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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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der Korb fegte kaum vier Meter über den Boden hinweg, dann hatte das Schiff die Bewegung vollständig erfasst, und sie gingen in den Steigflug über.
    Jack beobachtete den eigenen Schatten und wie der Schatten des Merki-Luftdampfers sich südwärts bewegte. Er drückte das Ruder nach Steuerbord und setzte zu einem spiralförmigen Aufstieg an, die Nase über dreißig Grad aufwärts geneigt. Dabei fiel ihm auf, dass sie etwas zu langsam aufstiegen; das Harpunenloch im Heißluftabschnitt ließ den Auftrieb entweichen. Als er sich umdrehte, sah er das Merki-Schiff in eine ebene Flugbahn schwenken, fünfzehn Meter über dem Boden, mittlerweile neben ihnen.
    »Harpune!«
    Feyodor stand auf, schlug das Reibholz an und ließ das Brett über die Seite fallen. Während sie weiter aufstiegen, zielte er auf die Mitte des Merki-Schiffs, das sie überflogen. Auch auf diesem kauerte ein Kanonier, der feuerte und mit dem Schuss ein weiteres Loch in den Ballon riss.
    »Harpune abwerfen!«
    Jack spähte hinab und stöhnte, als der Schaft erst auf das Schiff zuzusteuern schien, dann jedoch an einer Seite vorbeischrammte und weiter zu Boden fiel.
    Eine weitere Harpune stürzte an ihnen vorbei, diesmal vorne. Das andere Merki-Schiff.
    Er hielt den Höhenleithebel zurückgezogen, und die Nase ragte noch höher empor, bis über sechzig Grad. Feyodor fluchte lauthals.
    Plötzlich sah er die Unterseite des Merki-Schiff es knapp hundert Meter vor sich über sie hinweggleiten. Hastig duckte er sich über die Zielvorrichtung und richtete sie ein. Zum Teufel mit dem Abstand.
    Er blickte auf die Taste hinab, stellte sie auf den mittleren Anschluss und drückte sie.
    Die Rakete löste sich, raste los und beschrieb einen langen, anmutigen Bogen in den Boden, wo sie kurz vor dem Aufprall explodierte.
    »Gottverdammt, Ferguson!«
    Sofort rückte er die Taste über den dritten Anschluss und drückte sie heftig.
    Ein weiterer Blitz zuckte. Die Rakete stieg gerade nach oben auf und schlug weniger als eine Sekunde später in den vorderen Bereich des Kabinenbodens des Merki-Schiff es ein. Die Republic stieg weiter auf, geradewegs darauf zu, und Jack war in Versuchung, das feindliche Schiff zu rammen.
    Dann begann die Nase des Schiffes allmählich, sich aufzulösen, und er sah, wie oben die Explosionen entlangrasten. Der Wasserstoff hatte sich durch die sauber von unten nach oben hindurchzischende Rakete entzündet, obwohl der Sprengkopf nicht detoniert war.
    Jack drehte bei und ging in einen gewundenen Steigflug über. Als er nach Backbord schaute, stürzte das Merki-Schiff keine fünfzehn Meter entfernt ab. Die Schreie der beiden Besatzungsmitglieder waren selbst über das Gebrüll der Flammen deutlich zu hören.
    Zitternd beobachtete er, wie es über hundert Meter tiefer auf dem Boden aufschlug. Eines der Besatzungsmitglieder kroch doch tatsächlich aus dem Wrack hervor, krümmte sich in Flammen und brach bald darauf zusammen.
    Das dritte Schiff drehte zurück nach Norden, während er weiter nach Süden hielt, und er schoss keine fünfzehn Meter daran vorbei.
    Der feindliche Pilot war deutlich zu sehen, als sie sich einander näherten. Der Merki schaute hinab auf die Wracks der beiden Schiffe, dann zurück zu Jack.
    Zu seinem Erstaunen feuerte der Merki nicht. Stattdessen hob er fast trotzig die Hand, beinah wie zu einem Gruß an einen Pilotenkollegen, der gewonnen hatte. Dann wendete er das Schiff und flog zurück Richtung Westen.
    »Hast du das gesehen?«, rief Jack.
    »Schätze, er hatte genug.«
    »Eine fliegende Flotte aus einem Schiff auf beiden Seiten«, meinte Jack. »Vielleicht will er es dabei belassen.«
    Misstrauisch beobachtete er das feindliche Schiff und erwartete jeden Augenblick, dass der Merki abermals wenden oder in einen Steigflug für eine Angriffsposition übergehen würde. Aber er steuerte weiter geradeaus.
    »Fliegen wir nach Hause und lassen uns reparieren«, schlug Jack erschöpft vor und stellte fest, dass er heftig zu zittern begann. »Für heute ist der Krieg für uns zu Ende.«
    »Sie kommen.«
    Andrew war in seinem Büro eingedöst, jedoch schlagartig hellwach. Er rannte zur Tür hinaus in die sengende Hitze des Tages.
    Mit verkrusteten Augen schaute er zur Bahnhofsuhr auf, die auf wundersame Weise das Bombardement zweier Tage überstanden hatte und deren Glasscheiben noch intakt waren.
    Fast elf Uhr. Sechs Stunden. Gut.
    Er überquerte die Gleise und ging hinauf zur Linie der Brustwehr. Eine Batterie aus leichten

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