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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Unbehagen.
„Aber lasst uns doch erst einmal zum Essen zurückkehren! Es ist schon viel zu
viel diskutiert worden – das hat das Schwein hier nicht verdient!“
     
    6
    James
hatte sich gefragt, wie Gur sie unauffällig an den Custodians vorbeibringen
wollte. Inzwischen wusste er die Antwort. Sie waren in Gurs Haus eine Treppe
hinuntergegangen, hatten Kellerräume mit Weinflaschen, Einmachgläsern und
Körben voller Knollen und Getreide durchquert, waren eine weitere Treppe
hinabgestiegen und in einem klammen Kühlraum angekommen. Dort schob der
Schneider einen Schrank zur Seite und legte einen Einstieg frei. Angesichts des
dunklen Lochs und der muffigen Luft, die sie daraus anwehte, weigerte sich Pix
wieder einmal weiterzugehen. James hatte sie schließlich hinter sich
hergezerrt.
    Der Gang war anfangs so niedrig, dass alle außer
Carmino die Köpfe einziehen mussten, dann mündete er jedoch auf einen breiteren
und höheren Korridor, offenbar einen Hauptweg. Gurs Lampe erhellte nur wenig
von ihrer Umgebung, und das war James ganz recht. Aus dem Augenwinkel hatte er
schon mehrfach etwas davonhuschen sehen, und über ihnen hingen die Spinnweben
dicht wie Gazetücher. Mit Spinnen oder Ratten hatte er kein Problem, aber die
Luft war schlecht, beinahe faulig, es tropfte von der Decke und rieselte von
den Wänden, manchmal querten stinkende Rinnsale ihren Weg. Und von rechts kam
ein stetiges, dumpfes Brausen – das musste der Fluss sein.
    „Wo sind wir denn hier?“
    „Alte Fluchtwege“, lautete die vage Antwort. „Ein
ganzes Netz von Wegen, die zum Teil bis zum Meer führen. Wer sich hier nicht
auskennt, findet nicht wieder heraus.“
    Schmugglerwege, dachte James. „Und wer kennt sich hier
aus?“
    „Die Custodians jedenfalls nicht. Solange der Präfekt
nicht ausdrücklich anordnet, hier zu suchen, werden sie die Gänge nicht
betreten.“
    Schließlich bogen sie nach links in einen Seitengang ab,
der sie vom Fluss weg und wieder in die Stadt hineinführte, wie James
vermutete. Zweimal erschraken die vier, als sie Stimmen ganz in der Nähe
vernahmen, aber Gur winkte sie weiter. „Mein Keller ist nicht der einzige, der
an diese Gänge grenzt“, erklärte er leise.
    Der Gang führte endlich hinauf, und dann standen sie
ganz plötzlich im Freien, zwischen Bäumen in lauer Dunkelheit, und atmeten
dankbar die frische Luft ein. Gur drängte sie durch ein Tor in ein fensterloses
Gebäude. Drinnen erkannten sie, dass es nur aus einer Mauer mit einem schmalen,
von Pfosten gestützten Dachkragen rings um einen offenen, quadratischen
Innenhof bestand. In der Mitte des Hofes brannte in einem großen Kessel ein
Feuer.
    Gur sah sich um, aber außer ihnen war niemand hier.
Dennoch sprach er mit gesenkter Stimme. „Das ist das Haus des Schweigenden
Gottes. Das Feuer brennt immer. Die Leute kommen vorbei und sitzen eine Weile
dort an den Mauern. Ich kenne mich nicht aus damit, aber unter den Peregrini
gibt es viele, die die Heiligtümer dieses Gottes regelmäßig aufsuchen. Deshalb
wird sich auch kein Custodian wundern, wenn er Peregrini herauskommen sieht.
Setzt euch jetzt und wartet auf die Montagus.“
    Zögernd ließen sie sich in der Düsternis an der Mauer
nieder.
    „Wenn ihr die neue Kleidung bekommen habt, verbrennt eure
eigene hier im Feuer“, riet Gur. „Und ich hoffe sehr, dass ich keinen Fehler
gemacht habe, für den dann vielleicht die Montagus bezahlen müssen.“
    „Das haben Sie nicht“, sagte James. „Wir sind wirklich
nicht von dem Schiff. Und wir sind Ihnen dankbar für Ihre Hilfe.“
    „Wo immer ihr herkommt, ihr treibt ein böses Spiel mit
Dorian, wenn ihr ihn glauben lasst, dass ihr aus – aus diesem Märchenland
kommt.“
    „Aber das ist die Wahrheit!“, rief Pix. „Und er muss
uns zurückbringen!“
    „Hier müsst ihr leise sein!“, mahnte Gur. „Und redet
bei den Montagus möglichst wenig über euch selbst. Vor allem erzählt nichts
über Gorth Britaine! Und jetzt muss ich mich verabschieden. Ich sollte mein
Haus an diesem Abend nicht so lange alleinlassen.“
    Das Tor hatte sich noch kaum wieder hinter ihm
geschlossen, da legte Pix los. „Unsere Klamotten verbrennen? Verdammte Scheiße,
ohne mich! Selbst sein beknackter Freund hat doch gesagt, dass meine Sachen in
Ordnung sind – mir musste er jedenfalls keinen neuen Fummel kaufen!“
    „Schrei doch nicht so, Mann!“, beschwerte sich
Carmino. „Das hier ist ’ne Art Kirche oder so was, und außerdem hört man dich
bestimmt auch

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