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Flüsterherz

Flüsterherz

Titel: Flüsterherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Zachariasse
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»Danke jedenfalls.«
    Jeske wirkte leicht gekränkt, Eileen zog eine Grimasse, und ich kam mir reichlich blöd vor, denn das mit dem Reifen war ja meine Idee gewesen. Tibby hätte sich wenigstens ein klein bisschen freuen können, zumal wir ihr doch helfen wollten.
    Da klingelte es und ich machte mich auf den Weg zum Unterricht. Als ich mich nach den anderen umsah, bemerkte ich Easy ein Stück hinter mir. Er redete mit Sam und mit Danny, einem Mädchen aus der Elf mit langem Wallehaar und Superbusen.
    Er sah mich an und lächelte. Hatte Sam ihm erzählt, dass ich seine Schwester bin?
    Egal. Ich lächelte zurück. Mit leicht zittrigen Knien. Und die blöde Geschichte mit dem Reifen war vergessen.
    Noch einmal sah ich mich verstohlen um und ging absichtlich langsamer, sodass Easy im Gedränge gegen mich stieß.
    »Sorry!« Wieder lächelte er.
    Yes!!!
    Mit einem Mal hatte ich das Gefühl, die ganze Schule sei von duftendem Geißblatt überwuchert. Ich blieb einfach stehen, nur um zu spüren, wie Easy mich zur Seite schob. Ich hoffte, er würde etwas sagen. Doch bevor es dazu kam, hatte Eileen mich eingeholt und hakte sich bei mir unter.
    Als ich mich noch einmal umsah, war Easy weg.

Warum hatte Tibby sich so gar nicht über den Reifen gefreut? Wir hatten ihr doch nur helfen wollen!
    Ich blättere durch die leeren Buchseiten auf der Suche nach einer Antwort. Aber die unbeschriebenen Seiten rascheln nur leise. Dann flüstern sie: »Verstehst du es wirklich nicht?«
    Nein, ich verstehe es nicht
.
    »Was sollte Tibby mit dem Reifen anfangen?«, flüstert das Buch. »Sie konnte doch nicht mal ein Loch flicken.« Ganz leise, doch es trifft mich wie ein Donnerschlag. Wer sollte ihr mit dem Reifen helfen? Daran hatte ich keinen einzigen Gedanken verschwendet
.
    Ich hatte Pa
.
    Pa kennt jede Menge Kniffe und Tricks. Er sorgt dafür, dass ich stets Flickzeug und Reservelampen bei mir habe. Und Pa ist immer da, wenn ich ihn brauche, ganz selbstverständlich
.
    Aber Tibbys Pa ist anders. Er macht Musik, mehr nicht. Das wusste ich doch genau! Warum hatte ich nicht daran gedacht? Vielleicht wäre dann alles anders gelaufen


Am liebsten wäre ich eine Katze
    Ein paar Tage später fuhren Tibby und ich nach der Schule im Nieselregen zu ihr, um gemeinsam Hausaufgaben zu machen.
    »Du hast ja den neuen Reifen drauf«, sagte ich. »Super!«
    Ihre Antwort überraschte mich.
    »Tarik hat mir geholfen.« Sie wurde rot.
    »Wusste ich’s doch!«, rief ich. »Er mag dich!«
    »Eher nicht. Er hat mich die ganze Zeit über dich ausgefragt. Und danach hat er mich wieder links liegen lassen.«
    »Ach, der hat nur so dahergeredet.« Tibby sollte sich nicht so anstellen. Mir lag nichts an Tarik, und wenn er nicht ganz blöd war, wusste er das selber auch.
    »Und? Fährt sich’s gut?«
    Sie nickte und stellte ihr Fahrrad ab. Mit Wucht trat sie gegen die Haustür.
    »Was ist los?«, fragte ich überrascht.
    »Bei Regen klemmt sie«, sagte Tibby, als wäre das das Normalste der Welt.
    »Frag doch Tarik, ob er sich die Tür mal ansieht. Vielleicht kann er sie reparieren.«
    Als Antwort trat sie noch einmal zu, in die rechte untere Ecke.
    Die Tür flog auf. »Na also, geht doch.«
    Im Flur warf Tibby ihre Schultasche auf den Boden. Ein paar leere Flaschen kippten um. Tibby kickte sie weg. »
I’m home!
«, rief sie laut.
    Keine Antwort.
    Tibby wusch die Näpfe aus und fütterte dann die Katzen. Anschließend kramte sie im Kühlschrank, fischte eine Flasche Cola heraus und schenkte uns zwei Gläser ein.
    »Wollen wir anfangen?«, sagte ich.
    »Lass uns erst mal ankommen, ja?«
    »Wir sind doch da, Tibs. Los jetzt, ich hab nicht so viel Zeit!«
    Sie trank die Cola mit kleinen Schlucken.
    Ihre Trödelei begann mich zu nerven. Ich hatte Ma versprochen, eines ihrer Kostüme bei der Reinigung abzuholen und einen Blumenstrauß zu besorgen, den sie für eine Sitzung des Apothekerverbandes heute Abend brauchte. Das durfte ich auf keinen Fall vergessen.
    Endlich holte Tibby ihr Matheheft hervor. »Kannst du mir nachher dein Buch dalassen?«, fragte sie. »Ich brauch’s nur bis morgen.«
    »Ich hab dir doch Kopien gemacht!«, ärgerte ich mich. »Wo sind die? Hast du sie etwa verschlampt? Tibby, du musst echtzusehen, dass du an deine Bücher kommst. Geh und weck deinen Pa, damit er dir das Geld dafür gibt.«
    »Du hast gut reden. Wenn ich das mache, rastet er aus. Du hättest ihn hören müssen, als neulich JP am Telefon war.«
    »Dann soll er eben

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