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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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zu!«
    »Scheiße!« sagte Povik laut. Aber kein Ton aus dem Radarwarner … »Düppel und Fackeln, Bear! Und sieh zu, daß du die Rakete findest!«
    »Ich seh’ sie nicht!« rief Blevin. Während Povik jetzt eine noch engere Linkskurve flog, wurde seine Sauerstoffmaske an die rechte Seite der Cockpithaube gedrückt. »Ich kann sie nicht sehen!« Dabei drückte er wiederholt auf die Tasten, mit denen Düppel und Leuchtkörper ausgestoßen wurden. Die weißen Phosphorfackeln waren deutlich zu sehen, aber die feindliche Jagdrakete blieb unsichtbar.
    »Hitman!« brüllte sein Rottenflieger. »Links von dir! Rakete dreht ein! Volle Nachbrenner!« Blevin kämpfte gegen die Fliehkraft an und starrte nach links hinaus. Dort sah er die Rakete sofort: ein winziger gelber Lichtpunkt, der sich rasch vergrößerte, als die Jagdrakete in engen Spiralen herangerast kam.
    Povik zögerte keine Sekunde lang. Er schob die Leistungshebel nach vorn in die volle Nachbrennerstufe und spürte den befriedigenden Ruck, als pro Sekunde dreißig Liter Treibstoff eingespritzt wurden und hinter der Tomcat eine über dreißig Meter lange Flamme erzeugten. Das war ein letzter verzweifelter Versuch, eine Jagdrakete mit Infrarotsuchkopf irrezuführen: Man schaltete den Nachbrenner ein und hoffte, die lange Flamme werde die Rakete ablenken …
    »Jesus … «, ächzte Blevin. Aber als er die Detonation erwartete, sah er die Rakete plötzlich nach rechts abbiegen und hinter ihnen vorbeifliegen. »Sie dreht ab! Nachbrenner aus, steile Linkskurve!« Er wurde nach vorn gegen seine Gurte geworfen, als Povik die Leistungshebel auf achtzig Prozent zurückriß, und stieß weiter Düppel aus, bis die chinesische Rakete außer Sicht kam. Zum Glück detonierte sie nicht automatisch, nachdem sie ihr Ziel verfehlt hatte – sie war so nahe gewesen, daß ihr Gefechtskopf die F-14 schwer hätte beschädigen können. »Verdammt! Sie ist an uns vorbei …
    nicht mehr zu sehen.« Ersuchte den Nachthimmel nach beiden Seiten ab, um sicherzugehen, daß die Rakete nicht etwa zu einem zweiten Angriff zurückkam.
    »Das Scheißding hat uns angesteuert, nicht nur die Triebwerksauslässe«, sagte Povik und merkte dabei, daß er wie nach einem Hundertmetersprint keuchte. So fühlte man also in einem richtigen Luftkampf … Er dachte an die Einsatzbesprechung, in der es geheißen hatte, die Chinesen hätten noch keine Jagdraketen, deren Infrarotsuchkopf einen Flugzeugrumpf ansteuern könne. Die AIM-9R Sidewinder der Tomcats waren modern genug, um die heißen Flügelvorderkanten feindlicher Maschinen anzusteuern, aber die chinesischen Jagdraketen PL-2 und PL-7 waren dazu angeblich nicht imstande. Blödsinn! »Unsere Aufklärung muß viel besser werden, glaub’ ich.«
    »Bullet Four, Banditen drehen nach rechts ab, Entfernung elf Meilen«, berichtete der AWACS-Controller. »Bullet Five, ein Bandit quer vor Ihnen, Entfernung sechs Meilen … Four ist sicher bei fünf Uhr und niedriger.«
    »Bullet Five, Fox zwo!« rief Poviks Rottenflieger. Als er aufblickte, sah er gerade noch einen unheimlichen Feuerstrahl ins Dunkel davonrasen. Im nächsten Augenblick folgte ein weiterer. Die Jagdraketen AIM-9R Sidewinder mit Infrarotsuchkopf drehten im Sinkflug nach rechts ab, um die Jäger zu verfolgen. Sekunden später ereigneten sich zwei Detonationen, von denen die zweite viel spektakulärer war, und der beschädigte chinesische Jäger stürzte trudelnd ab. Sie hatten den chinesischen Jäger in einer perfekten Zangenbewegung erwischt: Er hatte sich so sehr auf den Abschuß der Maschine vor ihm konzentriert, daß er die von oben kommende zweite F-14 ganz vergessen hatte.
    »Bullet Five, ein Abschuß«, berichtete der AWACS- Controller. »Bandit Nummer zwei bei zwei Uhr hoch, Abfangkurs null-zwo-fünf Weitere Banditen bei elf Uhr hoch, Blau plus dreißig. Bandit Nummer zwei fliegt nach Nordwesten, sinkt steil und wird langsamer. Sieht so aus, als wollte er über der Abschußstelle kreisen.« Der zweite chinesische Jäger beteiligt sich offenbar an der Rettungsaktion für seinen Kameraden.»Bullet Flight, wie lange könnt ihr noch?«
    Das erinnerte Povik daran, ihren Treibstoffvorrat zu überprüfen, der geringer war, als er befürchtet hatte. Schon die wenigen Sekunden mit eingeschaltetem Nachbrenner hatten verdammt viel kostbaren Treibstoff gekostet. In ein paar Minutenwürde er auf Reserve umschalten müssen. »Für Bullet Four ist Schluß. Geben Sie mir den Kurs zu Home

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