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Flug ins Feuer

Flug ins Feuer

Titel: Flug ins Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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ich.«
    »Lügnerin«, schalt er sanft und zog sie an der Hand so nah zu sich, dass sich ihre Zehen berührten. »Warum kannst du nicht einfach zugeben, dass du an etwas hängst?«
    »Hör zu, das Vieh frisst mehr, als es wert ist.«
    »Das Vieh? Du hast ihm noch nicht einmal einen Namen gegeben?«
    »Doch, sicher. Für mich heißt er Lucifer. Besonders, wenn er in meinen Gardinen hängt und hin und her schaukelt und mich anfaucht.«
    Griffin drückte den kleinen Kerl an seine Brust und kraulte ihn unterm Kinn.
    Lucifer miaute leise, als er aufwachte, und begann zu schnurren.
    Schnurrte!
    Lyndie verkniff sich ein Knurren, konnte aber die Augen nicht vom Anblick wenden, wie Griffin das Kätzchen kraulte. »Setz den kleinen Teufel ab, und mach dich bereit zum Abflug.«
    Er streichelte den Kater immer noch und lächelte sie auf
diese gelassene, selbstsichere Weise an, die eine außerordentlich störende Wirkung auf ihren Pulsschlag hatte. »Wenn du so unglücklich mit ihm bist, dann überlass ihn doch mir.«
    »Das ist nicht nötig.«
    »Das ist das Mindeste, was ich für dich tun kann.«
    Lyndie betrachte Lucifer, der sich praktisch auflöste vor Wonne und Verzückung, und spürte, wie sie ein bisschen, ein ganz kleines bisschen eifersüchtig wurde. Sie konnte es selbst kaum fassen, aber irgendwie hatte sie diesen kleinen Tollpatsch in ihr Herz geschlossen. »Ich sagte, ich nehme ihn.«
    Griffin hob eine Hand und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Unnachgiebig bis zum Schluss, was?«, flüsterte er. »Wie kommt das?«
    »Ich bin nur … unabhängig.«
    »Hast du dich wirklich nie auf einen anderen Menschen verlassen, niemals?«
    »Musste ich nicht, nicht seit mein Großvater gestorben ist.«
    »Dann bist du also immer allein klargekommen.«
    »Ja.«
    Er schüttelte langsam den Kopf. »Jeder braucht hin und wieder einen anderen Menschen. Das ist doch keine Schande.«
    »Willst du, dass ich mich auf dich verlasse? Wirklich?«
    Er starrte auf sie herunter, hin und her gezogen zwischen »Verdammt, ja« und der Angst, sie zu verletzen, weil er immer noch keine Ahnung hatte, was in seinem Kopf vor sich ging. »Ich fühle mich von dir angezogen«, sagte er leise. »Das weißt du. Aber ich traue meinen Gefühlen noch nicht.«

    »Ach ja? Nun, dann sind wir ja schon zu zweit.«
    »Aber ich kann sagen, dass ich meinen Gefühlen gern trauen möchte .« Er grinste ironisch, als sie ihn einfach nur ansah. »Ich nehme an, dass du dasselbe von dir nicht behaupten kannst.«
    »Nein. Und die Ironie, die darin liegt, ist mir durchaus nicht verborgen geblieben. Du bist bereit, etwas zu riskieren, und ich nicht. Aber mich auf dich zu verlassen, Griffin, gehört nicht zu meinen Plänen.«
    »Was denn?«
    »Das habe ich mich auch schon gefragt.« Sie begegnete seinem Blick und hielt ihn fest, und als sie sich leicht nervös geworden die Lippen leckte, stöhnte er leise.
    »Herrgott, Lyndie.« Er berührte ihr Gesicht und kam noch etwas näher. »Ich …«
    Aber in dem Moment kam ein anderer Mann an Bord, der dem bereits an Bord befindlichen Mann schockierend ähnlich sah. Nicht ganz so groß und ein wenig kräftiger, hatte er dennoch Griffins klare, blaue Augen, das sonnengebleichte, hellbraune Haar und die markanten Gesichtszüge.
    Als er seiner ansichtig wurde, ließ Griffin die Hand sinken und seufzte.
    »Mein Timing ist Spitze, was?«, sagte der Mann grinsend.
    Griffin setzte den Kater auf einem Sitz ab. »Lyndie, darf ich dir meinen Bruder vorstellen. Brody hat sich selbst eingeladen, indem er Sam jede Menge Lebensmittelspenden versprochen hat. Er glaubt, dass ich einen Aufpasser brauche.«
    »Nein.« Brody schüttelte Lyndie die Hand mit einem charmanten Lächeln. »Was er wirklich braucht, ist eine neue Persönlichkeit.«

    Lyndie, deren Herz immer noch wie wild schlug von dem Beinahe-Kuss mit Griffin, musste einfach lächeln. »Ich glaube, ich kann dich jetzt schon gut leiden.«
    »Ihn magst du, aber mich nicht?«, fragte Griffin ungläubig.
    »Er ist ein Schnellmerker«, sagte Lyndie zu Brody.
    »Das ist mein Griffin, schnell wie der Blitz«, stimmte Brody ihr zu. »Mom sagt immer, dass sie zu wenig Proteine gegessen hat während der Schwangerschaft. Er kann also wirklich nichts dafür.«
    Lyndie lächelte, und es kam von Herzen. »Kommst du wirklich mit?«
    »Ist das in Ordnung? Ich dachte, ich könnte auch helfen.«
    »Bist du dafür ausgebildet?«
    »Nein. Unser Griffin hier ist der Leistungsträger der Familie. Ein

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