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Flying Moon (German Edition)

Flying Moon (German Edition)

Titel: Flying Moon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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eigener Sound, ein klatschender Beat. Zum ersten Mal seit ich in Saarbrücken angekommen war, entspannte ich mich. Auf dem Wasser zu treiben, war wie mit Lion auf dem Dach zu liegen. Ich schaukelte auf den Wellen und träumte einfach nur vor mich hin.
    Nach einer halben Stunde, in der ich mich nicht zum Schwimmen entschließen konnte, stieg ich wieder aus dem Wasser und setzte mich auf mein Handtuch in einen der Liegestühle. Etwas später kam Karl in die Halle. Er winkte mir zu und kletterte ins Wasser. Statt es ruhig anzugehen, schwamm er wie verrückt eine Bahn nach der anderen, bis er erschöpft aus dem Wasser stieg und sich in den Liegestuhl neben mir fallen ließ.
    »Hi, Moon!«
    Er lächelte und trocknete sich seinen muskulösen Oberkörper ab. Er sah gut aus, das wusste ich, nur war das keine Sache, die in unserer Freundschaft eine Rolle spielte. Neu war allerdings, dass Karl mich musterte.
    »Moon, du hast echt eine tolle Figur«, sagte er, als würde es ihm zum ersten Mal auffallen. Sein Kompliment machte mich verlegen.
    »Ja, ich bin die neue Miss Saarbrücken.«
    »Und wo ist die goldene Schärpe?« Karl beugte sich zu mir herüber.
    In dem Moment kam Lasse. Er steuerte auf die Umkleidekabinen zu, aber als er uns sah, drehte er sofort wieder um und verließ die Halle wieder.
    »Ich glaube, wir haben Lasse vertrieben«, sagte Karl und grinste. »Wenn der nicht das ganze Schwimmbad für sein Kraultraining hat, dann geht er wieder.«
    Am nächsten Tag war das Set in einer Nebenstraße aufgebaut. Wenigstens nicht so viele Schaulustige, dachte ich erleichtert. Karl sollte in der Szene aus einer Bar kommen, in der er am Abend gearbeitete hatte, während wir alle draußen auf ihn warteten. Karl war nervös und unsicher. Und ich konnte mir denken warum. Wenn er aus der Bar kam, sollte er auf Krista zugehen und die beiden würden sich begrüßen, küssen.
    Denis alberte herum und versuchte Karl aufzuheitern. Es war Denis letzter Drehtag und mir wurde klar, wie sehr ich ihn vermissen würde. Vor der ersten Probe entschloss sich Uli spontan, die Szene aufzuteilen. Erst die Begrüßung, dann der Kuss. Vielleicht wusste er von Karls Gefühlen, oder es war einfach nur praktischer und hieß, dass wir anderen früher nach Hause gehen konnten.Uli probte den ersten Teil der Szene und hatte auch wieder eine genaue Vorstellung.
    »Lasse, stell dich hinter Moon und leg die Arme um sie. Ihr seid ja zu diesem Zeitpunkt schon ein Paar. Und Denis daneben. Du wartest ungeduldig.«
    Lasse stand dicht hinter mir, sein Atem strich über meinen Nacken und seine Arme lagen über meiner Brust gekreuzt. Mein Herz schlug gegen seine Unterarme und ich fing an, mich aufzulösen, zwischen seiner und meiner Haut, ich verschwand einfach. Egal, was Krista oder Sophia sagten, egal was Karl sagte, egal, was ich mir selber sagte: Ich konnte nicht so tun, als ob Lasse mir gleichgültig war. Die letzten Tage war ich ihm aus dem Weg gegangen, schnell vom Set verschwunden, hatte mich in den Pausen mit Krista unterhalten. Aber erst jetzt, als ich nah bei Lasse stand und seinen Körper spürte, fühlte sich alles richtig an.
    Nach der Szene verabschiedeten wir Denis mit einem Applaus. Er war abgedreht, musste aber gleich weiter zu einem Casting und wurde zum Flughafen gefahren. Er fehlte sofort. Sein schräger Humor, die Art, wie er Situationen auflockerte und zu jedem nett war. Und mir wurde klar, dass sich nun, Tag für Tag, auch der Rest der Gruppe auflösen würde. Morgen hatten Krista und Karl ihren letzten Drehtag und dann blieben nur noch Lasse und ich übrig.
    Karl und Krista blieben für ihre Kussszene am Set, Lasse und ich hatten frei, aber Lasse wollte in der Stadt bleiben und ich wurde allein von Peer zurück ins Hotel gefahren. Auf der ganzen Rückfahrt spürte ich Lasses Arme über meiner Brust. Es war, als ob er sich mit einer Berührung einfach in mich einloggen konnte.
    Im Hotel ging ich auf mein Zimmer, versuchte zu lesen und hörte dann Musik auf MTV, aber ich konnte mich auf nichts konzentrieren. Ich war aufgeregt und kribbelig, als würde ich etwas verpassen, wenn ich weiter auf dem Zimmer saß, also ging ich schließlich runter in die Hotelhalle. Dort kam mir David aufgeregt entgegen.
    »Moon, kannst du mir helfen? Mein Laptop ist gerade abgestürzt, mein Handy hängt am Akku. Und ich muss unbedingt noch ne Mail loswerden.«
    »Ich habe keinen Laptop, sorry.«
    David sah vollkommen verzweifelt aus.
    »Moon? Kannst du mal bei Lasse

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