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Fool: Roman (German Edition)

Fool: Roman (German Edition)

Titel: Fool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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schafft meine Leiche irgendwohin, wo es warm ist!«
    »Pocket?«, sagte der Gardist am anderen Ende des Speers. »Aye«, sagte ich.
    »Euch habe ich ja seit Monaten nicht gesehen. Was habt Ihr denn da im Gesicht?«
    »Lehm. Zur Tarnung.«
    »Ach so. Kommt rein und wärmt Euch auf! Muss doch schrecklich kalt sein, in so einer nassen Strumpfhose.«
    »Du sprichst ein wahres Wort gelassen aus, mein Freund«, sagte ich. Es war der junge, pickelgesichtige Leibgardist, den ich damals auf der Mauer gerügt hatte, als Regan und Goneril kamen, um ihr Erbe einzutreiben. »Aber solltest du nicht auf deinem Posten bleiben? Da du doch Dienst hast und so?«
    Er führte mich über das Pflaster des Burghofes durch einen Dienstboteneingang in die Hauptburg und die Treppe hinunter in die Küche.
    »Ach was. Wir reden hier schließlich vom Verrätertor, oder? Das Kettenschloss ist groß wie Euer Kopf. Da kommt keiner durch. Ist eigentlich ganz nett da. Liegt im Windschatten. Nicht so fies wie oben auf der Mauer. Wisst Ihr, dass die Herzogin Regan inzwischen hier im Tower wohnt? Ich habe Euren Rat beherzigt, nicht über ihre Koitabilität 36 zu sprechen, auch wenn der Herzog tot ist und so. Man kann nicht vorsichtig genug sein. Obwohl ich sie einmal im Morgenrock gesehen habe, als sie auf den Zinnen draußen vor ihrem Solar stand. Hübsche Flanken hat sie – selbst wenn man dem Tod ins Auge blickt, nur allein dafür, dass man es offen ausspricht, Sir.«
    »Aye, die Lady ist wohl geraten, und ihre Öse ist weich wie Froschfell, Junge, doch dein wackeres Schweigen wird dich doch noch an den Galgen bringen, wenn du nicht aufhörst, laut zu denken.«
    »Pocket, du schimmlige, flohverseuchte Pestratte!«
    »Bubble! Schatz!«, rief ich. »Du drachenmaulstinkende Warzensau, wie geht es dir?«
    Die ochsenärschige Köchin versuchte, ihre Freude zu verbergen, indem sie eine Zwiebel nach mir warf, doch sie grinste. »Seit du das letzte Mal in meiner Küche warst, hast du keinen vollen Teller mehr gesehen, habe ich recht?«
    »Es hieß, du seiest tot«, sagte Squeak mit einem Halbmond des Lächelns unter ihren Sommersprossen.
    »Gib dem Quälgeist was zu essen!«, sagte Bubble. »Und wasch ihm den Dreck aus dem Gesicht. Schon wieder im Schweinestall rumgetrieben, was, Pocket?«
    »Eifersüchtig?«
    »Eher nicht«, sagte Bubble.
    Squeak setzte mich auf einen Hocker am Feuer, und während ich meine Füße wärmte, schrubbte sie mir den Lehm aus dem Gesicht und aus den Haaren, wobei sie gnadenlos mit ihren Brüsten auf mich eintrommelte.
    Heimat, die ich meine!
    »Und hat irgendjemand Drool gesehen?«
    »Im Kerker beim König«, sagte Squeak. »Nicht mal die Wache soll davon wissen.« Sie musterte den jungen Leibgardisten neben mir.
    »Wusste ich schon«, sagte er.
    »Was ist mit den Männern des Königs, seinen Rittern und der Garde? In der Kaserne?«
    »Von wegen«, sagte der Gardist. »Die Burgwache war das reine Zuckerschlecken, bis Hauptmann Curan von Gloucester kam. Er hat jeder Wache einen Ritter vorangestellt und die alte Garde Mann für Mann neu besetzt. Gewaltige Soldatenlager draußen vor den Mauern, Cornwalls Armee im Westen, Albany im Norden. Es heißt, der Herzog von Albany schlafe im Lager bei seinen Männern. Will nicht in den Tower kommen.«
    »Weise Entscheidung, wenn sich so viele falsche Schlangen auf der Burg winden. Was ist mit den Prinzessinnen?«, fragte ich Bubble. Obwohl sie die Küche niemals zu verlassen schien, wusste sie doch stets, was in der Burg so vor sich ging.
    »Sie reden nicht miteinander«, sagte Bubble. »Sie nehmen ihre Mahlzeiten in ihren Gemächern ein, die sie schon als Mädchen bewohnt haben. Goneril im Ostturm des Bergfrieds. Regan in ihrem Solar an der Südmauer. Sie kommen nur zum Mittagsmahl zusammen, wenn der Bastard Gloucester da ist.«
    »Kannst du mich zu ihnen bringen, Bubble? Ohne dass mich jemand sieht?«
    »Ich könnte dich in ein Ferkel einnähen und rüberschaffen lassen.«
    »Hübsche Idee, aber ich hatte eigentlich gehofft, ich könnte unentdeckt heimkehren. Eine Spur aus Bratensaft würde nur die Hunde und Katzen anlocken. Bedauerlicherweise habe ich da so meine Erfahrung.«
    »Wir könnten dich auch als Diener verkleiden«, sagte Squeak. »Regan ließ uns an Stelle unserer Mägde ein paar Knaben anheuern. Sie quält und ängstigt sie solange, bis sie heulen.«
    Ich musterte Bubble vorwurfsvoll. »Wieso hast du das nicht vorgeschlagen?«
    »Ich hätte zu gern gesehen, wie du in ein Ferkel

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