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Fool: Roman (German Edition)

Fool: Roman (German Edition)

Titel: Fool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Plan
    Macht ihm viel Ruhm und Ehr,
    Doch eines Bastards Rettung
    Naht schon von Frankreich her.«
    »O schwatzhaft Dunst, o nebelhafte Quasselstrippe, o schlangenzüngig Dampf... im Namen der Wahrheit, sprich deutlich und hör endlich auf zu reimen!«
    Doch in diesem Augenblick war sie bereits verschwunden.
    »Wer bist du?«, rief ich in den leeren Turm hinein.

14
     
    Auf zarten Hörnern
     
    »Ich habe einen Geist gebumfidelt«, sagte Drool – nass, nackt und trostlos im Waschkessel unter der Burg Gloucester.
    »Ohne Geister geht’s wohl nicht«, sagte die Wäscherin, die dem Deppen die Kleider schrubbte, weil diese vom Burggraben besudelt waren. Vier von Lears Männern – und meine Wenigkeit – waren nötig, den tumben Tor aus der stinkenden Brühe zu ziehen.
    »Dafür gibt es keine Entschuldigung«, sagte ich. »Die Burg ist auf drei Seiten von Wasser umgeben. Ihr könntet den Graben zum See hin öffnen, und Abfall und Gestank würden mit der Strömung fortgetragen. Eines Tages wird man sicher feststellen, dass stehende Gewässer krank machen. Wahrscheinlich wachsen darin garstige Unterwasserkobolde.«
    »Für einen so kleinen Burschen bist du ganz schön langstielzig«, sagte das Waschweib.
    »Gesegnet«, erklärte ich und schwenkte Jones mit großer Geste. Auch ich war nackt, bis auf meine Kappe und den Puppenstock, da auch mein Gewand während der Rettungsaktion im Grabenglibber gelitten hatte.
    »Schlagt Alarm!« Kent kam die Treppe zur Waschküche heruntergestürmt, das Schwert gezückt, dicht gefolgt von den beiden Knappen, die er kaum eine Stunde zuvor verprügelt hatte. »Verriegelt die Tür! Zu den Waffen, Narr!«
    »Heda«, sagte ich.
    »Du bist nackt«, sagte Kent, der einmal mehr den Drang verspürte, das Offensichtliche in Worte zu fassen.
    »Aye«, sagte ich.
    »Sucht sein Narrenkleid, Männer, und stopft ihn hinein! Im Sprengel sind die Wölfe los! Wir müssen uns verteidigen.«
    »Halt!«, rief ich. Die Knappen hörten auf, in der Waschküche herumzurennen, und standen stramm. »Gut so. Nun, Caius, wovon redet Ihr eigentlich?«
    »Ich hab ein Gespenst gebumfidelt«, erzählte Drool den beiden Knappen. Die taten, als hörten sie ihn nicht.
    Kent schlurfte voran, zögerlich ob der alabasternen Pracht meiner Nacktheit. »Edmund wurde mit einem Dolch im Ohr aufgefunden – an die Lehne seines Stuhls genagelt.«
    »Übermütiger Esser, der er ist.«
    »Du selbst hast es getan, Pocket. Das weißt du genau.«
    » Moi? Seht mich an! Ich bin klein, schwach und gewöhnlich. Niemals könnte ich …«
    »Er fordert deinen Kopf. Momentan sucht er die Burg nach dir ab«, sagte Kent. »Ich schwöre, ich habe gesehen, wie er Rauch geschnaubt hat.«
    »Er wird uns doch wohl nicht das Julfest verderben, oder?«
    »Jul! Jul! Jul!«, rief Drool. »Pocket, können wir Phyllis besuchen gehen? Ja? Können wir?«
    »Aye, Junge, wenn es in Gloucester einen Pfandleiher gibt, bring ich dich hin, sobald dein Kostüm getrocknet ist.«
    Kent zog ein verdutztes Stachelschwein von einer Augenbraue hoch. »Was redet er denn da?«
    »Jedes Jahr zum Julfest in London nehme ich Drool mit hinunter zu Phyllis Steins Pfandleihe, damit er dem Jesuskind Happy Birthday vorsingen und die Kerzen auf der Menora auspusten kann.«
    »Aber das Julfest ist ein heidnischer Feiertag«, sagte einer der Knappen.
    »Halt’s Maul, du Stoffel! Willst du dem Stiesel den Spaß verderben? Was macht ihr eigentlich hier? Seid ihr nicht Edmunds Männer? Solltet ihr nicht versuchen, meinen Kopf auf einen Stock zu spießen oder irgendwas?«
    »Sie haben ihren Treueschwur auf mich übertragen«, sagte Kent. »Nach der Tracht Prügel, die ich ihnen verpasst habe.«
    »Aye«, sagte Knappe eins. »Bei diesem guten Ritter gibt es mehr zu lernen.«
    »Aye«, sagte Knappe zwei. »Und wir waren sowieso Edgars Männer. Lord Edmund ist ein Lump, wenn ich so sagen darf, Sir.«
    »Und – bester Caius«, sagte ich, »wissen die Männer auch, dass Ihr mittellos seid und nicht ernstlich eine Truppe halten könnt wie etwa – ach, ich weiß nicht – der Graf von Kent?«
    »Ausgezeichneter Aspekt, Pocket«, sagte Kent. »Edle Herren, ich muss euch aus meinen Diensten entlassen!«
    »Dann werden wir also nicht entlohnt?«
    »Zu meinem Bedauern nicht.«
    »Ach so. Dann nehmen wir unseren Abschied.«
    »Lebt wohl und achtet auf eure Deckung, Jungs!«, sagte Kent. »Man kämpft mit dem ganzen Körper, nicht nur mit dem Schwert.«
    Dienernd verließen die beiden Knappen die

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