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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Skilsinen
aus quer durch die Baragana bis hinauf zum Weißen Ende zieht.“
    „Und sie leben gut darin!“, fiel Larkish ein. „Ich
habe im letzten Winter vier Monate im Vigdal der Shashkelash verbracht, um ihre
Sprache zu studieren. Dabei habe ich das alltägliche Leben des Stammes geteilt
und darf behaupten, dass dort niemand hungert oder friert. Ein Vigdal ist immer
bei einer heißen Quelle angelegt, von denen gibt es im Kailong unzählige. In
diesen Höhlen ziehen die Stämme Pflanzen, die an das Klima dort angepasst sind
und mit dem Licht auskommen, das sie im Sommer gespeichert haben, wenn es da
oben nie dunkel wird. Im Winter tragen diese Pflanzen Früchte und bereichern
den Speiseplan, der durch gepökeltes, geräuchertes und nicht selten auch
frisches Fleisch und Fisch ohnehin reichhaltig genug zum Überleben ist.“
    „Und wie soll das nun Sebastian und seinen
Kattegandern gegen die Asche helfen? Wollen Sie die Langos aus ihren Löchern
werfen und selbst einziehen?“
    Einen Moment lang herrschte peinlich berührtes
Schweigen am Tisch. Dann sagte Autrejaune, noch ein paar Grad kühler als
bisher: „Das würde gar nicht nötig sein, denn an geeigneter Stelle kann man
einen neuen Vigdal anlegen und so einrichten, dass Flüchtlinge dort unterkommen
können. Und mit entsprechenden Arbeiten haben wir bereits begonnen. Das ist
sozusagen ein Nebenprodukt der Skilgorth-Grabungen. Die Expedition versucht
auch, noch mehr Pflanzen nach Langorrenart so zu züchten, dass sie in einem
Vigdal gedeihen können.“
    Obwohl Skilgorth nur ein Hirngespinst war und die
Suche danach ein blödsinniges Unternehmen, musste Dorian zugeben, dass diese
Vigdal-Sache ganz interessant klang. Aber der Präfekt von Orolo musterte
Autrejaune mit seinen bösartigen Augen.
    „Nebenprodukt, wie? Da geht’s nicht zufällig um einen
Plan, eure perfekte neue Welt, von der ihr immer redet, zu verwirklichen?“
    Liripine hatte ganz andere Sorgen. „Wie viele, frag
ich mich …“, murmelte er. „Wie viele Menschen könnte man denn auf diese Weise
überhaupt in Sicherheit bringen?“
    „Und wer wählt sie aus?“, legte Oswiu mit sardonischem
Lächeln nach.
    Aber da öffnete zur Überraschung aller der junge
Oberst der Nevvencaer zum ersten Mal den Mund. „Das ist beeindruckend! Ein
Vigdal für Salkurning, neue Pflanzenzüchtungen – eine faszinierende Idee! Ich
werde doch hoffentlich bald mehr darüber erfahren, Ska Autrejaune?“
    Einen blasierteren Aube-Akzent hatte Dorian noch
niemals gehört. Autrejaune aber bedankte sich für dieses schmeichelhafte Interesse
sogar mit einer Art Verbeugung, Gipfel der Lächerlichkeit. Dann fiel ihm wieder
ein, dass dieser Claude Gascoigne als Sohn des Präfekten von Maikonnen genau
genommen wohl so etwas wie ein Prinz war – Maikonnen war vor hundert Jahren
noch ein eigenständiges Königreich gewesen, und die Gascoignes entstammten in
direkter Linie der Königsfamilie.
    „Jederzeit, Maikronling Gascoigne!“
    „Na, für mich ist das jedenfalls nichts!“,
konstatierte Oswiu und goss sich noch mehr Sauce über seine Kartoffeln. „Konnte
die Kälte noch nie leiden! Allerdings glaub ich auch nicht, dass so eine
Vigdal-Rettungsburg nötig wird.“
    „Das wollen wir alle nicht hoffen, aber im Fall –“
    „Und im Übrigen wundere ich mich doch, was hier heute
alles zur Sprache kommt – immerhin sind wir nicht ganz unter uns!“
    Die blutunterlaufenen Augen fassten Dorian ins Visier,
und er fragte sich, ob der Präfekt von Orolo vielleicht mehr über ihn wusste,
als gut für ihn war. Seine Nervosität steigerte sich noch.
    „Inglewing stattet die Expedition mit seinen
Erfindungen aus, Offa“, erklärte Michaelius. „Aber das ist noch nicht alles.“
    Er machte eine Kunstpause, und jetzt glotzten sie ihn
alle an, mit Ausnahme von Liripine vielleicht.
    „Soll er euch da oben mit Aborten versorgen?“,
gluckste Oswiu. „Habt ihr ein paar Dutzend Inglewinger bei ihm bestellt?“
    Dorian fühlte, wie sich seine Ohren rot färbten, und
wusste, es würde nicht mehr lange dauern, bis die Röte auch sein Gesicht
überziehen und er dasitzen würde wie ein Schuljunge.
    „Das haben wir tatsächlich vor. Aber Ska Inglewing hat
noch mehr zu bieten, was?“, wandte sich Michaelius mit einem breiten Lächeln an
Dorian. „Er hat diesen Wagen gebaut, der mithilfe eines – wie nannten Sie das,
Rowland? Na, wie auch immer, er muss jedenfalls nicht von Tieren gezogen
werden, sondern fährt von selbst und

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