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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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damit hatte er jegliches Karma verspielt, das er erworben hatte, indem er die Familien vom Red River gerettet hatte oder die Carlsons.
    »Ich mag die Arbeit beim SB. Mitten in der Postenkette zwischen der KZ von Seattle und dem Pazifikkommando zu stehen, birgt Risiken, aber auch Chancen, falls Ihnen diese Form chinesischer Philosophie etwas sagt.«
    Valentine glaubte ein Licht durch die Wolken brechen zu sehen.

    »Ich hole immer noch Leute raus und bringe sie rauf nach Kanada oder runter nach Oregon und in den Osten. Es ist ein bisschen verzwickter - in gewisser Weise ist das, als würde man sich zwischen zwei kurischen Zonen hindurchfädeln -, aber es ist machbar. Es gibt ein Widerstandsnetzwerk in Seattle, und ein verdammt gutes dazu. Sie haben ihre Leute an wichtigen Kontrollpunkten. Die bringen mir die Flüchtlinge, und ich übernehme sie. Dann und wann tut sich einer meiner SBs wirklich hervor, dann kann er ebenfalls gehen. Es hat seine Vorzüge, derjenige zu sein, der die Verlustanzeigen unterschreibt. Wollen Sie mir helfen?«
    »Das kann ich tun, Sir.«
    »Meine Ohren scheinen auch nicht mehr so gut zu sein. Diese Stimme hat sich angehört wie die von meinem alten Lieutenant.«

    Während der nächsten paar Monate führte Valentine seinen Zug durch die verschiedenen Operationen, im Zuge derer sie unter realen Bedingungen trainierten. Fünf erfahrene SBs traten in seinen Zug ein, um die Männer bei ihrer Ausbildung zu unterstützen. Doch auch mit ihrer Anleitung waren Verluste zu beklagen. Ein Mann wurde bei einem Überfall auf ein Umspannwerk durch einen elektrischen Schlag getötet. Schlimmer aber war, dass während einer Flusswache drei Männer einfach verschwanden. Der Spur zerquetschter Pflanzen nach zu schließen, die sich bis zum Snoqualmie River zog, waren sie vermutlich Großmäulern zum Opfer gefallen.
    Aber manchmal wurde die Arbeit der SBs auch belohnt. Valentine führte Dutzende von Familien - mal ein Brüderpaar, eine Ehefrau und ein Kind, ein anderes Mal Großeltern mit einem Haufen Enkel und zwei Schwestern mit ihrem Nachwuchs - von den Treffpunkten innerhalb
der kurischen Zone zu einem Posten der SBs. Von dort aus wurden sie in ein Versteck gebracht und von den SBs gefüttert - wer wollte schon sagen, welche Art Spiel LeHavres Nachschubtruppe mit dem Pazifikkommando spielte?
    Die ganze Kompanie 775 wurde Ende Oktober wieder vereint. Bei ihrem ersten echten Einsatz stanzten sie ein Loch in das Minenfeld des »Highway 1« und räumten ihn von den Sprengkörpern, um einer Bärenkolonne die Fahrt in die kurische Zone zu ermöglichen, wahrscheinlich einer Aktionsgruppe. Valentine wünschte sich, er hätte ein oder zwei Minen zurückgelassen.
    Allmählich entwickelte Valentine Sympathie für ihren Captain, einen Kanadier namens Mofrey, dessen Großvater in einem Regiment gedient hatte, das er als die »Princess Pats« bezeichnete. Captain Mofrey hatte sich das kleine Abzeichen seines Großvaters an den SB-Stahlhelm geklemmt. Jedes Mal, wenn ihm ein Angehöriger der regulären Truppen des Pazifikkommandos erklärte, er solle es abnehmen, tat er es, nur um es sogleich wieder anzubringen, wenn die regulären Truppen außer Sichtweite waren. Über die Gründe für seine Anwesenheit bei den SBs erfuhr Valentine nur, dass er wegen einer »eklatanten Befehlsverweigerung« verurteilt worden war. Konnte womöglich schon die Liebe zu einem alten Abzeichen jemanden zu den SBs bringen?
    Ein- oder zweimal bekam er sogar Gide zu Gesicht, gewöhnlich bei der Postenkette. Sie hatte es geschafft. Sie gehörte nun zu den regulären Truppen des Pazifikkommandos und wurde zur Kundschafterin und Scharfschützin ausgebildet. Seinen Karabiner hatte sie immer noch. An einem frühen Morgen vor Anbruch der Dämmerung kauerten die SBs in einem Abzugskanal neben einem Bahngleis und beobachteten die Positionen der Quislinge, als sie hörten, wie das Passwort geflüstert wurde.

    Sofort waren sie so wach, als hätten sie den Verschluss eines Gewehrs klacken hören, aber sie warteten, und das Nächste, was Valentine sah, war Gide, die mit jeweils einem Kundschafter vor und hinter sich durch den von Pflanzen überwucherten Abzugskanal kroch.
    Sie schien über die Begegnung ebenso erstaunt zu sein wie Valentine, aber für den Augenblick gab sie einfach vor, ihn nicht zu kennen, und Valentine spielte mit.
    »Ich habe es bis zum Rand der Innenstadt geschafft«, erzählte Gide, als sie sich in einem Keller, ungefähr hundert Meter

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