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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Zone nur dünne Oberbekleidung, vielleicht, um sie von einer Flucht abzuhalten.

    Die Eltern waren ergeben, die Kinder misstrauisch, stellten aber Fragen, sobald sie vergessen hatten, dass sie still sein sollten. Die Angehörige des Widerstandsnetzwerks, eine Frau mit verkniffenem Gesicht und nervösen Augen, huschte ständig zwischen Mofrey und der Familie hin und her. Waren sie erst anständig gekleidet und hatten gegessen, würden sie das Niemandsland unter der Führung eines kleinen Zuges durchqueren.
    »Sie konnten den Kindern nichts verraten, ehe sie gegangen sind. Die Gefahr, dass sie in dem Loch, das heutzutage als Schule bezeichnet wird, etwas Falsches sagen, war einfach zu groß«, erklärte die Frau vom Netzwerk. »Jetzt sind sie natürlich ganz durcheinander.«
    Valentine sah zu, wie Joho den Clown für die Kinder spielte, doch er nahm an, dass Johos wahres Interesse der ältesten Tochter galt, einer jungen Frau mit einem hübschen Busen und schönem Haar, die sogar in dem formlosen kurischen Overall gut aussah.
    Valentine hörte die Rollgeräusche der Reifen draußen vor den anderen. Seine Hand huschte automatisch zu der Metallrohrschulterstütze seines Sturmgewehrs. Der Rest des Zuges musste sich mit Jagdwaffen und Flinten zufriedengeben, die kaum besser waren als die Waffen, die der Miliz zugeteilt wurden.
    Von oben ertönte ein Geräusch, eine beeindruckende Imitation des Schreis einer streunenden Katze. Das war ein Alarmsignal von Spencer, einem SB mit einem Talent für die Nachahmung von Geräuschen, der auf der Chorgalerie Wache hielt.
    »Ich gehe, Sir«, sagte Valentine. Er winkte zwei Männer zu sich, und sie hasteten die Stufen hinauf. Valentine fragte sich, ob seine Zeit bei der Strafbrigade des Pazifikkommandos nicht nur in einer Kirche angefangen hatte, sondern auch in einer enden würde.

    Valentine sah Spencers Silhouette vor dem Galeriefenster, gleich neben einer fehlenden Glasscheibe, die durch Pappe und Plastik ersetzt worden war. Valentine ging zu einem anderen Fenster und sah Soldaten - und schlimmer, Bären - des Pazifikkommandos aus einem Pick-up steigen und einen Feuerstand mit freier Schussbahn in einer ehemaligen Bäckerei einrichten.
    Valentine rannte hinunter in den Keller und winkte Mofrey heran.
    »Eine Aktionsgruppe«, berichtete er.
    »Hier? Da muss jemand auf der Leitung gestanden haben. LeHavre hätte uns nicht in ein Operationsgebiet geschickt. Besser, wir rennen, so schnell wir können.« Er nahm seinen Helm ab und fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. »Kontakt eins«, sagte er zu der Frau vom Widerstandsnetzwerk.
    Nun sahen die Zivilisten verängstigt aus. Eines der Kinder, das die Furcht spürte, fing an zu weinen.
    Sie ging zu ihnen. »Wir müssen hier raus, sofort, und leise …«
    Sofort war nicht schnell genug. Die Tür über ihnen öffnete sich krachend. Dann ertönte Gebrüll.
    Mofrey sah sich um.
    »Sorgen Sie dafür, dass sie bereit sind«, sagte Valentine zu der Netzwerkfrau. Er drückte Joho sein Sturmgewehr in die Hand und hastete zurück zur Treppe.
    »Mir nach«, wies Mofrey die SBs des Ersten Zuges an.
    »Immer mit der Ruhe, Delta-Gruppe«, rief Valentine den beiden Bären zu, die die Treppe bewachten. »Hier unten sind Sympathisanten unter der Aufsicht von Zwei SB Eins. Verstanden?«
    Er ging hinauf und sah, dass die Bären Kommunikationsgeräte hereinschleppten. Spencer stand unter Bewachung und kniete mit dem Gesicht zur Wand am Boden,
die Handflächen auf dem Kopf. Ein Bär pinkelte auf das Transparent einer NUC-Werbekampagne zur Förderung der Fortpflanzung. Valentine ging dorthin, wo er die Basis des Zuges vermutete, ein Funkgerät, das auf dem Altar aufgebaut worden war und von einer Gruppe Bären umringt wurde.
    Ein Bär rammte einem Lieutenant den Ellbogen in die Seite. Valentine kannte den Lieutenant flüchtig, Hanley - nein, Handley las Valentine auf seiner Namensplakette.
    »Lieutenant Handley«, sagte Valentine, trat näher und salutierte. »Ich melde die Anwesenheit einer Gruppe SBs vom Zweiten Strafbataillon im Zuge einer Bergungsmission. Zuzüglich Gefangener.«
    »Wir wussten nicht, dass jemand von Ihnen in diesem Gebiet ist«, sagte Handley.
    »Sie kommen für uns genauso überraschend«, entgegnete Valentine. »Mit Ihrer Erlaubnis, gehen wir Ihnen nicht weiter auf die Nerven und ziehen uns zurück nach Osten.« Er hoffte, dass Handley zu der Sorte Mensch gehört, die das Angebot, bei einem Einsatz von einer Sorge entlastet zu

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