Flug ins Feuer
dich erneut allem stellen musst.«
»Mir tut es nicht Leid, dass ich hier bin, nicht, wenn ich helfen kann.« Er hatte ihre Hand genommen, ließ sie jetzt aber los. »Okay. Ich stehe jetzt auf.«
»Gut.«
»Ich habe nicht viel an. Genau genommen, habe ich gar nichts an. Faire Warnung.«
Ihr Blick fuhr über seine nackte Brust, dann zu dem Teil von ihm, den die Bettdecke bedeckte. Erröten gab es nicht bei dieser Frau, nur freimütiges Interesse.
Er hätte vielleicht gelacht, wenn sein Körper nicht geantwortet hätte auf das unmissverständliche Verlangen in ihren Augen, ein Körper, der ein Jahr lang nicht auf diese Weise funktioniert hatte. »Lyndie …«
»Richtig.« Sie wirbelte herum und marschierte zur Tür. Sie spürte ihr erhitztes Gesicht, etwas, was neu für sie war, und sie schaute sich kurz um über die Schulter hinweg. »Ich treffe dich dann …« Sie brach ab, weil er schnell gewesen war. Er hatte bereits die Bettdecke weggestoßen, die Füße auf den Fußboden gesetzt und war aufgestanden.
Stand da nackt und in voller Schönheit.
Er versuchte nicht, sich hastig zu bedecken oder ins Bett zurückzuspringen. Nichts da, er stand einfach da und sah zerzaust, geradezu zum Anbeißen und ein klein wenig verwirrt aus. »Ich dachte, du wolltest gehen.«
»Richtig. Gehen.« Ihre Füße bewegten sich nicht. Aber
ihre Augen taten es, maßen ihn von oben bis unten ab, sie schien nichts dagegen tun zu können. Du liebe Güte, war er ansehnlich.
Der Mann machte einen Schritt auf sie zu. »Wir tänzeln also weiter um einander herum, nicht wahr?«
»T… tänzeln?«
»Du möchtest mit mir schlafen, ich möchte mit dir schlafen …«
»Du wolltest nicht mit mir schlafen.«
»Oh doch. Ich hatte nur keine Lust auf einen Quickie. Aber wenn du mich weiter so anschaust, ändere ich meine Meinung vielleicht.«
Ihr Blick huschte über seine faszinierenden … Teile … und wieder hoch zu seinem Gesicht. »Du willst mit mir schlafen?« Oh Gott, war das ihre Stimme, so erwartungsvoll und bedürftig?
»Also, direkt an schlafen habe ich eigentlich nicht gedacht.«
Sie spürte, wie ihr Körper darauf reagierte. Wie sich ihre Haut anspannte, ihre Brustwarzen aufrichteten, die Schenkel zitterten, das volle Programm.
Verdammt, es war viel zu lange her.
Aber sein erster Instinkt, der ihn dazu veranlasst hatte, sie vor der Sache mit der längerfristigen Beziehung zu warnen, war richtig. Und musste respektiert werden. Mit einem Seufzer des Bedauerns, was hätte sein können – und was so vielversprechend war, dass ihr Körper sich noch ein wenig mehr erhitzte -, genehmigte sie sich einen letzten, ausgiebigen Blick.
Und dann ging sie langsam rückwärts zur Tür.
»Hast du es mit der Angst gekriegt?«, fragte er.
Er meinte es nicht so, sie wusste das. Sie hatte ihn nur zu
einer momentanen Reaktion provoziert. Sie fummelte nach dem Türgriff und drehte sich um zu der Holztür.
»Dann spuckst du also nur große Töne«, sagte er. »Hast du mir das nicht mal vorgeworfen?«
Verdammt. Ihre Beherrschung hatte schließlich auch Grenzen. »Du wirst schon sehen, von wegen große Töne spucken«, fauchte sie und wirbelte herum. Dann schnappte sie nach Luft, weil er viel näher war, als sie es erinnerte.
»Ach, wirklich?«, fragte er zuckersüß.
»Verdammt richtig.« Sie schluckte bei seinem Anblick. »Wenn nicht gerade über achtzig Männer auf dich zählen.« Sie nahm ihre ganze Willenskraft zusammen, wovon nicht allzu viel mehr übrig war, drehte sich wieder um – Herrgott, sah er beeindruckend aus – und rannte aus der Tür.
Sie floh in die Küche, weil sie nicht wusste, wohin sonst, und dort stand sie, ein bisschen überwältigt von dem, was gerade passiert war, und fächelte sich das heiße Gesicht. Ihr Körper war immer noch in höchster Alarmbereitschaft.
» Que pasa, querida?«
Ganz in Gedanken versunken, wäre Lyndie vor Schreck beinahe aus der Haut gefahren bei Rosas Stimme. »Was? Nichts.« Sie hörte auf, sich Luft zuzufächeln, und gab sich Mühe, ganz normal auszusehen. »Nichts ist mit mir los.«
»Aha.« Rosa schob Tallulah sanft mit dem Fuß beiseite und reichte Lyndie einen gehäuft vollen Teller huevos rancheros. Sie musterte sie mehrmals von oben bis unten. »Du siehst aus, als hätte dich gerade Santa Claus besucht.«
»Nein.« Lyndie begann, Essen in sich hineinzuschaufeln, aber die Tatsache, dass Griffin sie wirklich begehrte, hatte sie wahrlich umgeworfen. Sie hatte gerade den prächtigsten
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