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Flying Moon (German Edition)

Flying Moon (German Edition)

Titel: Flying Moon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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kicherte.
    »Ich glaube, ich bin schon betrunken!«
    Ich stand abrupt auf. »Tja, ich schau mal, was die anderen so machen.«
    Krista lehnte an einem Stehtisch. »Babsie hat es echt auf Lasse abgesehen«, sagte sie und nickte zu den beiden herüber. Ich folgte ihrem Blick und sah Babsie, wie sie sich an Lasse drückte.
    »Ich leg mich hin.«
    Krista sah mich erstaunt an. »Jetzt schon?«
    Im Zimmer warf ich mich auf mein Bett. Es war offenbar alles noch sehr viel komplizierter, als ich mir gedacht hatte. Ich durfte mich nicht neben Lasse setzen, weil das Schwierigkeiten brachte, aber Babsie durfte das. Und wenn ich daran dachte, wie entschlossen sie vorging, dann war eigentlich klar, was als nächstes passieren würde. Ich stöhnte. Verliebt zu sein war schwierig genug, da brauchte nicht noch eine Rivalin aufzutauchen. Verliebt? Hatte ich das wirklich gedacht? Was war mit Johann? Ich holte mein Handy und schaute nach, ob ich eine neue Nachricht von ihm hatte. Etwas, das meine Gefühle wieder in die alte Ordnung brachte. Aber da war nichts. Ich selber hatte vorgeschlagen, dass wir uns weniger anriefen, weil mein Handy am Set immer ausgeschaltet sein musste. Und ich hatte die Telefonate auch nicht vermisst, gestand ich mir schuldbewusst ein. Eigentlich hatte ich genug damit zu tun, hier zu sein. Mit Johann konnte ich reden, wenn ich zurück war, beruhigte ich mich.
    Nach einer Weile schnappte ich mir mein Handtuch und machte mich auf den Weg zu den Duschen, denn Wasser half eigentlich immer, wenn es mir schlecht ging. Vor den Duschräumen hörte ich Babsie und Saskia. Ich blieb stehen, und hoffte, dass sie mich nicht entdeckten.
    »Und dann hat er mich mit einem ganz tiefen Blick angeschaut, echt!« Babsie klang betrunken.
    »Morgen hat er frei. Das ist so ungerecht. Gerade jetzt!«
    Ich wusste nicht, was Babsie mit gerade jetzt meinte, aber es war klar, dass sie von Lasse sprach.
    »Und weißt du was?!« Ich hörte ein geseufztes » Ja « von Saskia. »Heute Nacht klopfe ich einfach an sein Zimmer.« Babsie lachte gewollt. »Warum nicht, heng?!«
    »Babs, du bist betrunken.«
    Jemand drehte die Duschen ab. Ich wollte nicht länger warten und ging in den Waschraum.
    »Hi, Moon!« Babsie kicherte. Ihre nassen Brüste wippten vor mir auf und ab. Waren die überhaupt echt? Sie grinste. »Und was machst du heute noch so?«
    »Ich dusche und gehe dann schlafen.«
    »Morgen haben wir früh, oder?«
    »Ja, halb sieben.«
    Ich zog mich schnell aus und drehte die Dusche auf.
    Babsie stand vor dem Spiegel und erneuerte ihre Schminke. Ich stellte mir vor, wie sie heute Nacht zu Lasse ging. Und er dann vielleicht wieder so freundlich war wie eben. Ich drehte das Wasser auf und ließ so lange Wasser über mein Gesicht und meinen Körper laufen, bis es kalt wurde. Dann zog ich mich wieder an, nahm meine Chucks in die Hand und ging barfuß zurück in unser Zimmer.
    Krista war gekommen und lag im Dunkeln auf ihrem Bett. Ich sah die große glimmende Spitze eines Joints und roch den süßlichen Hasch-Duft.
    »Magst du auch was?«
    Ich schüttelte den Kopf, aber dann nahm ich doch einen Zug. Krista sang leise einen Joni Mitchell Song. Ich bewunderte wie cool sie war. Krista würde sich nicht durch Babsie aus der Fassung bringen lassen. Sie war überhaupt ein Profi, am Filmset und im Leben. Aber ich nicht. Weder im Leben noch am Filmset. Da schon gar nicht. Ich dachte an die Liebesszene zwischen Ida und Jack. Wie sollte ich die hinkriegen? Schließlich musste ich sie nicht mit irgendeinem Jack in irgendeinem Feld, sondern mit Lasse auf einem sehr realen Feld spielen.
    »Krista?«
    »Ja?«
    »Du bist doch ein Profi, oder?«
    Sie kicherte. »Das hört sich schon wieder so negativ an!«
    Ich reichte ihr den Joint zurück. Leicht bekifft war es einfacher, offen zu sein.
    »Ich will nur wissen ... wie machst du das, wenn du jemanden im Film küssen musst?«
    Sie hustete überrascht und richtete sich leicht auf.
    »Du meinst, die Szene wo ich Karl küsse. Stört es dich? Seid ihr doch zusammen?«
    »Nein, nein, ich meine nur – ganz allgemein.«
    Sie grinste. »Eine Kussszene. Oje.«
    Offen gestanden erwartete ich keine halbwegs vernünftige Antwort.
    »Sagen wir mal so: Ich küsse, als ob ich etwas probiere. Es ist, wie von einem Kuchen zu kosten der, na ja, normalerweise nicht mein Geschmack ist.«
    Ihre Stimme war weich und etwas schleppend.
    »Du fühlst nichts?«
    »Gefühlsmäßig bin ich kühl, ganz im Kopf, wie ein Forscher. Und ich

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