Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken
Vierpfündern zu seiner Rechten erwachte zum Leben und fügte ihr Gewicht dem schweren Feuer der großen Batterie hinzu, die mittlerweile in Schnellfeuer überging.
Es erwies sich als schwierig, durch den Rauch etwas zu erkennen. Andrew hob den Feldstecher an und richtete ihn auf das gegenüberliegende Ufer.
Die schachbrettartigen Blöcke kamen im Laufschritt den Hang auf der anderen Seite herunter. Die vordersten Range hatten die Batterien hinter sich gelassen, die vorgerückten Scharmützler befanden sich bereits im Fluss und ließen das wadentiefe Wasser aufspritzen, als sie ihn in langsamem Lauf durchquerten.
Er blickte zurück hinunter ins Tal. Durch den Qualm konnte er erkennen, wie mehrere Kanonen nach hinten zurückgezogen wurden. Kanoniere klammerten sich an die Munitionskisten, Reiter peitschten die Pferde, Scharmützler kamen aus den Gräben und rannten auf den hinteren Bereich zu.
»Irgendwelche Neuigkeiten aus dem Norden?«
Pat schüttelte den Kopf.
»Die Telegrafenleitung ist immer noch defekt. Die letzte Meldung war, dass zwei, vielleicht drei Regimenter die Überquerung geschafft haben. Die Bahnlinien sind nach wie vor abgeschnitten.«
»Verdammt.«
Er stellte eine rasche Berechnung an. Barrys Reservedivision hinaufzuschicken würde die Linie hier schwächen. Schneids gesamtes Korps war von ein paar Meilen nördlich Hispanias bis hierher und ein Drittel des Weges entlang des Rückens positioniert, wobei nur zwei Regimenter als Reserve zurückgezogen waren. Marcus befand sich fern im Süden, Vincent in der Mitte. Das Dritte und das Vierte Korps, beide völlig zerrüttet, waren in der Mitte an Bord von Zügen und standen bereit, um verlagert zu werden.
Verdammt.
»Was denken Sie?«
»Ihre Mobilität ist beim Teufel«, meinte Pat nachdenklich und beugte sich über die Brüstung, um einen dünnen Strahl Tabaksaft auszuspucken. »Sonst säßen wir gehörig im Dung. Kommandieren Sie zwei Regimenter per Zug nach Norden ab, und behalten Sie den Rest der Division hier. Damit haben Sie immer noch acht frische Regimenter.«
Andrew betrachtete die vorrückenden feindlichen Heerschafen, dann wandte er sich an einen Kurier.
»Schicken Sie ein Regiment von Barrys Korps nach Norden. Die Männer sollen die Linie räumen.«
Er schaute zurück zu Pat.
»Die Schlacht findet hier statt, und hier konzentrieren wir uns. Wenn Sie im Norden den Fluss überqueren, kümmern wir uns später darum.«
»Was ist mit dem Luftdampferfeld und dieser Fabrik von Chuck?«
Er zögerte.
Ferguson sollte seine Gerätschaft heute an die Front bringen. Vielleicht würde das verfluchte Ding funktionieren, aber wahrscheinlich nicht. Er konnte keine weiteren Reserven vergeuden, um zu versuchen, es zu retten.
»Ich kann die Männer nicht erübrigen«, erklärte Andrew nüchtern. »Ich werde jedes Regiment, jede Batterie genau hier brauchen, bevor der heutige Tag zu Ende ist.«
*
Der Donner der Schlacht erklang näher.
Chuck Ferguson stand am Eingang zu seiner Fabrik, wischte sich Schweiß von der Stirn und beobachtete die aus dem Wald aufsteigenden Rauchsäulen.
»Wird verdammt knapp«, meinte Theodor, der sich zu ihm gesellte.
Er schaute zu dem Rangiergleis, das parallel zur Fabrik verlief. Drei lange Züge standen dort. Mehrere Mannschaften arbeiteten fieberhaft daran, die Rahmen zu befestigen und die Röhren zu beladen. Nicht so viele, wie Chuck eigentlich haben wollte, aber dennoch genug für einen verflucht guten Schuss. Bald würde er bereit sein, aber wohin sollte er?
Drüben am Luftdampferfeld waren einige Merki aus dem Wald hervorgebrochen und hätten beinahe den Hangar mit der Republic erreicht, bevor sie niedergeschossen wurden. Der Kampf im Wald glich einem irren Chaos. Beiden Seiten kamen kleine Kommandos abhanden, und ganze Abschnitte des Waldes brannten. Die meisten von Barrys Männern waren damit beauftragt, die Lücke südlich des Durchbruchs zu schließen.
Er drehte sich um und ging zurück in die Fabrik.
Das letzte Quäntchen Pulver war diesen Vormittag verbraucht worden. Es war immer noch weniger, als er sich erträumt hatte, aber das waren seine Träume gewesen, und nun starrte er einer rauen Wirklichkeit ins Gesicht.
Er war versucht, alles gleich hier einzusetzen, wusste aber, dass dies einer Verschwendung gleichgekommen wäre. All die Monate der Heimlichtuerei und des Planens hatten einem ganz anderen Zweck gedient, und bei Gott, er würde dafür sorgen, dass dieser erfüllt wurde.
In dem langen
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