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Flug ins Feuer

Flug ins Feuer

Titel: Flug ins Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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Hände bewegten sich auf die Hose zu.

8
    Als Griffin seine Klamotten auszog, war er sich nicht sicher, was er dringender brauchte – sich den Schmutz und den Ruß abzuwaschen, oder ein hübsches Bett, in das er fallen konnte.
    Oder doch lieber essen. Viel essen. Jemand hatte einmal ausgerechnet, dass ein Firefighter siebentausend Kalorien pro Tag brauchte, und er hatte das immer für eine riesige Übertreibung gehalten. Aber seiner Meinung nach konnte er jetzt das Doppelte vertilgen. Burger und Pommes. Ein Steak. Ein ganzes Hähnchen... Bei der Vorstellung wurde ihm der Mund wässrig, obgleich er wusste, dass die Wirklichkeit weit, weit entfernt davon wäre.
    Dann blickte er auf und nahm Lyndies Ausdruck wahr, die ihn beim Ausziehen beobachtete, und sofort bewegte sich seine Fantasie in eine andere Richtung.
    Ihr Blick blieb auf seiner Brust haften, seinem Bauch... überall, als könnte sie sich gar nicht sattsehen, aber sein Körper war wie eine Auster so lange einfach nur verschlossen gewesen, dass ihn das Interesse von jemandem daran irgendwie schockierte.
    Er passte sich der neuen Situation aber sehr schnell an, und sein Appetit ging in eine völlig andere Richtung, aber wie bei allem anderen, das er heute erlebt hatte, wusste er nicht, was er damit anfangen sollte. Ja, er hatte sie geküsst, und ja, während der Zeit zu zweit da draußen in der Wildnis hatte sich eine ziemliche Hitze in seinem Bauch aufgestaut, und auch weiter unten, aber er hatte nicht vor, sich davon leiten zu lassen.
    Nicht während er mit all dem konfrontiert war, mit dem
er es hier zu tun hatte, weil die traurige Wahrheit war, dass er einer Frau überhaupt nichts zu bieten hatte.
    Nicht einmal Sex.
    Also drehte er ihr den Rücken zu und streifte die Hose ab, so dass er nur noch in Unterhosen dastand. Mehr würde er ihr nicht bieten.
    Die Nacht war voller Geräusche – Wind, Zikaden, geheimnisvolle Schreie -, so dass er zögerte und sich fragte, ob es Pumas oder Bären gäbe, die er fürchten müsste. Es war schwer zu glauben, dass gleich über den bewaldeten Hügel ein außer Kontrolle geratenes Feuer wütete.
    Aber er hatte die kalte, harte Erinnerung an den Tag zum Beweis dafür und den Ruß, der damit verbunden war. Er holte tief Luft und ging in den Bach. Verdammte Sch ...
    » Kalt?«, fragte Lyndie zuckersüß.
    Nur eisig. »Genau richtig.« Er griff zur Seife und schrubbte sich sowohl den Schmutz als auch die Erinnerungen ab. Das Wasser reichte ihm am tiefsten Punkt nur bis zur Mitte der Oberschenkel, aber vornehme Zurückhaltung war ihm schon vor Jahren in seiner überfüllten Studentenbude fremd geworden und erst recht beim wochenlangen Campieren mit einer gemischten Mannschaft in der Wildnis. Die Nacht war ungewöhnlich warm trotz des Windes, der ihm wie mit langen Fingern über den Körper strich und ihn an etwas erinnerte, was Lyndie vorhin gesagt hatte.
    Er lebte. Und wie er lebte.
    Er tauchte unter, um sich die Seife abzuspülen, richtete sich wieder auf und sah Lyndie an, die, selbstgefällig und schön in ihrer Widerspenstigkeit, am Ufer des Baches stand. In dem schwachen Licht von dem Gasthaus hinter ihnen... funkelten?… ihre Augen. Hmm. Die Nacht nahm
plötzlich eine andere Wendung. »Was hast du vor, Lyndie Anderson?«
    Ein einhundertachtundfünfzig Zentimeter großes, reines Problempaket schüttelte den Kopf. »Nichts.«
    Richtig. Nichts. Sie erweckte in ihm das Bedürfnis, wie der Teufel wegzurennen, sie erweckte in ihm das Bedürfnis zu lachen.
    Unheimliche Kombination.
    »Besser?« Wieder diese zuckersüße Stimme, und er hatte keinen Zweifel mehr. Irgendwie hatte sie ihn reingelegt. Ah, aber er hätte sie warnen sollen, sich lieber nicht mit dem Supermann anzulegen. »Du hast übrigens einen kleinen Fleck da...« Er zeigte mit dem Finger auf ihr Gesicht.
    »Habe ich nicht.«
    »Doch, hast du.«
    Sie beäugte ihn misstrauisch, bückte sich, schöpfte etwas Wasser mit der hohlen Hand und wischte sich damit das Kinn.
    »Nein, nicht da«, sagte er ernst und wies auf ihr Kinn. »Da.«
    Wieder bückte sie sich, schöpfte noch mehr Wasser, wischte sich das Kinn.
    Er kam langsam aus dem Bach gestapft und spritzte bei jedem Schritt mächtig. »Nein, es ist immer noch da. Hier...« Er schöpfte eine Hand voll Wasser und kippte sie über ihrem Kopf aus.
    Tropfen regneten ihr über Wangen und Nase und in die Augen, deren Blick ihn erdolchte. »Vielen Dank.«
    »Keine Ursache.« Zufrieden bückte er sich, um eine saubere

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