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Flug ins Feuer

Flug ins Feuer

Titel: Flug ins Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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in Gefahr begaben, aber zum Teufel, seine ganze Mannschaft hatte sich in Gefahr begeben, wie er nur zu gut wusste.
    Dann kam Nina aus dem Haus geschlendert und war für ihre Verhältnisse so unüblich angezogen, dass Lyndie zweimal hinschauen musste. »Du besitzt tatsächlich eine Hose?«
    »Sieh genauer hin.«
    Lyndie tat wie geheißen und runzelte die Stirn. »He, das sind meine Klamotten.«
    »Ja, und vielen Dank auch.« Nina, die eine von Lyndies Lieblingsjeans und ein langärmliges, bis oben zugeknöpftes Leinenhemd trug, vollführte eine kleine Pirouette und sah wie ein Pin-up-Girl aus, das sich zum Spaß verkleidet hatte. »Steht mir gut, ja?«
    Besser als Lyndie mit ihrem sehr viel knabenhafteren Körper, aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu lamentieren, dass sie nichts sehr Feminines an sich hatte, was sich wohl so bald auch nicht ändern ließe.
    Nina schlenderte näher zum Jeep und lächelte Brody an, der hinten saß. »Schätze, dass ich mich auf jemanden draufsetzen muss. Du hast doch nichts dagegen, wenn ich dich als Sitzplatz nehme, Cowboy?«, fragte sie.
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?« Brody breitete die Arme auf. »Komm rein, Schätzchen.«
    Sie hüpfte auf Brodys Schoß, als wäre dieser Platz wie für sie gemacht. Brody sah aus, als hätte er das große Los gezogen, als er sie mit den Händen packte und festhielt.
    »Danke, dass du gestern Nacht Zeit für mich hattest«, gurrte Nina ihm ins Ohr.

    Tom fuhr herum, funkelte nicht Nina, sondern Brody wütend an und sah plötzlich viel mehr nach einem Sheriff im Dienst aus als nach einem ungeschickten Angler, der hin und wieder einen Glückstreffer landete.
    Brody nahm auf der Stelle Haltung an, nahm seine Hände weg und brachte mit Mühe ein Lächeln für die Frau auf seinem Schoß zustande. »Dir Lesen beizubringen war … mir ein Vergnügen.«
    »Dann kannst du mir ja heute Nacht noch mehr beibringen«, sagte sie.
    Wieder warf Brody Tom einen Blick zu, der ihn jetzt im Rückspiegel böse musterte. »Hast du dich gut amüsiert, Junge?«, erkundigte sich der Sheriff.
    »Nein. Nein, Sir.«
    »Sieh zu, dass es so bleibt.«
    Als er den Motor startete, atmete Brody tief aus und verhielt sich zurückhaltend, als Nina sich zu ihm vorbeugte und ihm ins Ohr biss.
    »Nina …« Die Hände an den Seiten, schloss Brody die Augen und neigte den Kopf leicht, um ihr entgegenzukommen, behielt aber die Hände brav bei sich.
    Lyndie verdrehte die Augen über Ninas Kapriolen, dann sah sie den Mann neben sich an, der sie ebenfalls betrachtete.
    »Steigst du ein?«, fragte er.
    »Ja«, antwortete sie und fragte sich, wie sie das bewerkstelligen sollte. Sie dachte nicht daran, jedem hier die gleiche Show wie Nina zu bieten.
    »Na, dann komm«, sagte er bis auf das Glitzern in seinen Augen ganz geschäftsmäßig und wartete.
    Und wartete.
    »Verdammt. Rutsch ein bisschen zur Seite.«

    »Ziemlich eng hier.« Er klopfte sich auf die Beine. »Aber hier ist reichlich Platz für dich.«
    Ach, tatsächlich. Sie öffnete die Tür, kletterte über ihn hinweg und ruckelte so lange mit ihrem Allerwertesten hin und her, bis er gezwungen war, zur Seite zu rutschen. »Siehst du«, sagte sie triumphierend. »Reicht für uns beide.«
    »Aha.« Er musste einen Arm heben, um ihr Platz zu machen, und legte ihn um ihre Schulter. Tom gab Gas, und mit Griffins anderer Hand, die zur Stütze auf dem Armaturenbrett lag, hatte sie das Gefühl, vollständig von ihm umgeben zu sein – was sie ein wenig atemlos machte.
    »Merkwürdig, für zwei Menschen, die eigentlich auf Distanz aus sind«, sagte er ihr ins Ohr, »schaffen wir das ziemlich selten.«
    »Ja. Merkwürdig.« Sie drehte sich weg und schnappte nach Luft, als sie die Stadt verließen und hochfuhren. Sie hatte das Land gestern Nacht aus der Luft gesehen, aber die Dunkelheit und der Rauch hatten die Sicht verwehrt. Sie registrierte schockiert, wie viel verbrannt war.
    »Ja, es ist schlimm. Wir müssen das Feuer nördlich und südwestlich wieder stoppen.« Tom wies auf die ihnen am nächsten gelegene Bergspitze, auf die Griffin am ersten Tag geklettert war, um sich ein Bild über die Verbreitung des Feuers zu machen. Die Flammen waren fast bis zur Bergspitze vorgedrungen. »Wenn wir das schaffen, ist alles wieder in Ordnung, richtig, Griffin?«
    »Richtig.« Aber er beäugte die Bergspitze mit einem unguten Gefühl.
    Das Brandhauptquartier war wegen der Flammen viel weiter westlich als vorher errichtet worden.

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