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Föhnfieber: Kriminalroman (German Edition)

Föhnfieber: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Föhnfieber: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Wyss
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machte erwartungsvoll eine Pause, doch da kam nichts. Sie
erwähnte ihre Freundschaft mit Emily, ihr Verhältnis zu Robert, der sie heiraten
wollte, ein wunderbarer Mann. Doch vielleicht gehörte sie doch nicht in seine Welt.
Vielleicht wollte sie gar nicht kulturbeflissen sein, vielleicht wollte sie sich
gar nicht das Wissen der ganzen Welt einverleiben. Verstehst du das? Jetzt schaute
Francis aufmerksam, sagte jedoch noch immer nichts.
    Pamela ertappte
sich bei dem Gedanken, möglicherweise nie mehr auf das Schlösschen zurückzukehren.
Würde das mit einschließen, dass auch Robert zurückbliebe? Dass sie in Nullkommanichts
eine Etappe abgeschlossen und hinter sich gelassen hätte?
    Das Hundetraining
fand auf der Allmend in Richtung Ostermundigen statt. Sie hatte es Emily versprochen,
sechs Mal würde sie mit Cooper hingehen, das hieß Zuverlässigkeit eben einem Hund
gegenüber. Cooper war so erzogen, er würde sich auf diese Weise problemlos von ihr
führen lassen. Immerhin sollte das Zusammenleben mit ihm zwei Jahre dauern.
    In Emilys
Kombi fuhren sie hin. Dann war es so schlimm, wie sie es sich gedacht hatte. Es
war mühsam, abartig, gegen ihr Naturell. Hundesport war definitiv nicht ihr Ding.
Alle außer ihr nahmen das Ganze bitterernst: Rapporte, Lerneinheiten und Einzelübungen
und Checklisten, ob man auch wirklich geübt hatte. Innerlich griff sie sich an den
Kopf, da holten sich die Leute einen Gefährten ins Haus, mit der guten Absicht,
ihn zu füttern und zu bürsten und auch fleißig Gassi zu gehen und die Kothäufchen
aufzunehmen, das Letztere lag auch noch drin, und dann fanden sie sich auf einem
Trainingsplatz mit 20 anderen Menschen und ihren 20 anderen Hunden wieder und sollten
dafür sorgen, dass ihr Hund unter diesen engen Umständen eine Pirouette drehte.
    Es gab gar
keinen Grund, weshalb Cooper ein Futterbeutelchen suchen und finden sollte, außer
dem, dass die Leiterin das so wollte. Er könnte sein Leben lang suchen und würde
nie irgendwo ein Beutelchen mit Leckerli finden, mochte er suchen, so viel er wollte.
Und auch die Situation, sich zwischen angeleinten, sitzenden Hunden durchzuschlängeln,
stresste vor allem sie. Sie hatte eine Abneigung gegen derartige Gruppenunternehmungen,
das war eine Meute. Das einzig Tröstliche war, dass Cooper nicht Letzter war, weil
er alles schon konnte. Bindung. Es ging um Bindung. Also rief sie ihn jetzt zum
x-ten Mal aus dem Sitz zu sich her, zum x-ten Mal machte er es richtig. Weshalb
sie mit einem erzogenen Hund auf den Übungsplatz gehen musste, blieb schleierhaft.
Auf jeden Fall erhielt sie die Komplimente und die neidvollen Blicke von anderen.
Cooper und sie waren schon auf einem Level, auf den hin diese noch arbeiteten.
     
    *
     
    Zu ihrer großen Überraschung zeigte
Francis Interesse und Kenntnis an Fußball, kannte jeden Spieler der Berner Young
Boys, der siegreichen Berner Fußballmannschaft, wusste den Spielstand der Nationalliga
A, wusste, welches Spiel in welchem Stadion stattfand. Pamela frohlockte, das war
zumindest ein Anfang, denn sie hatte es Emily versprochen und die Verantwortung
übernommen, er würde den Boden unter den Füßen nicht verlieren.
    Sie orientierte
sich im Internet über die gerade aktuellen fußballerischen Neuigkeiten, die Schwächen
eines Trainers, die Verletzung eines Stürmers, eine Transfersumme; am Tisch war
das doch ein praktisches Gesprächsthema. Das Weitere ergab sich von allein: Sie
schaue doch hin und wieder Fußball im Fernsehen, hätte schon lange Lust gehabt,
sich einmal ein Spiel anzusehen. Er konnte sich sicher denken, allein geht eine
Frau halt nicht zu einem Spiel. Sie wusste, das Unglück mit seinen Eltern war noch
nicht so lange her, doch wenn sie die Tickets bezahlte, würde er mit ihr ein Spiel
besuchen?
    Zu ihrer
Überraschung gefiel ihm die Idee, ja, er war sogar so weit begeistert, dass er anbot,
Tickets zu besorgen.
     
    Sie saßen eine halbe Stunde zu früh
auf ihren Sitzplätzen sehr weit oben im Stadion in einem Sektor der Berner Fans
natürlich, tranken Rivella, das sie mitgenommen hatte. Francis schien dieses seltsam
süßliche Getränk auf Milchbasis zu mögen, sie selbst würde pures Leitungswasser
bevorzugen. Sie aßen schon einmal die Schinkenbrote, freuten sich an der Stimmung.
Francis hatte sich eine gelb-schwarze Baseballmütze mit YB-Aufdruck aufgesetzt,
alle Menschen in ihrer Umgebung waren gelb-schwarz als Berner Fans gekennzeichnet.
Sie gehörte zu Francis, also war es okay,

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