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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Übungsflug.
    »Die Lenkwaffen TACIT RAINBOW fliegen jetzt Warteschleifen, bis das Radar wieder eingeschaltet wird«, fügte McLanahan hinzu. Cobb klickte erneut mit der Sprechtaste und schob die Leistungshebel bis zum Anschlag nach vorn – je schneller die B-2 an diesen Schiffen vorbeikam, desto besser.
    Diesmal war ihre B-2 Black Knight jedoch selbst imstande, sich mit tödlichen Stichen zu wehren, denn seitdem die NIRTSats wieder funktionierten, brauchte sie keine eigenen Aufklärungsmittel mehr mitzuführen. In der linken Bombenkammer trug die B-2 vier Antiradar-Marschflugkörper AGM-136A TACIT RAINBOW sowie vier Antiradar-Lenkwaffen AGB-88C HARM in Einsteckmagazinen, während die rechte Bombenkammer eine rotierende Abschußvorrichtung für sechs fernsehgesteuerte Abwurflenkwaffen AGB-84E SLAM enthielt. Die Marschflugkörper TACIT RAINBOW steuerten in Betrieb befindliche Radarstationen an; wurde der Sender nach ihrem Start abgeschaltet, kreisten sie in seiner Nähe, bis er wieder eingeschaltet wurde. Die von McLanahan auf dreißig Seemeilen Entfernung abgefeuerten vier Lenkwaffen TACIT RAINBOW würden noch etwa zehn Minuten lang angriffsbereit in der Luft bleiben. In dieser Zeit konnten die Bomber den Sperrgürtel aus chinesischen Kriegsschiffen überwinden und das Zielgebiet erreichen.
An Bord Fregatte »Yingtan«  vierzig Seemeilen südlich des Zerstörers
    Seit dem Treffer auf der Kaifeng waren mehrere Minuten vergangen, ohne daß weitere Treffer gemeldet worden wären.
    Falls das Trägerflugzeug ebenso schnell oder sogar etwas schneller als die Antiradar-Lenkwaffen war, mußte es sich jetzt ganz in der Nahe befinden. Der Kommandant ließ Ausgucks mit Nachtgläsern und Nachtsichtgeräten die Marschflugkörper suchen, aber wenn sie nicht gehört oder zufällig gesichtet wurden, war es fast unmöglich, einen der winzigen kreisenden Marschflugkörper ohne Radar zu entdecken. Einige der größeren Vorpostenboote waren mit Restlichtverstärkern oder Infrarotsuchern für ihre 37-mm- und 57-mm-Flak ausgerüstet, deren Blickfeld aber sehr beschränkt war, so daß schnellfliegende Ziele damit kaum zu erfassen waren.
    Aus der Bordsprechanlage drang eine Stimme: »Brücke, Zentrale, bitte um Erlaubnis, das Radar für zwei Umläufe einzuschalten.«
    »Genehmigt«, entschied der Kommandant nach kurzem Zögern. Den Radargasten wies er an: »Zwei Umläufe. Sofort abschalten, falls Sie ein Ziel in weniger als fünf Meilen Entfernung orten. Alle Peilungen zur Feuerleitung laut melden.«
    »Verstanden. Radar in drei, zwo, eins … jetzt.«
    Ein Umlauf – zwölf Sekunden – genügte, um ihnen zu zeigen, wie ernst die Lage war: »Brücke, Zentrale, in allen Richtungen mehrere kleine Luftziele in weniger als fünf Meilen. Zwei weitere große Luftziele hintereinander, Peilung zwo-sieben-acht, Entfernung zehn Seemeilen. Radar abgeschaltet.«
    Der Kommandant der Fregatte Yingtan reagierte sofort.»Zentrale, alle Siebenunddreißiger – Feuer frei!
    Sperrfeuer gegen Lenkwaffen aus allen Richtungen. Die Ausgucks sollen weiter nach ihnen suchen. Radarköder abschießen! Alle Radargeräte abschalten, Ausführung melden ! «
    Im nächsten Augenblick eröffneten die vier Flakzwillinge der Yingtan das Feuer und bestrichen den Nachthimmel systematisch mit Spreng- und Leuchtspurgranaten. Ihr Abwehrfeuer sparte nur das Schiff selbst aus – und die Schnellboote standen zum Glück mindestens fünf Seemeilen entfernt, so daß die Flak der Yingtan ihnen nicht gefährlich werden konnte.
    »Rudergänger, Ruder hart Steuerbord!« befahl der Kommandant. »Zentrale. Schiff dreht nach Steuerbord, backbords Düppelraketen abschießen!«
    Von einem Flugzeug aus hätten das achtfache Mündungsfeuer und die nach allen Seiten davonrasenden Leuchtspuren vermutlich ans große Finale eines Feuerwerks erinnert. Gleichzeitig lief die Yingtan mit Höchstfahrt ab, um sich möglichst weit von der Stelle zu entfernen, an dem das Radar zuletzt eingeschaltet worden war, denn dorthin war jetzt einer der Marschflugkörper unterwegs. Dabei verschoß sie auf der ihrer Drehrichtung abgewandten Backbordseite Düppelraketen, die als Köder dienen würden, falls die Lenkwaffe ihr Ziel mit Radar ansteuerte.
    Als Flakgranaten ihre Ziele fanden, wurden die Geschützbedienungen der Yingtan mit mehreren spektakulären Detonationen belohnt und sahen Lenkwaffen im Kielwasser der Fregatte ins Meer stürzen. Einige kamen gefährlich nahe-auf weniger als zwanzig Meter –, aber

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