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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Maschine in einer steilen Linkskurve hoch und von den feindlichen Jagdbombern weg.»Bullet Six … Feuer frei!« Die Tomcat-Piloten schossen sofort eine Salve von vier Jagdraketen Phoenix ab – teils auf die chinesischen Jagdbomber, teils auf die Abwurflenkwaffen, die jetzt die Ranger und ihre Begleitschiffe ansteuerten.
    Sofort nach dem Abwurf ihrer schweren Lenkwaffen beschleunigten die Jagdbomber jedoch erheblich. Die EC-3 meldete, daß die Chinesen fast mit Schallgeschwindigkeit in einer weiten Linkskurve nach Nordosten flogen. »Bullet Flight, Basket hat Musik«, sagte der AWACS-Controller, um vor Störsignalen der feindlichen Jagdbomber zu warnen.
    »Bullet Two, Banditen sechs Uhr, zehn Meilen … Bullet Three, Banditen zehn Uhr, zwanzig Meilen … Bullet Three, Banditen sechs Uhr, zehn Meilen.« Am Nachthimmel vor Douglas flammte plötzlich eine riesige Detonation auf, aus der gelbe und orangerote Flammenzungen waberten, als eine Jagdrakete Phoenix ihr Ziel fand.
    »Ein Bandit abgeschossen, einer abgeschossen! Bullet Two nimmt sich den anderen vor«, meldete Roberts. Bei seinem Abdrehen nach dem Angriff war der letzte chinesische Jäger ihm direkt in die Schußlinie geraten. Das gleichmäßige Trillern in Douglas’ Kopfhörer wurde zu einem hohen Pfeifen, als sein Radar AWG-9 vom Suchmodus auf Einzelzielerfassung umschaltete. Douglas drückte auf den Feuerknopf und schoß seine dritte Sparrow ab.
    Aber die Störsignale der chinesischen Angreifer waren zu stark: Die Jagdrakete blieb nur einige Sekunden auf Kurs, bevor sie nach rechts abbog und trudelnd ins dunkle Meer abzustürzen begann. Das bedeutete, daß dort draußen ein feindlicher Jäger zurückblieb.
    Douglas wußte nicht, was er jetzt tun sollte. Er hatte nur noch eine Sparrow – seine Jagdraketen Sidewinder waren gegen ein so weit entferntes Ziel wirkungslos – und nicht mehr genug Treibstoff, um die Verfolgung aufzunehmen. Wenn er seine Nachbrenner einschalten würde, um den letzten Angreifer zu stellen, wären seine Tanks leer, lange bevor er die Ranger erreichte.
    Sekunden später wurde ihm diese Entscheidung abgenommen. »Bullet Two, Einsatz abbrechen«, wies sein AWACS-Controller ihn an. »Bullet Six Flight ist bei sechs Uhr, dreißig Meilen. Nach rechts steigen und zu Home Plate zurückfliegen; soviel ich sehe, ist Ihre Einsatzdauer um vier Minuten überschritten.«
    Douglas kontrollierte seine Treibstoffanzeige und stellte fest, daß die Lage noch ernster war. In wenigen Minuten hatten sie nur mehr ihren Notvorrat; sie brauchten sofort einen Tanker KA-6. Douglas und Roberts konnten nur zur Ranger zurückfliegen und hoffen, daß sie noch ein Flugdeck vorfinden würden, auf dem sie landen konnten, während sie die weitere Jagd im Funk verfolgten …
An Bord von Bullet Three
    »Bullet Three, sofort Home Plate rufen«, wies der AWACS-Controller sie an. Korvettenkapitän John »Horn« Kelly stellte die neue Frequenz so schnell ein, wie seine zitternden Finger es zuließen.
    »Bullet Three hört.«
    »Bullet Three, noch ein Schuß, dann abdrehen«, sagte der Controller an Bord der Ranger. »Five-Two eröffnet in sechzig Sekunden das Feuer.« Five-Two war CG-52, die USS Bunker Hill, ein Lenkwaffenkreuzer der Aegis-Klasse, der Luftziele auf Entfernungen bis zu dreihundert Kilometern orten und dicht über dem Wasser anfliegende Marschflugkörper aus Entfernungen bis zu fünfundsechzig Kilometern mit senkrecht-startenden Fla-Raketen SM-2 Aegis bekämpfen konnte.
    Überein Datenverbundnetz konnte die Bunker Hill gleichzeitig die Fla-Raketen SM2 des Kreuzers Sterett und die Lenkwaffen Sea Sparrow der Zerstörer Hewitt und Fife einsetzen.
    Im nächsten Augenblick meldete Kellys RIO, Leutnant Wilbur »Faker« Markey: »Ich hab’ die Lenkwaffen, Horn …
    Ziele erfaßt. Feuer frei!«
    »Gut gemacht, Faker.« Auf der taktischen Frequenz der Ranger funkte Kelly: »Bullet Three, verstanden, Fox … «
    Plötzlich hörten sie auf der Wachfrequenz eine aufgeregte Stimme: »Raketen! Banditen schießen Raketen ab! Horn, sechs Uhr … !«
    Nun begann auch der Infrarotwarner AAR-47 zu piepsen, und mehrere Leuchtkörper flogen in die Nacht davon, als Markeys linker Zeigefinger in verzweifelter Hast die Auswurftaste betätigte. Der empfindliche Sensor ihres Infrarotwarners hatte die Zündung eines Raketentriebwerks weniger als acht Seemeilen hinter ihnen wahrgenommen.
    Kelly zog die Leistungshebel bis fast in Leerlaufstellung zurück, legte die F-14 auf den Rücken

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