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Fool: Roman (German Edition)

Fool: Roman (German Edition)

Titel: Fool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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da?«
    »Seit kaum drei Stunden. Ich bin ihm hierher gefolgt.«
    »Bastard! Er hat mir nicht mal eine Nachricht gesandt, dass er zurück ist. Ich habe ihm einen Brief nach Dover geschickt.«
    »Diesen Brief?« Ich zückte den Brief, den Oswald verloren hatte. Selbstverständlich hatte ich das Siegel aufgebrochen, doch sie erkannte den Brief und riss ihn mir aus der Hand.
    »Woher hast du ihn? Ich habe Oswald geschickt, Gonerils Burschen, dass er ihn Edmund persönlich übergibt.«
    »Ja, nun, ich habe Oswald ins Wurm-Walhalla geschickt, bevor der Brief ausgeliefert war.«
    »Du hast ihn getötet?«
    »Ich sage doch: Ich bin von Adel – ein meuchlerischer, kleiner Scheißer, wie ihr anderen auch. Und außerdem ist dieser Brief sowieso ein flatternder Schwarm Schmetterlingswichse, oder nicht? Habt Ihr denn keine Leute, die Euch bei solchen Dingen beraten? Einen Kanzler oder Haushofmeister, einen blöden Bischof oder irgendwen?«
    »Ich habe niemanden. Alle sind auf meiner Burg in Cornwall.«
    »Ach, Liebes, gern will Euch Euer Vetter Pocket helfen!«
    »Das würdest du tun?«
    »Selbstredend. Zuallererst kümmern wir uns um Eure Schwester.« Ich holte zwei Fläschchen aus dem Beutel an meinem Gürtel. »Das Rote ist tödliches Gift. Das Blaue aber ist nur wie ein Gift, ruft dieselben Symptome hervor, als wäre man tot, doch man schläft nur – einen Tag pro Tropfen, den man trinkt. Ihr könntet zwei Tropfen in den Wein Eurer Schwester geben – beispielsweise, wenn Ihr bereit seid, die Franzosen anzugreifen -, und sie würde zwei Tage lang schlafen wie eine Tote, während Ihr und Edmund Euren Willen bekommt, und zwar, ohne Albanys Unterstützung zu verlieren.«
    »Und das Gift?«
    »Nun, Täubchen, das Gift wird vielleicht nicht nötig sein. Ihr könntet Frankreich besiegen, Edmund für Euch allein haben und eine Vereinbarung mit Eurer Schwester und Albany herbeiführen.«
    »Ich habe schon jetzt eine Vereinbarung mit ihnen. Das Königreich ist aufgeteilt, wie Vater es verfügt hat.«
    »Ich sage nur, dass Ihr die Franzosen bekämpfen und Edmund bekommen könnt, ohne Eure Schwester ermorden zu müssen.«
    »Und was ist, wenn wir Frankreich nicht besiegen?«
    »Nun, dann habt Ihr ja immer noch das Gift, oder?«
    »Also, das ist ja ein selten dämlicher Rat«, sagte Regan.
    »Wartet, Cousinchen, ich habe Euch noch nicht erzählt, dass Ihr mich zum Herzog von Buckingham macht. Ich wünsche mir den klotzigen Palast, Hyde Park, den St. James Park und ein Äffchen.«
    »Du bist verrückt geworden!«
    »Namens Jeff.«
    »Hinaus!«
    Im Gehen schnappte ich mir den Liebesbrief vom Tisch.
     
     
    Eilig lief ich durch die Korridore, über den Burghof in die Küche, wo ich meinen Hosenbeutel gegen ein Dienerbeinkleid tauschte. Es war eine Sache, Jones und meine Narrenkappe beim Fährmann zu lassen, eine andere, meine Messer bei Bubble zu verstecken, doch meinen Hosenbeutel aufzugeben, das war, als gäbe ich meine Seele hin.
    »Seine Größe hat mich fast verraten«, sagte ich zu Squeak, der ich das tragbare Refugium meiner verschwenderischen Männlichkeit überreichte.
    »Aye, da könnte glatt eine ganze Eichhörnchenfamilie einziehen«, bemerkte Squeak und ließ eine Handvoll frisch geknackter Walnüsse in mein leeres Suspensorium fallen.
    »Ein Wunder, dass du beim Gehen nicht geklötert hast wie ein trockener Kürbis«, sagte Bubble.
    »Schön. Macht nur abfällige Bemerkungen über meine Männlichkeit, wenn Ihr wollt, aber ich werde Euch nicht beschützen, wenn die Franzosen kommen! Sie haben einen unnatürlichen Hang zu öffentlicher Knutscherei, und sie riechen nach Schnecken und Käse. Ich werde laut lachen – ha! -, während ihr beide gnadenlos von froschigen Plünderern käsegeknutscht werdet.«
    »Klingt eigentlich gar nicht so übel«, sagte Squeak.
    »Du solltest dich auf den Weg machen, Junge«, sagte Bubble. »Goneril wartet auf ihr Abendessen.«
    » Adieu «, sagte ich als Vorgeschmack auf die franzistische Zukunft meiner ehemaligen Freundinnen und dermaleinstigen, froschgeknutschten Flittchen. » Adieu .« Ich verneigte mich, strich mit dem Handrücken über meine Stirn, um mit großer Geste eine Ohnmacht vorzutäuschen, und ging.
    (Ich gebe zu, man ölt seine Auftritte und Abgänge gern mit einem Hauch von Melodram. Ausdruck ist für einen Narren alles.)
     
     
    Gonerils Gemächer waren weniger geräumig als Regans, aber luxuriöser, und ein Feuer brannte im Kamin. Ich war nicht mehr dort gewesen, seit Goneril

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