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Flug ins Feuer

Flug ins Feuer

Titel: Flug ins Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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Körper umschlungen. Sie lag mit dem Rücken an seine Brust geschmiegt, seine Arme hielten sie umschlungen. Eine Hand stützte ihre Brust, einer seiner Oberschenkel lag zwischen ihren, und ihr Po drückte gegen eine außerordentlich beeindruckende Erektion.
    Die Erinnerungen an die vergangene Nacht erfüllten sie, und ihr Inneres erschauerte, was überhaupt keinen Sinn machte. Er hätte inzwischen längst aus ihrem Bett sein müssen, denn egal, was er ihr letzte Nacht alles bewiesen hatte, sie waren sich einig, dass es nur um diese eine Nacht ging.
    Obgleich sie insgeheim gerne von dieser Einigung abgerückt wäre. Aber im Lichte des Tages erkannte sie die Wahrheit. Lyndie Anderson pflegte Männer in der Regel wieder zu verlassen, wenn sie einmal mit ihnen geschlafen hatte.
    Aber dieses Mal hätte sie sich gern noch geräkelt und geschnurrt wie der verdammte Kater auf dem Fußboden vor ihr, der sie gerade anstarrte. »Schhhh«, flüsterte sie, musste aber einräumen, dass Lucifer sich in der vergangenen Nacht ziemlich brav betragen und Griffin und sie meistens in Ruhe gelassen hatte – bis auf das eine Mal, wo er einen Satz auf ihre lustvoll sich krümmenden Zehen gemacht hatte in einem höchst unpassenden Moment.

    Ihn schienen seine gebrochene Pfote und der Verband nicht sonderlich zu stören, was gut war, weil sie sich so auf andere Dinge konzentrieren konnte.
    Zum Beispiel auf Griffins heißen Körper. Sie wollte sich umdrehen und ihn Zentimeter für Zentimeter genießen. Sie wollte, dass er sie ebenso genoss.
    Im Schlaf hatte er sich an ihren Hals gekuschelt … oh ja, sie könnte sich daran gewöhnen. Verdammt, da waren schon wieder diese emotionalen Bindungen, die sie nie für möglich gehalten hatte und auch ablehnte. Sie bewegte sich, weil ihr unbehaglich zumute wurde, und seine Arme schlossen sich noch etwas fester um sie, entspannten sich aber wieder, während sie sein gleichmäßiges Atmen vernahm.
    Dumm, dumm , dachte sie und kämpfte gegen das Bedürfnis an, sich umzudrehen und ihn nicht nur zu verschlingen, sondern festzuhalten, ihn zu umarmen. Nein. Das würde nicht passieren. Sie würde sich keinesfalls in diesen Mann verlieben, egal wie bittersüß der Schmerz in ihrer Brust war, verdächtig nahe dem Organ, das so heftig klopfte.
    Zu häufig und viel zu schnell, und um der Versuchung nicht nachzugeben, schlüpfte sie aus dem Bett und stolzierte nackt durch ihr Wohnzimmer zur Küche, um sich zu sammeln – ein Gang, der ganze drei Sekunden dauerte in dem kleinen Gästehaus.
    In der Nacht waren sie beide kurz vorm Verhungern gewesen und hatten in ihrer Küche alles Essbare vertilgt, weil sie ihre gesamte Energie im Bett verbraucht hatten. Und unter der Dusche. Und auf dem Fußboden.
    Und auf dem Flur auf dem Weg in die Küche.
    Sie wäre beinahe wieder ins Bett gekrabbelt, um ihn zu bitten, von vorne zu beginnen, aber glücklicherweise meldete
sich ihr Piepser, den sie auf die Küchentheke gelegt hatte, und erinnerte sie daran, dass in ihrem Leben kein Platz war für einen Mann.
    Lächerlich erleichtert über diese Erinnerung, las sie Sams Nachricht auf dem Display, dass sie »ihren süßen Allerwertesten« in Bewegung setzen solle für einen Flug nach Mexiko.
    Der Flug – oder Griffin?
    Flug , beschloss sie und schnappte sich die Kleidungsstücke, die Griffin ihr am Abend zuvor ausgezogen hatte.
    Denn wenn es hart auf hart käme, wäre Fliegen sehr viel sicherer als Griffin.
     
    Griffin rollte sich zur Seite und streckte schon die Arme nach Lyndie aus, war aber nicht wirklich überrascht, dass ihre Seite des Bettes bereits kalt war. Die Frau war wahrscheinlich in seinen Armen aufgewacht und in höchster Panik so schnell sie konnte in die Hügel geflohen oder wohin auch immer. Er konnte das Bedürfnis verstehen. Er selbst war auch nicht ganz ohne Panik.
    Er stand auf und wünschte sich, dass sie noch bei ihm im Bett wäre, warm und weich und nackt. Dann aber nahm er eine Dusche. Da Lucifer auch weg war, fuhr er zurück zu seinem eigenen Haus am Strand und fragte sich, warum er das Gefühl hatte, dass so vieles unerreichbar für ihn schien.
    Dort fand er etwas vor, was ihm durchaus erreichbar war, wenn er wollte. Jake Rawlins hatte angerufen. Die Feuerwehr von San Diego schätzte seine Aufrichtigkeit, sie würden seinen Neuanfang begrüßen. Jake wollte Griffins Erfahrung, und zwar vollständig.
    Er wollte, dass er für sie arbeitete.
    Und jetzt ergriff ihn tatsächlich echte Panik.

28
    Lyndies Weg

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