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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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ganz rot im Gesicht, zügelte sein schweißnasses Pferd neben Pat.
    Pat nickte lediglich. Er brauchte den Boten nicht, um ihm zu sagen, was schon so offensichtlich war. Entlang des gesamten Horizonts erblickte er die Staubwirbel, auf den fernen Hügeln das Aufblinken von Schilden und Säbeln. Über ihm schwebten zwei Aerodampfer, einer in einer Höhe von beinahe einer Meile, der andere in weniger als sechshundert Fuß, und zogen eine Telegraphenleitung hinter sich her, die am Dach des Kommandowagens befestigt war, der Taster im Inneren ratterte und gab die letzte Zählung bekannt.
    Zweiundzwanzig Umen wurden bislang in der ersten Welle gesichtet, entnahm er dem letzten Bericht.
    Vierzig Meilen entfernt, hinter Vazima, die hundertdreißig Meilen von Suzdal aus in drei Tagen zurückgelegt, kamen sie verdammt schnell vorwärts. Wenigstens saß ihre Artillerie fest, stecken geblieben auf den Straßen, wo ein Weiterkommen gelegentlich nur noch im Schneckentempo möglich war, dank der teuflischen Maschinen, zerschlagenen Brücken und der Drahtverhaue. Es würde sieben oder acht Tage dauern, bis sie ihre Geschütze nach Kev transportiert hätten. Er blickte wieder zu der Maschine hoch und sah Jack Petracci, der sich weit vorbeugte und, das Teleskop in der Vorderseite des Korbs balancierend, das Terrain im Norden absuchte.
    Die Schiffe steuerten leewärts. Sie ermöglichten eine Beobachtung von früh bis spät und boten auch die Möglichkeit, störende Überraschungsangriffe gegen das feindliche Vorrücken zu unternehmen, ohne befürchten zu müssen, von einer schnell vorrückenden Kolonne eingeschlossen zu werden. Im Gegensatz zum letzten Feldzug, bei dem die Merki die vollständige Lufthoheit besessen hatten, hatte es dieses Mal wenigstens den Anschein von Ausgewogenheit. Obwohl die Merki jetzt mehr Aerodampfer hatten, bei der letzten Zählung betrug das Verhältnis sechzehn zu fünf, wurde ihre beinahe unbegrenzte Reichweite von der etwas größeren Geschwindigkeit und Steigfähigkeit von Jacks Flotte ausgeglichen, deren neuestes Schiff ein etwas leistungsstärkeres Triebwerk besaß als die ersten Modelle. Nie wieder könnten die Merki hinter einer völligen Wand aus Sicherheit und Überraschung vorrücken. Es hatte auch mehrere Aerodampfergefechte gegeben, aber Jack und seine vier anderen Besatzungen, die die genauen Befehle von Andrew befolgten, gepaart mit dem Wunsch, nicht vor einem vorrückenden Heer abzustürzen, hatten engen Kontakt vermieden und sich lediglich Schusswechsel aus großer Entfernung geliefert.
    Eine Schwadron Kavallerie kam über den nächsten Kamm, die Häuser im Dorf hinter ihnen standen in Flammen, Rauchsäulen stiegen himmelwärts. Er hob seinen Feldstecher und beobachtete alles aufmerksam. Die beiden Vierpfünder wurden in Stellung gebracht, die Kavallerieschwadron wartete neben der Geschützgruppe, einige der Männer feuerten eine Salve ab, ohne zu zielen. Die Kanoniere bereiteten ihre Geschütze vor und stachelten die Gespanne zu einem Galopp den Hügel hinunter an.
    »Aus dem Südwesten kommen wieder sieben Merki-Aerodampfer.«
    Pat nickte und bemerkte die Nervosität seines Stabs. Spät am gestrigen Tag war ein Schiff bis knapp über den Boden herabgestiegen und hatte zwei Merki abgesetzt, die einen Abschnitt des Gleises zerstörten, bevor sie zur Strecke gebracht werden konnten und ihnen zu ein paar spannenden Momenten verhalfen, während die Strecke repariert wurde, als ein ganzes Umen aus dem Süden auftauchte und versuchte, ihnen den Rückweg abzuschneiden.
    Die zwei Geschützabteilungen, die sich vom nächsten vor ihnen liegenden Hang zurückzogen, erreichten die kurze Brücke im schnellen Galopp. Die Hufe ihrer Pferde donnerten über die Bohlen, die Kavallerieschwadron folgte. Hunderte Merki-Reiter tauchten über dem Kamm des Hügels auf, der nur wenige Sekunden zuvor noch leer gewesen war, ein Pfeilhagel flog über ihre Köpfe hinweg und fiel kurz vor der Brücke herunter.
    Die Soldaten schossen zurück. Einer von ihnen hielt an, stieg ab und trat ein Fass auf die Brücke, während ein anderer ein brennendes Holzscheit aus einem Feuer zog, das neben der Seite der Brücke entzündet worden war, und es auf das Fass warf. Die Flamme brannte kaum und leckte über die Planken. Neben ihr war die Eisenbahnbrücke schon zerstört, eine schwelende Ruine.
    Die Merki, die die immer noch intakte Brücke sahen, trieben ihre Pferde zu einem Angriff an und fegten die Straße hinunter. Pat stand

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