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Flug ins Feuer

Flug ins Feuer

Titel: Flug ins Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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okay? Das Feuer war heiß und gefährlich und viel zu nah. Wir waren allein, zusammen, hatten Angst …«
    »Ah. Die Sache mit der Gefahr.« Er nickte. »Das kenn ich.«
    »Du kennst das?«
    »He, ich bin fünf Jahre geflogen, bevor ich dich engagiert habe.«
    »Richtig.« Sie seufzte.
    »So schlimm?«
    Nein, so gut. » Ich möchte wirklich nicht darüber reden, und ganz sicher möchte ich ihn nicht wiedersehen.«
    »Kein Problem.« Jetzt wieder ernst, berührte er ihren Arm. »Ich besorge jemand anderen, der ihn fliegt.«
    »Nein«, sagte sie zu schnell, viel zu schnell, und Sam hob langsam fragend die Augenbrauen. »Ich mache es, kein Problem.«
    »Gerade eben hast du noch gesagt, dass du ihn nicht wiedersehen möchtest …«
    »Ich habe auch gerade gesagt, dass ich es mache.« Sie sprang auf, ließ das Handtuch fallen und marschierte zum Wasser. Sie brauchte jetzt eine Abkühlung und Bewegung.
    »Vielleicht sollte ich dieses Mal mitkommen«, meinte Sam, der neben ihr auftauchte und ebenfalls zum Wasser ging. »Nur um sicherzustellen, dass du keine Dummheiten machst.«
    »Wie was?«, fragte sie verärgert. Sie machte nie Dummheiten.
    Außer Griffin zu küssen. Das war wirklich dumm gewesen. Wundervoll, prickelnd … aber wirklich, wirklich dumm.
    Sam tauchte vor ihr ins Wasser, tauchte wieder auf und warf sein Haar zurück, um sie ansehen zu können. »Wie tatsächlich so etwas wie Gefühle für jemanden zu entwickeln.«
    Sie öffnete schon den Mund, dann schloss sie ihn langsam wieder, denn was konnte sie schon erwidern? Er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Sie gestattete sich selten, Gefühle für jemanden zu entwickeln.
    Sie gestattete sich nie , Gefühle für jemanden zu entwickeln. Das Leben war besser so; klarer, leichter. Sicherer.
    Sam bespritzte sie. »Hab ich Recht?«
    Sie zeigte ihm den Stinkefinger, tauchte in die nächste Welle und kam neben ihm hoch. »Und damit du es weißt, ich empfinde für viele Menschen etwas.«
    »Wirklich? Nenn mir zwei.«
    »Für dich.«
    » Zwei.«
    » Okay, für dich und …«
    »Ja? Für mich und … wen?«
    »Und alle in San Puebla.« Zufrieden zählte sie sie an ihren Finger ab. »Tom, Nina, Rosa …«
    »Oooh. Ganze vier Personen.«

    Stirnrunzelnd tauchte sie in eine andere Welle und kam erneut neben Sam hoch, der mühelos auf der Welle ritt. »Weißt du was, ich habe es mir noch einmal überlegt, es sind doch nur drei Menschen«, informierte sie den frech grinsenden Sam. »Tom, Nina und Rosa.«
    Sam lachte und schüttelte den Kopf über sie, besprühte ihr Gesicht dadurch mit Salzwasser, bevor er sich in die nächste Welle warf und so in seinem Element war, als wäre er der geborene Wellenreiter.
    Sie machte es ihm nach und war stolz darauf, noch besser Wellenreiten zu können als er. Sie war gern die Beste, in dem Moment war die Welt für sie in Ordnung, und deswegen tauchte sie lächelnd auf.
    »Das bist absolut typisch du«, sagte er.
    »Was denn? Eine bessere Figur abzugeben als du hier im Wasser?«
    »So zu tun, als wäre es dir piepegal, wenn du weißt, dass es das nicht ist.«
    »Es ist mir piepegal. Die Wellen sind perfekt.«
    »Das meine ich doch gar nicht. Ich rede von Menschen.«
    »Oh.« Sie tätschelte seine Wange mit ihren nassen Fingern. »Keine Bange. Du bist mir auch piepegal. Jedenfalls so ziemlich.«
    »Weißt du was, Baby?« Er ließ sich mit weit ausgestreckten Armen auf dem Rücken treiben. »Eines Tages wirst du zugeben, dass du mich begehrst. Du weißt, dass du es tust.«
    Darüber musste sie schallend lachen und bespritzte ihn. »Ich werde mich doch nicht hinten anstellen, um einen Zipfel von dir zu erhaschen. Ich kämpfe nicht um einen Mann. Niemals.«
    »Bedauerlich. Du weißt nicht, was dir entgeht.« Er tauchte, und als er wieder hochkam, wartete Lyndie.

    »Ich mache mir etwas aus Menschen«, sagte sie, unfähig, es einfach abzuhaken. »Ich trage nur nicht ständig mein Herz auf der Zunge, das ist alles.«
    »He, wir haben alle unsere kleinen Schrullen. Mehr oder weniger ausgeprägt.«
    Seufzend tauchte sie erneut. Sie würde ganz sicher nicht ihr Herz auf der Zunge tragen, wenn sie in wenigen Tagen Griffin aufsammeln würde. Auch wenn sie sich fragte, wie es ihm ergangen war nach seinem ersten Feuer nach einem Jahr; sich fragte, ob es ihm schwer fiel, daran zu denken.
    Sich fragte, ob er an sie dachte oder sogar etwas für sie empfand.

16
    Zwei Tage später machte Lyndie sich bereit für den Abflug. Sonnenuntergang war immer schon

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