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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Abkürzung“, entgegnete
Montagu unbewegt. „Um das zu erkennen, genügt ein Blick in die Karten!“
    „Karten? Steht in deinen Karten auch was über die
Rotten? Und habt ihr mal da runtergesehen? Ihr mit euren dicken Wagen?“
    „Wird nicht einfach, das wissen wir. Aber ich weiß
auch, dass dieser Weg ein alter Händlerweg ist und breit genug für –“
    „Na klar, na gut! Er ist breit genug, gerade eben so,
würde ich sagen! Aber das ist nicht das Hauptproblem! Das Hauptproblem sind –“
    „Diese Rotten, ja – das haben wir jetzt schon ein paar
Mal gehört! Aber zu sehen ist von denen weit und breit nichts! Und wir haben es
eilig!“, platzte Stanwell los. „Wir müssen diesen Weg nehmen! Und zwar heute
noch!“
    „Er will sich in Krai verheiraten“, erläuterte Juniper
angeödet.
    „Und hat Angst, dass ihm die Braut durchgeht“,
ergänzte Firn.
    „Hör zu, Junge, wenn du da runterziehst, dann ist deine
Braut Witwe, bevor sie was von dir hatte!“ Gerringer schüttelte den Kopf.
„Leute, glaubt es mir, die Südroute könnt ihr nicht nehmen! Ihr kommt nicht mal
bis Kalybe! Der Weg runter ist schlimm genug, vor allem für Wagen, aber wenn
euch da die Rotten entgegenkommen, dann seid ihr geliefert. Die werfen euch in
den Abgrund. Die walzen euch nieder.“
    Einen Moment lang schwiegen alle, sogar Stanwell,
obwohl er aussah, als wollte er brüllen.
    „Erklär uns endlich, was los ist“, verlangte der Chef.
„Gestern war da alles friedlich auf dem Weg, soweit man sehen konnte! Was ist
das jetzt mit diesen Rotten?“
    „Die Wüsten Rotten … von denen habt ihr doch sicher
schon mal gehört, ja? Unruhig sind die schon seit über einem Jahr. Richtig
aufgestört. Jetzt setzen sie sich wieder in Bewegung. Zwei, drei Haufen würd
ich schätzen, die kommen heut Vormittag noch den Weg rauf! Und da rücken noch
mehr nach. Hab mit einem Kontaktmann gesprochen, der immer ’n waches Auge auf
die Höhlen drüben in der Südwand hat – der sagt, es sieht aus, als würd sich
der ganze Stamm auf’n Weg machen. Und die kommen hier durch, versteht ihr! Die
nehmen genau den Weg rauf, den ihr runter wollt!“
    „Woher willst du das alles wissen?“
    „Hab sie selbst gesehen, letzte Nacht. Bin auch nachts
unterwegs, versteht ihr – nach sechsundvierzig Jahren als Gelichterjäger steckt
einem das einfach in den Knochen, selbst wenn man den Stab nicht mehr trägt …
Ich hab den See und die Rotten mein ganzes Berufsleben hindurch studiert, und
seit ich nicht mehr in Fendurnen lebe, bin ich Tag und Nacht hier um den
Éllambru und im Totland unterwegs. Ich hab sogar Kontakt zu einigen
Rotten-Obersten, was mehr ist, als irgendwer sonst in Orolo von sich behaupten
kann.“ Gerringer seufzte laut und wischte sich mit der Hand über die
schütteren, stoppelkurzen rötlichen Haare. „Hab immer die Meinung vertreten,
dass die nicht alle wilde Tiere sind. Dass man auch mit denen verhandeln kann –
mit einigen von ihnen jedenfalls. Unter den Obersten gibt es ein paar halbwegs
klare Köpfe. Aber jetzt sieht die Sache anders aus … und ihr seid mit Frauen
und Kindern unterwegs … versteht ihr, da geht’s nicht nur ums Kämpfen und
darum, wer den Weg für sich freimacht. Frauen und Kinder sind Beute – davon
haben sie immer zu wenig, könnt ihr euch ja vorstellen, bei dem Leben da oben
in diesen Löchern! Na, und ganz bestimmt wollt ihr nicht eure Familien an die
verlieren, nicht wahr?“
    Unter den Frauen setzte Getuschel ein. Die Männer
sahen einander zweifelnd an.
    „Also, ich hab gehört, dass endlich eine Rittergarde
auf dem Weg ist … kommt aus Maikonnen, soll innerhalb der nächsten
sechsunddreißig Stunden hier sein. Aber so lang macht man besser die Türen zu
und wartet.“
    „Wir bleiben bestimmt nicht hier auf der Wiese hocken
und warten darauf, dass uns deine Wüsten Rotten überrollen!“, erwiderte der
Chef. „Wir haben gar keine Wahl, wir müssen weiter!“
    „Ich fürchte, da hast du Recht, Ska Montagu. Varkos
lässt keinen mehr rein, und euch ganz bestimmt nicht – er hat ’n paar dumme
Vorurteile gegen fahrendes Volk. Habt ihr ihm ja auch bestätigt mit eurer
Pacculi-Sache – nee, der hält die Türen dicht. Hat ’ne Menge zu verlieren
inzwischen. Wie auch immer, ihr könnt auf keinen Fall runter an den See, weil
die Rotten auf diesem Weg raufkommen. Ihr würdet aufeinanderprallen, und das
gäb Tote.“
    „Was wollen die Rotten denn? Ist das ein Kriegszug?
Wohin sind sie unterwegs?“, fragte

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