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Flüstern in der Nacht

Flüstern in der Nacht

Titel: Flüstern in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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die Richtige für dich.« »Ich mag nicht verkuppelt werden.« »Sie ist die ideale Frau für dich.« »Kein Interesse.« »Sehr süß.«
    »Ich bin kein kleiner Junge mehr.« »Wer hat das behauptet?«
    »Ich brauch' dich nicht, um mir Gesellschaft zu besorgen.« »Manchmal tut man das gern für einen Freund – oder etwa nicht?«
    »Ich kann selbst Bekanntschaften knüpfen.« »Um dieser Dame einen Korb zu geben, muß man ganz schön blöd sein.«
    »Dann bin ich eben blöd.« Tony seufzte. »Wie du meinst.«
    »Hör' mal, was ich gestern abend im Bolt Hole von mir gegeben habe ...« »Hm?«
    »Ich bin nicht auf Mitgefühl scharf.« »Aber hier und da braucht jeder Mitgefühl.« »Ich wollte nur, daß du verstehst, weshalb ich immer so schlecht gelaunt bin.« »Das verstehe ich.«
    »Aber ich wollte bei dir nicht den Eindruck vermitteln, immer auf die falschen Frauen reinzufallen.« »Den Eindruck hast du nicht vermittelt.« »Ich bin noch nie so zusammengebrochen.«
    »Das glaub' ich dir.« »Ich hab noch nie so ... geheult.« »Ich weiß.«
    »Wahrscheinlich war ich einfach müde.« »Na klar.«
    »Vielleicht war der viele Alkohol schuld.« »Vielleicht.«
    »Ich hab gestern abend 'ne Menge getrunken.« »Ja, 'ne ganze Menge.«
    »Und der Whisky hat mich sentimental gemacht.« »Vielleicht.«
    »Aber jetzt bin ich wieder okay.« »Hat jemand etwas anderes behauptet?« »Ich kann selbst Frauenbekanntschaften arrangieren, Tony.« »Wie du meinst.« »Okay?« »Okay.«
    Sie konzentrierten sich auf ihre Käseomeletts. In der Nähe gab es einige größere Bürogebäude, und Dutzende von Sekretärinnen in bunten Kleidern stöckelten auf dem Bürgersteig vorbei, auf ihrem Weg zum Mittagessen. Die Restaurantterrasse schmückten Blumen, deren Duft wie Parfüm in der von der Sonne kupfern gefärbten Luft lag. Die Geräusche der Straße waren typisch für Los Angeles, nicht das pausenlose Quietschen von Bremsen und Quäken der Hupen, wie etwa in New York oder Chicago oder den meisten anderen Städten, sondern nur ein hypnotisches Brummen von Motoren und das Zischen vorüberhuschender Fahrzeuge. Ein einschläferndes Geräusch. Beruhigend. Wie die Meeresbrandung, zwar von Maschinen erzeugt, aber irgendwie doch natürlich, urtümlich klingend. Auf eine subtil unerklärliche Art erotisch. Selbst die Verkehrsgeräusche paßten sich der unbewußten subtropischen Atmosphäre der Stadt an.
    Nach ein paar Minuten des Schweigens meinte Frank: »Wie heißt sie denn?« »Wer?« »Jetzt spiel' bloß nicht den Schlaumeier.«
    »Janet Yamada.« »Japanerin?«
    »Klingt das vielleicht italienisch?« »Wie ist sie denn?« »Intelligent, witzig, gutaussehend.« »Und was macht sie?« »Sie arbeitet in der Stadtverwaltung.« »Wie alt?«
    »Sechsunddreißig, siebenunddreißig.« »Zu jung für mich!«
    »Herrgott, du bist doch erst fünfundvierzig!« »Woher kennst du sie denn?«
    »Wir sind eine Weile zusammen ausgegangen«, meinte Tony. »Und was ging schief?«
    »Nichts. Wir stellten nur fest, daß eine freundschaftliche Beziehung für uns besser ist.« »Und du meinst, ich könnte sie mögen?« »Ganz sicher.« »Und sie mich auch?«
    »Wenn du nicht in der Nase bohrst oder mit den Fingern ißt.« »Okay«, meinte Frank. »Ich werde mit ihr ausgehen.« »Wenn es eine Qual für dich wird, sollten wir die Idee vielleicht besser vergessen.« »Nein. Ich gehe. Wird schon schiefgehen.« »Du brauchst es nicht zu tun, um mir einen Gefallen zu erweisen.«
    »Gib mir ihre Telefonnummer.«
    »Jetzt gefällt mir die ganze Geschichte plötzlich nicht mehr«, erwiderte Tony. »Ich habe das Gefühl, dich da in etwas hineingedrängt zu haben.« »Du hast mich nicht gedrängt.«
    »Vielleicht sollte ich sie anrufen und absagen«, meinte Tony. »Nein, hör' zu, ich ...«
    »Ich sollte mich nicht als Kuppler versuchen. Ich benehm' mich ziemlich lausig.«
    »Verdammt noch mal, ich will mit ihr ausgehen!« betonte Frank. Tony lächelte breit. »Weiß ich doch.«
    »Bin ich jetzt gerade manipuliert worden?« »Du hast dich selbst manipuliert.«
    Frank versuchte die Stirn zu runzeln, wollte finster dreinschauen, schaffte es aber nicht. Also grinste er. »Sollen wir Samstagabend vielleicht zu viert ausgehen?« »Kommt gar nicht in Frage. Du wirst schon auf eigenen Füßen stehen müssen, Freundchen.«
    »Und außerdem«, erklärte Frank mit wissendem Lächeln, »willst du Hilary Thomas mit niemandem teilen.« »Genau.«
    »Und meinst du wirklich, daß es mit

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