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Fluesterndes Gold

Fluesterndes Gold

Titel: Fluesterndes Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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dass so etwas schon mal passiert ist«, sage ich. »Ich glaube, ich gehe nachher mal in den Computerraum und suche im Netz nach Infos.«
    »Ich komm mit«, erklärt Devyn und stopft sich den Rest seines Sandwiches in den Mund.
    »Ich auch«, meint Issie und sammelt seine und ihre Essensreste ein.
    »Ihr solltet ein Paar sein«, sage ich zu Issie, während wir unseren Müll wegwerfen, »Ihr seid noch kein Paar, oder?«
    »Ich und Devyn?«, quiekt sie.
    »Ja, du und Devyn«, sage ich und stupse sie mit dem Ellbogen in die Seite. »Ich glaube, er mag dich.«
    Sie lässt ihre Sprudeldose in die Recyclingtonne fallen und dreht sich zu Devyn um.
    Er winkt.
    Sie lächelt strahlend.
    »Echt?«
    Ich werfe meinen Apfelbutzen in die Mülltonne. »Echt.«
    Sie hakt sich bei mir unter. »Ich bin so froh, dass du da bist, Zara. Und ich bin froh, dass du nicht mit Megan und ihren Leuten rumhängst.«
    Sie schaut zu Megan hinüber, die inmitten einer Schar von Verehrerinnen Hof hält.
    Megan hebt die Augen, und unsere Blicke treffen sich. Ich wette, wenn sie könnte, würde sie Feuerpfeile auf mich abschießen oder wenigstens Laserstrahlen.
    »Sie hasst mich«, sage ich. »Kein großer Verlust. Ich bin sowieso lieber deine Freundin.«
    Das ist so abgeschmackt, aber Issie schluckt es.
    »Wirklich? Du musst mich wieder besuchen. Ich muss dir noch so viel erzählen.« Sie zieht mich zurück zu unserem Tisch und legt fast die ganze Strecke hüpfend zurück. »Devyn, rate mal, was Zara gerade gesagt hat.«
    »Dass sie Schnee liebt?«, fragte Devyn. »Und nicht mehr an Cheimaphobie leidet?«
    Issie leckt sich den Honig von den Fingern, der von ihrem Sandwich getropft ist.
    »Nein.«

»Dass sie ihre Mutter angerufen und ihr gesagt hat, dass sie ihr nicht mehr böse ist, weil sie sie nach Maine geschickt hat. Und damit jahrzehntelange zukünftige Therapien verhindert und für einen massiven Einkommensverlust bei meinen einkommenshungrigen Eltern sorgt?«
    »Nein.«
    Ich strecke ihm die Zunge raus.
    »Dass sie tatsächlich alle politischen Gefangenen auf der ganzen Welt befreit hat?«
    »Devyn!«
    Er lacht. »Schon gut. Ich bin jetzt ganz brav.«
    An Issie gewandt sagt er liebenswürdig: »Was hat Zara gesagt?«
    »Sie hat gesagt, dass sie sowieso lieber meine Freundin ist als Megans.«
    »Zara ist nicht dumm«, sagt er. Er sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Ich wusste, dass es in dir steckt.«
    Völlig verwirrt nehme ich einen Schluck Soda. »Was meinst du damit?«
    »Eine gute Wahl zu treffen«, sagt er. »Du hättest Issie gewählt, auch wenn Megan dich nicht von vornherein abgelehnt hätte, stimmt’s?«
    Ich schaue zu Megan hinüber und betrachte ihren eisblauen Lidschatten, ihre perfekten Haare, ihr fröhliches Lachen und die Schar ihrer Verehrerinnen. »Megan ist total kalt.«
    Devyn nickt. »Genau.«
    Wir googeln wie die Wahnsinnigen. Die meisten Treffer zum Thema Elfen taugen nichts, weil es nur immer um Rollenspiele geht. Dann sind wir erfolgreich.
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    Die Menschen glauben, Elfen seien winzig kleine, fröhliche, magische Wesen, die nur gelegentlich ein bisschen Unfug treiben. Aber das stimmt nicht. Da Elfen ebenso wie Vampire für die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens nur kalte Verachtung übrig haben, sollte man sie unbedingt meiden. Der einzige Schutz gegen ihren Zorn ist ihr Todfeind, der Wer.
    »Der Wer?«, frage ich.
    Devyn und Issie tauschen Blicke aus, dann wendet Devyn sich an mich. »Nicht ›wer‹ wie ›wer, wem, wessen‹, sondern ›Wer-‹ wie in Werwolf oder Werbär und so.«
    Er lächelt, als sei das alles vollkommen normal.
    »Willst du mich verarschen?« Ich kipple auf meinem Stuhl vor und zurück und schüttle den Kopf.
    »Werwesen beschützen Menschen und einander«, erklärt Issie. »Das ist ihre heilige Pflicht oder so.«
    »Und woher wissen wir das?«
    »Mythologische Kryptozoologie – ein Projekt in Klasse acht.« Sie wendet sich wieder dem Bildschirm zu. »Steht da noch mehr, Devyn?«
    Wir lesen schweigend die Seite. Devyn liest offenbar schneller als wir, denn er zeigt auf einen Abschnitt ganz unten.
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