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Flüstern in der Nacht

Flüstern in der Nacht

Titel: Flüstern in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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verschwindet nicht so leicht etwas, ob ich es nun aufbewahren will oder nicht. Ich erinnere mich an die Stelle aus dem katholischen Katechismus, und das liegt weit zurück. Es stammt von einem der Heiligen, aber ich weiß nicht, von wem. ›Das Böse wandelt unter uns im Gewande eines gewöhnlichen Menschen. Wenn der Dämon dir sein wahres Gesicht zu einer Zeit enthüllen sollte, zu der du dich von Christus abgewandt hast, dann wirst du ohne Schutz sein; er wird mit Freude dein Herz verschlingen und dir deine Gliedmaßen abreißen und deine unsterbliche Seele in den gähnenden Abgrund stoßen.‹«
    »Wenn man Sie so hört, klingen Sie fast wie Latham Hawthorne«, erwiderte Joshua.
    Draußen heulte der Wind.
    Frye deponierte das Messer so auf dem Nachttisch, daß Sally es nicht erreichen konnte. Dann packte er den Kragen ihres Arbeitskittels und riß das Kleidungsstück auf. Die Knöpfe sprangen ab.
    Sie war vor Entsetzen wie gelähmt, leistete keinen Widerstand, fühlte sich dazu nicht in der Lage. Er grinste sie an und meinte: »So. So, Mutter. Jetzt werd' ich mich revanchieren.«
    Er riß ihr den Mantel von oben bis unten auf, so daß sie in Büstenhalter, Höschen und Strumpfhose vor ihm lag, schlank und hübsch. Er packte ihren BH und riß ihn auf. Die Träger schnitten ihr in die Haut und sprangen dann auf. Der Stoff und die Träger platzten.
    Sie hatte große Brüste mit dunklen, kräftigen Brustwarzen. Er quetschte sie grob.
    »Ja, ja, ja, ja, ja!« In seiner tiefen, gutturalen Stimme klang das eine Wort wie eine satanische Litanei.
    Er riß ihr die Schuhe herunter, zuerst den rechten, dann den linken, und warf sie hinter sich. Einer davon prallte gegen den Spiegel über dem Frisiertisch und zerschmetterte ihn. Das Klirren des herunterfallenden Glases riß die Frau aus ihrer tranceartigen Starre, sie versuchte, sich ihm zu entwinden, aber die Angst lähmte ihre Kräfte; sosehr sie sich auch wand, sie konnte ihm nicht entkommen.
    Er hielt sie mühelos fest und schlug ihr zweimal so brutal ins Gesicht, daß ihr der Mund offenstehen blieb und ihre Augen glasig wurden. Ein dünner Blutfaden rann ihr aus dem Mundwinkel und übers Kinn.
    »Du dreckiges Miststück!« brüllte er wütend. »Kein Sex, was! Ich darf keinen Sex haben, hast du gesagt. Niemals Sex, hast du gesagt. Damit ja nicht einmal irgendeine Frau herausfindet, was ich bin, hast du gesagt. Nun, du weißt schon, was ich bin, Mutter. Du kennst ja mein Geheimnis. Vor dir brauch' ich mich nicht zu verbergen, Mutter. Du weißt, daß ich anders bin als andere Männer. Du weißt, daß mein Schwanz anders ist. Du weißt, wer mein Vater war. Du weißt es. Du weißt, daß mein Schwanz so ist, wie er ist. Vor dir brauch' ich ihn nicht zu verstecken, Mutter. Und dir werd' ich ihn jetzt 'reinstecken, Mutter. Ganz rein. Hörst du?«
    Die Frau weinte, warf den Kopf hin und her. »Nein, nein, nein, o Gott!« Aber dann faßte sie sich wieder, schaute ihm in die Augen, schaute ihn durchdringend an (und er konnte Katherine vor sich sehen, sah sie hinter den braunen Augen, sah, wie sie ihn anfunkelte) und sagte: »Hören Sie mir zu. Bitte, hören Sie mir doch zu! Sie sind krank, ein sehr kranker Mensch. Sie sind völlig durcheinander. Sie brauchen Hilfe.« »Halt's Maul, halt's Maul, halt's Maul!«
    Wieder schlug er auf sie ein, noch heftiger als beim letzten Mal, ließ seine mächtige Pranke in hohem Bogen auf ihr Gesicht klatschen.
    Und jede Gewalttat erregte ihn noch mehr: das Klatschen der Schläge, ihr schmerzerfülltes Stöhnen und die leisen Schmerzensschreie, die wie bei einem Vogel klangen, und die Art, wie ihre zarte Haut sich rötete und anschwoll. Der Anblick ihres vor Schmerz verzerrten Gesichtes und ihrer verängstigten Hasenaugen schürten seine Lust zu einer unerträglichen, weißglühenden Flamme.
    Er bebte vor Erregung, zitterte, geiferte, schnaufte wie ein Stier, riß die Augen weit auf und mußte immer wieder schlucken, um nicht am eigenen Speichel zu ersticken. Er quetschte ihre Brüste, streichelte, knetete sie, packte brutal zu.
    Sie hatte sich vor dem Entsetzen zurückgezogen, war wieder in jene Halbtrance versunken, reglos und starr. Auf der einen Seite haßte Bruno sie; es war ihm gleichgültig, wie weh er ihr tat. Er wollte ihr wehtun, wollte sie leiden lassen für all das, was sie ihm angetan hatte – dafür, daß sie ihn überhaupt in die Welt setzte.
    Auf der anderen Seite schämte er sich, weil er die Brüste seiner Mutter berührte,

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