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Flying Moon (German Edition)

Flying Moon (German Edition)

Titel: Flying Moon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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gelegt. Es sollte die Flucht aus dem Kinderheim gedreht werden. Uli hatte für die Szene einen Keller im alten Trakt des Heims ausgesucht. Ich presste meinen Kopf an die Scheibe, sah Karl und Denis auf dem Hof herumstehen. Es klopfte. Krista stand auf.
    »Ihr müsst ins Kostüm«, hörte ich David.
    Sie sah zu mir und grinste. »Endlich geht es los.«
    Als wir umgezogen nach draußen kamen, war ich froh, dass mir Ingrid eine Wärmejacke mitgegeben hatte. Es war kalt und ich trug nur ein T-Shirt, die Szene sollte im Hochsommer spielen, aber es war kein bisschen warm, ganz im Gegenteil. Ich sah Babsie und Saskia, die bei Denis und Karl standen und hörte jemanden sagen, dass Lasse gerade aus Hamburg zurückgekehrt sei.
    Uli winkte uns zusammen. »Lasse ist noch im Kostüm, aber wir können die Szene schon mal besprechen. Es beginnt mit Lasse, der von außen das Kellerfenster zerschlägt, um euch zu befreien. Ihr steht unten im Keller und wenn die Scheibe kaputt ist, müsst ihr heraus klettern. Lasse hilft erst Karl und Denis und die helfen dann den anderen.«
    Er zeigte auf ein niedriges Kellerfenster ohne Scheibe. »Die Scheibe setzen wir später ein, wenn wir drehen. Und Moon? Du verletzt dich beim Ausstieg an einer der ausgebrochenen Glasscheiben. Dorit wird das vorbereiten, wenn wir drehen. In der Probe nur andeuten, okay?«
    »Wir brauchen für den Aufbau noch etwas Zeit. Haltet euch in der Zwischenzeit warm, aber bleibt in der Nähe«, sagte Silvia.
    Wir gingen zu Bennos Cateringwagen, der etwas abseits auf dem Hof stand, holten uns Tee und hüpften in unseren Wärmejacken herum, um uns warm zu halten. Ich spähte zum Kinderheim hinüber. Lasse kam mit Silvia über den Hof.
    Kaum war er am Set angekommen, rief Silvia uns zusammen, damit geprobt werden konnte. Wir stiegen von außen durch das Fenster in den Keller. Drinnen roch es muffig nach altem Papier und Kohlen. Babsie kicherte aufgeregt, wir waren alle nervös. Hier unten war es dunkel, das Licht war ausgeschaltete, aber im Hof standen große mit Folie abgedunkelte Scheinwerfer, die die Szene beleuchteten. Uli stand bei Lasse und gab das Zeichen zur ersten Probe. Lasse kam von außen, tat, als zerschlüge er die Scheibe, zog erst Karl und Denis aus dem Keller, die danach uns anderen halfen.
    Wie abgesprochen spielte ich beim Ausstieg, dass ich mich an der Scheibe schnitt und hielt mir den verletzten Arm. Wir probten es zweimal, aber Uli war unzufrieden und rief uns wieder zusammen. Mittlerweile kannten wir das von ihm.
    »Hört mal, ich will etwas ändern.« Er überlegte kurz, beugte sich zu Silvia und schickte sie los zu Peter, dann wandte er sich wieder an uns.
    »Lasse, der Anfang wie geplant. Aber dann, wenn Moon an die Reihe kommt, hilfst du ihr selber. Und zieh dafür die Handschuhe aus!«
    Lasse nickte.
    »Warum?«, fragte Babsie naiv.
    »Die spätere Liebesgeschichte zwischen Ida und Jack wird so schon einmal angedeutet. Es muss mehr Emotion in die Szene, der Zuschauer soll es hier schon spüren und sehen können«, erklärte Uli geduldig.
    Silvia kam zurück. »Also, keine Probe mehr?«
    Uli nickte. »Fünfzehn Minuten Pause für euch, bis die Technik steht!«
    Ingrid verteilte die Wärmejacken und wir gingen wieder hinüber zum Cateringwagen. Bei Benno holte ich mir einen Tee und stellte mich zu Karl. Lasse blieb am Set.
    »Moon?« Dorit kam eilig auf mich zu. »Hast du mal einen Moment Zeit? Ich würde gerne eine Blutkapsel unter deinem T-Shirt anbringen. Kannst du mal halten?«
    Sie drückte Karl meine Jacke in die Hand, zog mich in die Nähe eines Scheinwerfers, rollte meinen T-Shirt Ärmel hoch und klebte eine Blutkapsel auf meinen Oberarm.
    »Wenn du durch die Scheibe bist, fasst du dir an den Arm, wie in der Probe. Die Kapsel wird sich dann öffnen.« Sie rollte den Ärmel wieder hinunter.
    Denis alberte herum und jagte Saskia über den Hof.
    »Moon, gib mir Deckung!«
    Sie rannte hinter mich. Denis bremste scharf vor mir ab.
    »Aus dem Weg, Moon. Wer Räubern und Dieben Unterschlupf bietet, kann keine Schonung erwarten.«
    Ich hob beide Arme. »He, ich bin völlig neutral in der Sache! Worum geht es eigentlich?«
    »Das letzte Stück Kuchen«, sagte Denis grimmig und machte einen Schritt auf mich zu. Plötzlich war Lasse da.
    »He, Meister, det is doch nur Spaß!«, sagte Denis gespielt ängstlich und lief mit Saskia zum Cateringwagen zurück.
    »Moon!«, rief Karl und schwenkte meine Wärmejacke.
    Lasse sah zu ihm herüber. »Dein

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