Wortlos sah Juna aus dem Seitenfenster und dachte daran,
wie unglücklich sie in den langen Wochen ohne Arian an ihrer Seite gewesen war. Der Flirt mit Lucian und die täglichen Trainingsstunden mochten sie abgelenkt haben, doch spätestens wenn sie abends allein in ihrem Bett gelegen hatte, war die Unsicherheit, ob er zurückkommen würde oder nicht, kaum zu ertragen gewesen … selbst in jenen Nächten, in denen er - oder doch zumindest eine Projektion von ihm - ihren Körper verwöhnt und befriedigt hatte, war es seine Wärme und Liebe gewesen, für die sie sofort auf alles andere in ihrem Leben verzichtet hätte.
    Eine raue Zunge leckte über ihre Hand. Nun, vielleicht nicht auf Finn , dachte sie und hoffte, sich niemals zwischen ihrem vierbeinigen Begleiter und Arian entscheiden zu müssen.
    Juna sah wieder nach vorn. Die Straße war einspurig, und als ihnen ausgerechnet in einer schmalen Kurve ein Kleinlaster entgegenkam, hielt sie sich erschrocken fest, weil Arian die Geschwindigkeit überhaupt nicht verminderte. »Du bist verrückt!«
    Der Lastwagenfahrer bremste zum Glück und holperte mit einem Reifen über den Grasstreifen am Rand, so dass seine Ladung, die aus einem Dutzend Schafen bestand, ordentlich durchgeschüttelt wurde. Die Tiere blökten empört, und der Mann zeigte ihnen im Vorbeifahren den Mittelfinger. Juna gab ihm insgeheim recht.
    »Sag mal, hier geht es doch nicht nach Glasgow?«, fragte sie zwei Meilen weiter, nachdem sich ihr Puls wieder normalisiert hatte.
    »Ich will mir die Stelle ansehen, an der Maggie die Federn gefunden hat.« Kaum waren die Worte ausgesprochen, stieg er mit einem lästerlichen Fluch auf die Bremse.

    Juna wollte sich erkundigen, ob er es neuerdings genoss, all diese Dinge zu sagen, die ein Engel nicht einmal denken durfte. »Scheiße! Was macht der hier?«, entfuhr

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