Flug ins Feuer
besuche«, hob Nina hervor.
»Nein.« Er holte tief Luft. Lächelte. »Aber ich.«
»Was?« Sie starrte ihn an. »Brody …«
»Ich hab zwar meinen Magister, aber mir fehlt das Diplom. Damit ich unterrichten kann. Das kann ich an der Universität machen. Und dann kann auch ich als Lehrer arbeiten.«
»Halt an.«
Fürchterliche Angst überfiel ihn. Er hatte es vermurkst, und jetzt wollte sie wegrennen. »Nina...«
» Halt an. Bitte«, fügte sie hinzu, und als er es getan hatte, packte sie sein Gesicht mit beiden Händen und sah ihm tief in die Augen. »Was soll das?«
»Ich mache mir nicht gern Sorgen«, erklärte er. »Wegen Griffin, wegen dir …«
»Ich habe dich nie gebeten, dass du dich um mich sorgst.«
»Das weiß ich.« Er küsste sie, damit sie nichts weiter
sagen konnte. »Ich mache mir nicht gern Sorgen«, wiederholte er, »und ich freue mich auch nicht gerade wahnsinnig über diesen lächerlichen Wunsch, endlich meinen Hintern hochzukriegen und zu unterrichten. Aber er ist nun mal da.«
»Du willst wirklich unterrichten?«
»Wollte ich schon immer. Zuerst, weil ich glaubte, dass es einfach wäre, aber später dann, weil ich Menschen mag. Es hat sich nur herausgestellt, dass ich den Müßiggang noch mehr mochte. Aber jetzt … meine Familie betrachtet mich als Erwachsenen, und weißt du was?« Er schüttelte den Kopf, dann grinste er. Er küsste sie noch einmal, einfach weil er die Gelegenheit dazu hatte. »Es gefällt mir, dass sie mich so betrachten. Es gefällt mir sehr. Ich möchte der Mann sein, den alle Welt in mir zu sehen glaubt. Ich möchte der Mann sein, in den du dich wie durch ein Wunder verliebt zu haben scheinst... der Mann, der sich auch in dich verliebt hat.«
Ihre Augen verengten sich. Die Kristallarmbänder an ihrem Handgelenk klirrten, als sie mit dem Finger auf ihn zeigte. »Wenn du mit mir spielen willst, dann werde ich...«
Er packte ihren Finger. »Du glaubst, ich will mit dir spielen ?«
»Ja. Du willst mir... wie nennt ihr es … schmeicheln. Damit ich mit dir schlafe.« Verblüfft schüttelte sie den Kopf. »Aber ich habe mit dir geschlafen, und es hat mir gefallen. Ich weiß, dass ich Lust habe, wieder mit dir zu schlafen, so dass …«
»Ich will dir nicht... schmeicheln «, sagte er entsetzt.
»Hast du noch nie einer Frau geschmeichelt?«
»Nein. Doch. Aber das war vor dir«, sagte er, verwirrter denn je. »Hör zu, ich weiß, es klingt verrückt, aber ich
habe das Gefühl, als würde ich dich schon ewig kennen. Ich möchte nur mit dir zusammen sein, Nina.«
Sie sah ihn immer noch etwas misstrauisch an, während der Verkehr an ihnen vorbeirauschte. »Wenn das wahr ist, dann hast du ja auch kein Problem damit, mit nach Hause zu kommen und meinem Vater zu erklären, was ich unternommen habe, um hier zu leben.«
»Nein«, sagte er so schnell, dass sie blinzelte.
»Wirklich? Du würdest Tom... gegenübertreten?«
»Natürlich.« Er küsste sie, dann rückte er ein Stück ab. »Ich bin so froh, dass du hier bist, Nina. Bei mir. Es tut mir schrecklich Leid, dass du ohne meine Hilfe hierherkommen musstest. Allein. Du musst nie mehr allein sein.«
»Das ist ein ziemlich großes Versprechen.«
»Eines, das ich halten kann.«
Ihr Lächeln wurde weich und träumerisch und kam von Herzen, und sein Herz, das sie sich bereits geschnappt hatte, machte einen Satz.
Zwei Stunden nachdem sie Lucifer mit Mehl bestäubt vorgefunden hatte, war Lyndie wieder in ihrem kleinen Gästehaus in Del Mar und öffnete die Tür für den Mann, der ihren Kater mit der gebrochenen Pfote trug. »Jetzt nehme ich ihn.«
Aber als sie die Hände nach dem schläfrigen Kater ausstreckte – der einen Riesenspektakel veranstaltet hatte in der Tierarztpraxis und erst betäubt werden musste, bevor der Arzt sein Bein bandagieren konnte -, betrachtete Griffin Moore, der geradezu schockierend sexy aussehende ehemalige Spezialist für Flächenbrände, sie amüsiert und schüttelte den Kopf. »Auf gar keinen Fall«, sagte er. »Wenn ich dir jetzt diesen Kater gebe, schlägst du mir die Tür vor der Nase zu.«
»Na ja, ich habe einen Kater mit einer gebrochenen Pfote zu pflegen.«
»Lucifer wird gleich schlafen.« Sachte schob er Lyndie durch ihre eigene Haustür, schlug sie hinter ihnen zu und legte das Tier auf ihre Couch.
Dann drehte er sich zu Lyndie um. »Also. Du hast mich gefragt, ob ich bereit bin dafür.«
Sie starrte ihn an, dann lachte sie unsicher. »Du näherst dich einem Thema
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