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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Züge werden im Wechsel mit erfahrenen Kompanien trainieren. Es gibt keine Wochenendpässe für SBs, aber wir sorgen selbst für Unterhaltung, normalerweise am Montag- und Freitagabend. Freiübungen am Morgen, dann Sport. Und noch eine gute Neuigkeit: Sie haben den Rest des Nachmittags frei. Wir werden für jeden von Ihnen eine Karteikarte anlegen, und dann stellen Sie sich der Brigadeärztin vor. Seien Sie nett zu ihr - sie ist die einzige Frau bei den SBs, und sie wird Ihnen am Ende der Untersuchung die Eier schröpfen.«

    An diesem Abend dinierte Valentine allein mit Colonel LeHavre in einer der »Dauersuiten« des Hotels. Der Mann hatte sich kaum verändert. Lediglich in physischer Hinsicht hatte der lebhafte, intelligente Offizier in dem vergangenen Jahrzehnt ein wenig nachgelassen.
    Als Colonel des Bataillons hatte LeHavre Anspruch auf einen Ordonnanzoffizier. Er aß noch immer das Gleiche wie seine Männer, es wurde ihm und Valentine nur auf einem Tablett serviert.

    »Wodka?«, bot LeHavre an. »Der beste Fusel dieser Gegend nennt sich Großinquisitor. Hergestellt von einem Haufen Russen, die aus Wladiwostok nach Kanada geflüchtet sind. Er ist ziemlich gut.«
    »Nein, danke, Sir.«
    »Essen Sie erst mal. Dann unterhalten wir uns.«
    Sie verdrückten das heiße Essen - geräucherter Schinken, Apfelsoße, ein paar schlaffe grüne Bohnen und mit Honig glasierte Kekse - schweigend.
    »Mir fehlt das frische Gemüse des Kommandos Süd«, sagte LeHavre, als sie fertig waren. »Wollen Sie immer noch keinen Großinquisitor? Ich werde ein bisschen in diese Pulverscheiße gießen, die hier Orangensaft genannt wird. Rad, einmal Orangendreck, bitte. Standesprivilegien.«
    Der Ordonnanzoffizier ging zum Kühlschrank und klapperte mit Gläsern. Dann kehrte er mit dem geeisten Getränk zurück.
    »Wir wollen vermutlich beide wissen, was den anderen hergeführt hat«, sagte LeHavre.
    »Man hat mir erzählt, Sie hätten eine Truppe in diese Richtung geführt, seien aber nie angekommen.«
    »Mein Bericht muss - wie drückt man das höflich aus? - abgefangen worden sein. Sie sind der Jüngere - fangen Sie an. Auf diese Weise habe ich Zeit, meinen Drink zu genießen.«
    Valentine bemühte sich, sich kurz zu fassen, und konzentrierte sich auf die Ereignisse nach seinem Eintreffen beim Pazifikkommando.
    »Das ist immer noch ein Haufen von Kriegsherren hier oben. Sie kennen einen, Thunderbird. Aber es gibt noch mehr. Adler eint die Leute hinter sich, wahrscheinlich, weil er den Anschein des Sieges vermittelt.«
    »Was meinen Sie mit Anschein?«

    »Wodurch ersetzt er denn die vertriebenen Kur? Durch gar nichts. Er hinterlässt nur verbrannte Erde mit jedem Schritt, den er vorangeht. Und wie sind Sie bei den SBs gelandet, Sir?«, fragte Valentine.
    LeHavre ließ sich einen weiteren aromatisierten Wodka von Rad bringen. »Ich bin kein Trinker - zwei sind mein Limit. Meine Geschichte unterscheidet sich nicht so sehr von Ihrer. Ich kam aus dem Grogland von Oregon die Küste herauf. Zuerst hat man mich zum Ausblick gebracht. Viele Reden und Karten von den Gebieten, die von Kur gesäubert worden waren. Da war noch eine andere Kontaktperson des Kommandos Süd - er … tja, wie soll man das nennen … er wurde hier heimisch. Singt das Loblied auf Adler mit. Er hat mich dem Mann persönlich vorgestellt. Ich gebe zu, zuerst mochte ich ihn. Still, unaufdringlich, aber selbstsicher. Fähig, Entscheidungen zu treffen, einen Fehlschlag hinzunehmen und weiterzumachen - erinnern Sie sich, danach habe ich immer gesucht. Und darauf erpicht, Zivilist zu bleiben. Ja, er hat mich so beeindruckt, dass ich mich ihm angeschlossen habe. In den Ozarks hat niemand auf mich gewartet.«
    »Nicht mal das kleine Mädchen, Jill?«
    LeHavre massierte seine Kniescheibe. »Der Wolfsdienst holt einen wirklich ein, wenn man älter wird. Meine Knie sind hinüber. Aber Jill würde sich freuen, dass Sie sich an sie erinnern. Man hat mir erzählt, sie hätte sich in einen jungen, gut aussehenden Quisling verliebt. Ja, ich weiß. Ich wünschte, ich hätte dort sein können, um nach ihr und ihrer Mom zu sehen. Aber vielleicht war das auch die einzige Möglichkeit für sie, am Leben zu bleiben. Sie ist mit ihm gegangen.«
    »Und wie sind Sie nun als SB geendet?«
    »Ich habe die Ergebnisse einer der Säuberungsaktionen der Aktionsgruppe gesehen. Ich schätze, ich habe es noch
besser getroffen als Sie - ich habe keine Bären in Aktion erlebt, sondern nur gesehen, was dabei

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