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Flugrausch

Flugrausch

Titel: Flugrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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sich auf einen lebhaften Austausch mit John Tankard ein.
    Dann waren sie auf dem Krankenhausgelände, stellten ihren Van auf einem für »Gastchirurgen« reservierten Platz ab und traten durch die Glastüren, wo es nach frischer Farbe, neuem Teppichboden, Beton und Stahl roch. Eine Frau am Empfang wies sie nach oben zu einer Abteilung, die auf den Parkplatz hinausging. Hier war die Luft heiß, abgestanden, roch eben nach Krankenhaus, und Pam wollte sich am liebsten zusammenrollen und schlafen.
    Clive Fenwick lag niedergeschlagen da und starrte die pinkfarbene Jalousie vor seinem sonnendurchglühten Fenster an. Es gab keine Karten, keine Blumen, nichts, was ihn oder seine Krankenschwester oder die ihn besuchenden Polizisten aufmuntern konnte. Fenwick drehte steif den Kopf, sah durch eine Brille, die viel zu groß für seinen Kopf war, die Uniformen, schloss die Augen und öffnete sie wieder.
    Das missbilligende Gesicht eines geborenen Inspekteurs, fand Pam. Vom vielen Liegen auf dem Krankenhauskissen war sein Haar ganz verdrückt, und er wirkte zutiefst verletzt und enttäuscht. Pam stellte Tankard und sich selbst vor und sagte: »Wir möchten Ihnen nur ein paar Fragen im Zusammenhang mit dem Zwischenfall auf Ian Munros Farm stellen, Mr. Fenwick.«
    Fenwick schloss die Augen. Seine Stirn war mit Schnittwunden und blauen Flecken übersät, ein Arm und ein Knöchel waren in Gips. Ein breiter Streifen Mull lugte über seinen Pyjamakragen hinaus, so als seien die Rippen eng verbunden worden.
    »Munro hat Ihnen ordentlich einen verpasst, alter Knabe«, stellte Tankard fest.
    Fenwick schüttelte den Kopf und krächzte: »Nein.«
    »Nein?«
    »Unfall.«
    »Wachen Sie auf, Mann«, sagte Tankard und ignorierte Pam, die ihn wütend anstarrte, er solle sich etwas mäßigen. »Sie wollten nach den hungernden Schafen von dem Typen sehen, und er hat sie platt gehauen.«
    »Hatte einen Autounfall.«
    Parti legte ihren Kopf zweifelnd zur Seite und sah Fenwick an.
    »Dem behandelnden Arzt haben Sie aber erzählt, Sie seien verprügelt worden.«
    »Missverständnis.«
    »Na klar«, sagte Tankard. »Munro ist in die Luft gegangen, stimmts?«
    Fenwick schloss die Augen. Wenn sein Gesicht nicht so verquollen und wund gewesen wäre, dachte Pam, dann hätte er den Mund wohl missmutig verzogen. »Mr. Fenwick, erzählen Sie uns, was geschehen ist. Von Anfang an.«
    »Anonymer Anruf«, sagte Fenwick. »Hungernde Schafe, kein Wasser auf der Weide. Ich fuhr zu der angegebenen Adresse. Es war ein Grenzfall. Die Schafe waren geschoren, deshalb sahen sie so dürr aus. Wasser hatten sie auch, in einem Trog am hinteren Ende, der von der Straße aus nicht gut zu sehen war. Die Weide fällt ein wenig ab«, erläuterte er und sah dabei Pam zum ersten Mal direkt an. »Aber ich war nicht wirklich glücklich damit. Die Schafe waren hungrig, aber man konnte sehen, dass ihnen ein paar Tage zuvor Heu ausgestreut worden war.«
    »Was haben Sie dann gemacht?«
    »Bin zum Haus gegangen, hab gesagt, wer ich bin …«
    »Mit wem haben Sie gesprochen?«
    »Mrs. Munro.«
    »Und?«
    »Na, dann kam ihr Mann aus einem der Schuppen gestürmt und hat mich beschimpft. Er hielt mich wohl für jemanden von seiner Bank oder von der Verwaltung oder so was.«
    »Erzählen Sie weiter.«
    »Als ich sagte, ich sei von der RSPCA, da ist das Fass wohl übergelaufen«, sagte Fenwick, der ein wenig aufgeregt wirkte. »Ich hab ja schon so manches zu hören bekommen, aber das war schockierend, absolut schockierend. Offen gesagt, die Frau tut mir Leid.«
    »Mr. Fenwick«, sagte Pam, »woher haben Sie die Verletzungen?«
    Fenwick schaute weg. »Unfall.«
    »Wie?«
    »Am Fuß des Hügels hat sich mein Wagen überschlagen.«
    »Mr. Munro hat Sie also nicht angerührt?«
    Mit kaum noch hörbarer Stimme sagte er: »Hat mich getreten.«
    »Getreten?«
    Fenwick wollte sie nicht anschauen. »Gegen meinen Hosenboden«, sagte er, so als bringe er es nicht über sich, »in den Hintern« zu sagen, oder als wolle er den Zwischenfall herunterspielen.
    »Also hat er Sie angegriffen«, hielt Tankard fest.
    »Aber ich will keine Anzeige erstatten«, warf Fenwick schnell ein.
    Pam sah ihn an. Vor ihrem geistigen Auge spielte sich die Szene ab, die Ereignisse, die zu Clive Fenwicks Einlieferung ins Waterloo Hospital führten: die Visite auf dem Grundstück. Munro außer sich vor Wut über das Eindringen eines weiteren Bürokraten. Noch schlimmer, eines Bürokraten, der seine Arbeit auf der Farm

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