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Flüstern in der Nacht

Flüstern in der Nacht

Titel: Flüstern in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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schämte sich, weil er seinen Penis in sie reinstecken wollte. Deshalb versuchte er auch, sich zu erklären und das, was er tat, zu rechtfertigen, während er an ihr herumfingerte. »Du hast mir gesagt, wenn ich je versuche, eine Frau zu lieben, würde sie sofort wissen, daß ich nicht menschlich bin. Du hast gesagt, sie wird den Unterschied erkennen und Bescheid wissen. Sie wird die Polizei rufen, und dann holen sie mich und verbrennen mich auf dem Scheiterhaufen, weil sie dann wissen, wer mein Vater war. Aber du weißt es bereits. Für dich ist es keine Überraschung, Mutter. Also kann ich dir meinen Schwanz 'reinstecken, Mutter, und keiner wird mich dafür verbrennen.«
    Als sie noch lebte, hatte er nie an so etwas gedacht. Seine Angst vor ihr war grenzenlos gewesen. Aber als sie dann in ihrem ersten neuen Körper von den Toten zurückkehrte, hatte Bruno die Freiheit bereits gekostet, steckte voller Wagemut und voll neuer Ideen. Er erkannte sofort, daß er sie töten mußte, um sie daran zu hindern, wieder Gewalt über ihn zu bekommen – oder ihn gar mit sich ins Grab zurückzuzerren. Aber gleichzeitig wußte er auch, daß er es mit ihr gefahrlos treiben konnte, da sie ja sein Geheimnis kannte. Sie war es, die ihm die Wahrheit über sich selbst offenbart hatte; zehntausendmal hatte sie es ihm gesagt. Sie wußte, daß sein Vater ein Dämon sei, etwas Grauenhaftes, Scheußliches, der sie vergewaltigt und gegen ihren Willen geschwängert hatte. Während ihrer Schwangerschaft hatte sie die engsten Korsetts getragen, damit man nichts merkte. Und als schließlich ihre Zeit nahte, war sie weggegangen und hatte ihr Kind bei einer verschwiegenen Hebamme in San Franzisko zur Welt gebracht. Später erzählte sie den Leuten in St. Helena, Bruno wäre der illegitime Sohn einer guten Freundin aus Collegezeiten, die, in Schwierigkeiten gekommen, kurz nach seiner Geburt gestorben sei und Katherine gebeten habe, sich um den Jungen zu kümmern. Sie brachte das Baby nach Hause und behauptete, man hätte es ihrer Obhut übergeben. Sie lebte in dauernder Angst, jemand könnte herausfinden, Bruno sei ihr Kind und sein Vater ein Dämon. Was ihn gegenüber anderen Menschen als Abkömmling eines Dämons auszeichnen würde, wäre sein Penis. Er hätte den Penis eines Dämons, nicht den eines Menschen. Er müßte ihn immer verstecken, hatte sie behauptet, sonst würde man sein Geheimnis entdecken und ihn bei lebendigem Leib verbrennen. Sie hatte ihm das alles eingebläut, von frühester Jugend an, noch zu einer Zeit, wo er viel zu jung war, um überhaupt zu wissen, wozu man einen Penis brauchte. Also war sie gleichzeitig sein Segen und sein Fluch geworden. Ein Fluch, weil sie immer wieder aus dem Grab zurückkehrte, um ihn wieder unter Kontrolle zu bekommen oder ihn zu töten. Aber gleichzeitig auch ein Segen, weil er ohne sie all seinen Samen nicht hätte loswerden können, der sich wie kochende Lava in ihm aufbaute. Ohne sie war er zu einem Leben im Zölibat verdammt; deshalb erfüllten ihn zwar Wut und Schrecken darüber, daß sie immer wieder aus dem Grab zurückkehrte, aber gleichzeitig wartete auch etwas in ihm eifrig darauf, sich mit jedem neuen Körper, den sie bewohnte, zu vereinigen.
    Er kniete neben ihr auf dem Bett, blickte auf ihre Brüste und das dunkle Schamhaar, das man durch ihr hellgelbes Höschen sehen konnte, und spürte seine Erektion plötzlich so hart werden, daß es wehtat. Er merkte, daß jetzt die dämonische Hälfte seiner Persönlichkeit ihr Recht forderte; er spürte, wie die Bestie in seinem Bewußtsein nach vorn drängte. Er krallte Sallys (Katherines) Strumpfhose, zerfetzte das Nylongewebe, und zerrte es über ihre schlanken Beine herunter. Er packte ihre Schenkel mit seinen riesigen Händen, preßte sie auseinander und rutschte schwerfällig auf der Matratze herum, bis er zwischen ihren Beinen kniete. Sie fuhr aus ihrer Trance hoch, warf sich empor, bäumte sich auf, schlug um sich, versuchte, ihn abzuschütteln, aber es bereitete ihm keine Mühe, sie auf das Bett zu pressen. Sie hieb mit den Fäusten auf ihn ein, aber ihre Schläge schienen kraftlos. Als sie das merkte, versuchte sie, ihn zu kratzen, fuhr ihm ins Gesicht, krallte ihre Nägel in seine rechte Wange, versuchte, seine Augen zu erreichen.
    Er zuckte zurück, hob einen Arm, um sich zu schützen, fuhr zusammen, als sie ihm den Handrücken zerkratzte. Dann ließ er sich mit seinem schweren Körper auf sie fallen, legte einen Arm über ihre Kehle

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