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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Geschosse zwischen den Merki ein. Pferde gingen durch die Entfernung geräuschlos zu Boden, eine Munitionskiste entzündete sich, Rauch wallte auf. Von der Batterie brandete Jubel auf, und die Männer sprangen los, um nachzuladen.
    Aus dem Norden ertönte ein fernes Grollen, als auch die nördliche Batterie in das Geschehen eingriff. Vincent schwenkte den Feldstecher langsam über das Feld und beobachtete die Entwicklung. Die Infanterie hing noch zurück. Formationen rückten nach, warteten und bildeten allmählich Ränge. Kanonen bewegten sich vorwärts, drängten näher zum Rücken. Die unter Beschuss stehende Batterie wurde im Galopp die Straße entlang gezogen und rückte immer näher.
    Die erste Kanone mit gezogenem Rohr feuerte abermals. Diesmal schlug das Geschoss nahe der Nachhut des Vormarsches ein. Weitere Pferde fielen. Der vordere Teil der Batteriekolonne setzte den Weg fort, durchquerte ein ausgetrocknetes Bachbett, schwenkte in eine Linie und kam zum Stillstand.
    »Direkt in ihre Mäuler hinunter!«, brüllte der Batteriekommandeur. »Eintausend Meter!«
    Wieder feuerten die Geschütze mit gezogenem Lauf. Geschosse detonierten wie knospende Blüten rings um die Kanonen. Eine davon verlor ein Rad und wirbelte herum. Die drei überlebenden Geschütze wurden abgeprotzt, und die Kanoniere begannen zu laden.
    Eine weitere Batterie kam die Straße herauf und schwenkte, um dem Wrack der immer noch brennenden Munitionskiste auszuweichen. Drüben auf dem nächsten Feld nahten zwei weitere Batterien nebeneinander aus einem Weingarten und rückten zur Unterstützung vor. Mittlerweile rollten die gesamte Linie entlang Kanonen heran und verteilten sich von der Mitte nach außen.
    Die erste vorrückende Batterie feuerte schließlich einen Schuss ab. Sekunden später schlug das Geschoss fünfzig Meter vor der großen Batterie in den Boden ein. Erde stob auf, das Festgeschoss wirbelte in die Luft empor, flog tief über die Batterie und weiter nach hinten. Die Kanoniere lachten geringschätzig, während sie feuerten und eine weitere der feindlichen Kanonen außer Gefecht setzten.
    Die zweitnächste Merki-Batterie setzte endlich zu ihren ersten Schüssen an. Die Kugeln flogen kreischend heran, ein Geschoss explodierte mit einem Donnerschlag hundert Meter vor der Linie. Der Boden wurden vom Hagel zu kurz gezielter Schüsse aufgerissen.
    Das Gefecht begann, sich nach außen auszudehnen. Immer mehr Merki-Kanonen näherten sich der Linie und protzten ab. Der Feuerbogen breitete sich nach außen um das Tal aus.
    Schließlich sauste ein Geschoss herbei, das unmittelbar über der großen Batterie explodierte. Augenblicke später wurden schreiende Verwundete hinter die Linien gezogen, und die Kanoniere verrichteten wütend ihre Arbeit, als wären sie beleidigt worden.
    »Was zur Hölle ist das?«
    Vincent drehte sich um, als Dimitri auf drei die Linie herabkommende Soldaten deutete. Zwei trugen dunkelgrüne Uniformen, einer eine Jacke im verblassten Blau der Unionsarmee. Über die Schulter hatte er ein langes Gewehr mit einem Messingrohraufsatz geschlungen.
    Die drei blieben stehen, deuteten den Hang hinab, als stritten sie, dann gingen sie weiter zu einem Schützengraben. Die Männer besetzten ihn, schauten auf und spähten heraus. Vincent schlenderte hinab, um sie zu beobachten.
    »Die einzige andere Whitworth, die wir haben«, sagte Vincent fast ehrfürchtig.
    »Was um alles in der Welt ist das?«
    »Dieselbe Art Gewehr, die Jubadi getötet hat.«
    Er ging zum Schützengraben. Die drei Soldaten schauten auf, rappelten sich auf die Beine und salutierten. Allerdings ging aus ihrem Gebaren hervor, dass sie fanden, im Augenblick wichtigere Dinge zu tun zu haben, als sich mit neugierigen Offizieren herumzuschlagen.
    »Patrick O’Quinn, nicht wahr?«
    Der Schütze spähte zu Vincent empor und lächelte.
    »Genau der, und Sie sind jetzt General, während ich immer noch Gefreiter beim alten 35. bin.«
    Vincent schüttelte den Kopf. Dimitri überraschte es, dass Vincent angesichts des unverschämten Tonfalls seitens Patricks nicht aus der Haut fuhr.
    »Wenn Sie von der Flasche und den Weibern abgelassen hätten, dann hätten Sie auch ein Kommando bekommen.«
    Patrick lachte.
    »Manche sind für solche Dinge geboren, andere dafür, Generäle zu werden. Ich persönlich mache lieber das. Der alte Keane hat endlich eine Aufgabe für mich gefunden, für die ich geeignet bin. Ich war schon immer der beste Schütze im Regiment, und jetzt

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