Flug ins Feuer
herab, und auf dem großen, zerschrammten Holztisch in der Mitte des Raumes stand genug Essen, um eine kleine Armee abzufüttern. Rosa drückte Griffin auf einen Stuhl, dann begann sie, ihm Essen aufzufüllen, Fleisch, Bohnen, Reis und frisch gebackene Tortillas. Erst als der Teller gehäuft voll war, reichte sie ihn ihm. »Iss.«
Dann wandte sie sich Lyndie zu und wiederholte die Prozedur. »Es ist scharf heute Abend«, warnte sie und strich Lyndie eine Strähne aus der Stirn. »Scharf genug, um eure, deine Lungen zu befreien. Du hast heute Probleme gehabt, no?«
»Mir geht’s gut.«
»Ja, das tut es«, beschwichtigte Rosa sie, dann ruinierte sie die Wirkung dadurch, dass sie Griffin ansah und die Augen verdrehte. »So gut, wie es einem Starrkopf geht.«
Griffin lachte.
Rosa strahlte ihn an. »Du stimmst zu?«
»Oh, absolut«, sagte er und nahm einen großen Bissen. Er stöhnte – ein Laut, der ihr aus irgendeinem Grund unter die Haut ging -, und dann aß er so, wie er anscheinend auch alles andere tat: mit äußerster Konzentration. Sie wusste bereits, dass er so arbeitete, so redete... und definitiv so küsste.
Lyndie konnte nicht anders, sie musste sich einfach fragen, was er sonst noch in dieser Weise tat.
Er schaufelte weiter Essen in den Mund und hörte nur kurz auf, um sich ein Reiskorn vom Daumen zu lecken, und dieser kleine Laut zerrte an all ihren erogenen Zonen, die eh schon erwartungsvoll lauerten. Als er etwas langsamer aß, lächelte er sie herausfordernd an. »Also, was diese Starrköpfigkeit angeht«, fing er an.
»Ah ja«, lächelte Rosa. »Sie kann nichts dafür. Sie hält sich einfach für einen Menschen, der alles weiß.«
»Sie hält sich auch für witzig.« Griffin lächelte Lyndie an, und die kleine Boshaftigkeit darin machte sie nervös. »Sie hat versäumt, mir zu sagen, dass der Bach nicht das einzige fließende Wasser hier ist.«
Rosa runzelte so stark die Stirn, dass ihre Augenbrauen im Haar verschwanden. »Sehr interessant.«
»Finde ich auch.« Er steckte sich wieder einen Bissen in den Mund und genoss sichtlich jeden einzelnen.
Wenn er wieder stöhnte, würde sie bestimmt auch anfangen, dachte Lyndie. »Oh, um Himmels willen, ich wollte dich nur ein bisschen foppen.« Sie reckte ihr Kinn, um ihrer Bemerkung den nötigen Nachdruck zu geben. »Und bevor ich es verhindern konnte, hattest du dich schon ganz ausgezogen. Und unter keinen Umständen wollte ich dich daran hindern.«
»Unter keinen Umständen.«, meinte er ironisch.
»Du hast ihn... gefoppt.« Rosa fand das offenbar faszinierend.
»Ich habe durchaus Sinn für Humor, weißt du.«
»Aha.« Rosa sah sie skeptisch an. »Natürlich hast du das.«
Genervt und irritiert holte Lyndie tief Luft und aß weiter.
»Ich habe eure Zimmer bereits fertig gemacht«, sagte
Rosa. »Oh, und hinsichtlich der Renovierung des Badezimmers im oberen Stock...«
»Tu, was du für richtig hältst«, antwortete Lyndie.
»Aber ich wollte es noch einmal mit dir be...«
»Du trägst die Verantwortung, Rosa.« Sie versuchte ein »nicht jetzt« in ihren Blick zu legen. »Dafür brauchst du mich nicht.«
Rosa runzelte die Stirn. »Hast du dir den Kopf gestoßen? Was meinst du damit: Tu, was du für richtig hältst? Dies ist dein …«
»Rosa. Vorratskammer. Sofort .« Lyndie wischte sich die Hände ab und ging vor ihr her in die Vorratskammer und direkt zu dem zweiten Kühlschrank dort, von dem sie wusste, dass darin noch – ah ja, es gab noch einen Gott. Das Sixpack Bier mit ihrem Namen darauf war immer noch da. Sie schnappte sich eine Flasche, drehte sich um und lief direkt in Rosa.
»Was ist los mit dir?«, wollte diese wissen. »Hast du vergessen, dein Vitamin B einzunehmen?«
»Ich …«
»Hör zu, querida , ich wollte dir nur sagen, dass du heute zahlende Gäste hast. Sie sind bereits auf ihren Zimmern. Ich habe dem Mann Zimmer Nummer eins und dem Pärchen Zimmer Nummer zwei gegeben.«
»Okay.« Zahlende Gäste waren gut.
Rosa hatte immer noch die Hände auf die Hüften gestemmt. »Also, warum willst du nicht, dass Griffin weiß, dass dieses Haus dir gehört? Dass du uns alle hier über Wasser hältst aus reiner Herzensgüte, dass du eine Schwäche für San Puebla hast?«
»Ich halte euch hier über Wasser, um mir euch vom Leib zu halten.« Lyndie nahm einen tiefen Schluck Bier.
»Nein, du hast eine Schwäche für uns.«
»Ja. Für gutes Essen.«
Rosa lachte und umarmte sie. » Estas llena de caca.«
Lyndie verdrehte
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